Team jameda
Parodontitis ist eine bei Erwachsenen weit verbreitete Erkrankung des Zahnhalteapparats. Doch diese Entzündung im Mundraum ist lange nicht so harmlos, wie der erste Eindruck vermuten lässt. Die dunkle Gefahr aus dem Mund birgt viele, zum Teil lebensbedrohliche Gesundheitsrisiken. Regelmäßige Mundhygiene inkl. professioneller Zahnreinigung und Früherkennung ist dabei das Wichtigste im Kampf gegen Parodontitis.
Entzündungsreaktion des Körpers
Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparats. Zu diesem gehören das Zahnfleisch, die knöcherne Umgebung, die Wurzelhaut und die Wurzelhautfasern. Die Entzündung wird durch Bakterien ausgelöst, die sich in den Zahnfleischtaschen und den Zahnzwischenräumen ansiedeln. Durch den Angriff der Bakterienenzyme auf die Wurzelhaut, die Stützfasern des Zahnes und den Kieferknochen reagiert das Immunsystem mit einer Entzündungsreaktion. Dies soll die Bakterien zerstören. Diese Entzündungsreaktion kann jedoch weitreichende Auswirkungen auf viele Teile des Organismus haben.
Steigerung des Krebsrisikos auf bis zu 30%
Britische Forscher haben den Zusammenhang von Parodontitis und dem Risiko an Krebs zu erkranken untersucht und sind zu folgenden Ergebnissen gekommen: Die Entzündung im Mundraum kann nicht nur das Krebsrisiko um bis zu 30% steigern, es hat sich auch ergeben, dass besonders das Risiko für Nieren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs negativ beeinflusst wird. Ganz besonders deutlich wurde der Zusammenhang, wenn bereits der Kieferknochen durch die Entzündung angegriffen waren. Die Forscher haben sich die Wirkungskette folgendermaßen erklärt: Durch die Entzündungsreaktion des Körpers gelangen die Bakterien mit den Entzündungsstoffen ins Blut und können so im Körper weitere Entzündungen auslösen. Dadurch wird der Körper geschwächt, so dass er anfälliger für neue Erkrankungen ist. Der natürliche Schutzmechanismus unseres Organismus ist somit gestört, was das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen kann.
Frühgeburtenrisiko steigt
Forscher der Universität in Pennsylvania haben den Zusammenhang von Parodontitis und einem erhöhten Frühgeburtenrisiko nachgewiesen. Im Vergleich zu Patientinnen mit gesundem Mundraum ist das Risiko der Parodontitis-Patientinnen 7-fach höher das Kind verfrüht zu bekommen. Allerdings kann durch eine Behandlung auch noch während der Schwangerschaft das Frühgeburtenrisiko deutlich eingedämmt werden. Aus diesem Grund sollten Schwangere mindestens zweimal während der Schwangerschaft zur zahnärztlichen Kontrolle gehen.
Herzerkrankungsrisiko
Auch für Herzerkrankungen steigt das Risiko für Parodontitis-Patienten um das 7-fache, wie Wissenschaftler der Christian-Albrecht-Universität erforscht haben. Dabei entsteht die Gefahr ebenfalls durch die Entzündungsreaktion des Körpers auf eine Parodontitis. Diese Immunreaktion wirkt sich dann auf die Arterienstruktur aus, die sich daraufhin verändert. Dadurch erhöht sich das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte.
Früherkennung ist das A und O
Wie diese Beispiele zeigen, ist gerade bei einer Parodontitis die Früherkennung ganz besonders wichtig. Nur so kann man die Krankheit frühzeitig stoppen und heilen, ohne dass größere Schäden für die Zähne oder für den gesamten Organismus entstehen. Wird eine Parodontitis jedoch nicht behandelt, so kann sie eine ernstzunehmende Bedrohung für den gesamten Gesundheitszustand des Betroffenen sein.
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