Artikel 13/02/2015

Richtiges Verhalten nach einer Zahn OP

Dr. med. dent. M.Sc. Stefan Schubert Zahnarzt
Dr. med. dent. M.Sc. Stefan Schubert
Zahnarzt
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Nach einem oralchirurgischen Eingriff sollten Sie ein paar Dinge beachten, um die Heilung zu beschleunigen und Komplikationen zu vermeiden. Im Folgenden finden Sie ein paar nützliche Regeln und Tipps, die Sie nach Operationen wie der Weisheitszahnentfernung, einer Implantation oder einer Wurzelspitzenresektion befolgen sollten.

Eine dicke Backe kommt vor
In der Regel schwillt die betroffene Stelle etwas an und wird warm. Das lässt sich in den meisten Fällen nicht komplett vermeiden. Entgegenwirken können Sie allerdings mit konsequentem Kühlen. Am besten eigenen sich sog. Cool-Packs, die Sie entweder in der Apotheke besorgen können oder von Ihrem Chirurgen mitgegeben bekommen. Achten Sie jedoch stets darauf, dass die Stelle nicht zu kalt wird oder gar vereist. Kurze Pausen im halbstündigen Takt sind ratsam. Schmerzen im Wundgebiet sind nach der Operation ganz normal. Sollten diese jedoch länger als eine Woche anhalten, kontaktieren Sie Ihren Arzt.

Blutungen stillen und Nachblutungen vermeiden
Wahrscheinlich hat Ihr Chirurg die Wunde mit Baumwolltupfern versorgt, um die Blutung möglichst schnell zu stillen. Üben Sie für ca. eine halbe Stunde leichten Druck (durch Aufbeißen) auf diese aus. Entfernen Sie die Tupfer anschließend oder wechseln Sie sie nach Bedarf aus. Nehmen Sie die Tupfer jedoch unbedingt über Nacht heraus, um versehentliches Verschlucken oder Einatmen zu verhindern. Um stärkere Blutungen zu vermeiden, sollten Sie möglichst viel Zeit aufrecht im Sitzen verbringen. Zudem sollten Sie auf jeden Fall eine Woche nach der OP Sport und starke körperliche Arbeit umgehen.

Tipps zur wundgerechten Ernährung
Sie sollten erst wieder etwas essen und heiße Getränke zu sich nehmen, wenn die lokale Betäubung vollständig abgeklungen ist. Andernfalls kann es passieren, dass Sie sich verbrennen oder auf Zunge bzw. Wange beißen. Achten Sie darauf, möglichst weiche Nahrung zu sich zu nehmen und verzichten Sie auf Körner, Müsli, Nüsse und Früchte mit kleinen Samen. Reduzieren Sie den Genuss von Milchprodukten und säurehaltigen Nahrungsmitteln für ca. drei Tage nach der Operation. Vermeiden Sie (so weit wie möglich) Nikotin, Kaffee und Alkohol. Leider beeinträchtigen diese Stoffe die Wundheilung enorm.

Die Fibrinschicht - die Heilung setzt ein
Nach ein paar Tagen werden Sie feststellen, dass sich ein weißlicher Film über der Wunde bildet. Entfernen Sie diese Fibrinschicht auf gar keinen Fall. Diese entspricht dem Schorf der Wunde und ist für die Heilung essentiell. Umgehen Sie deswegen auch das Operationsgebiet für sieben bis zehn Tage mit der Zahnbürste. Umschwenken Sie die betroffene Stelle stattdessen mit einer antibakteriellen Mundspüllösung wie z.B. Chlorhexamed (achten Sie darauf, dass die Lösung keine ätherischen Öle enthält). Spülen Sie jedoch nicht zu stark, um die empfindliche Fibrinschicht nicht zu zerstören!

Medikamente: Was muss beachtet werden?
Nehmen Sie die vom Arzt verordneten Medikamente unbedingt nach Anweisung ein und sprechen Sie die Einnahme von anderen Medikamenten vorher mit dem Behandler ab.

Was Sie bei Operationen im Oberkiefer noch beachten sollten
Sollte der Eingriff im Oberkiefer vorgenommen worden sein, achten Sie darauf, die nächsten Tage nicht fest zu schnäuzen und den Mund beim Niesen zu öffnen. Andernfalls kann es aufgrund des in der Kieferhöhle entstandenen Drucks zu einer Verbindung zur Mundhöhle kommen. Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch mindestens zehn Tage nach der Operation nicht fliegen und tauchen.

Doppelt genäht hält besser? Oder doch nicht?
Sollte die Wunde vernäht worden sein und sich einzelne Fäden von selbst lösen, stellt dies in der Regel kein Problem dar. Nehmen Sie jedoch unbedingt den Kontrolltermin bei ihrem Chirurgen war, auch wenn sich alle Fäden von alleine gelöst haben sollten.

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