Team jameda
Geschlechtskrankheiten werden vorwiegend durch sexuelle Kontakte übertragen. Dabei können die Symptome lokal begrenzt im Genitalbereich auftreten oder den gesamten Körper betreffen.
Folgende Tabelle zeigt im Überblick die häufigsten Geschlechtskrankheiten und ihre Symptome. Manche Infektionen laufen auch ohne erkennbare Krankheitszeichen ab. Häufig stecken sich Betroffene mit den Erregern verschiedener Geschlechtskrankheiten gleichzeitig an.
Geschlechtskrankheit
Auslöser
Symptome
Chlamydien-Infektion
Bakterium Clamydia trachomatis
Brennen in der Harnröhre
Schmerzen beim Wasserlassen
Genitaler Ausfluss
Unterleibsschmerzen
Zwischenblutungen
auch symptomlose Verläufe möglich
Gonorrhoe
Bakterium Neisseria gonorhoeae
Brennen in der Harnröhre
Schmerzen beim Wasserlassen
Genitaler Ausfluss
Unterleibsschmerzen
Enddarm: Ausfluss, Schmerzen
auch symptomlose Verläufe möglich, v. a. bei Frauen
Syphilis
Bakterium Treponema pallidum
Stadium I: 3-4 Wochen nach der Ansteckung: Geschwür und geschwollene Lymphknoten im Genitalbereich
Stadium II: 8 Wochen nach der Ansteckung: grippeähnliche Beschwerden, Hautausschläge
Stadium III: 3-5 Jahre nach der Ansteckung: Organschäden, Organversagen
Genitalherpes
Herpessimplex-Virus Typ 2
Juckreiz im Genitalbereich
Stecknadelkopfgroße, flüssigkeitsgefüllte Bläschen
Schmerzen im Ausschlagbereich
Fieber, geschwollene Lymphknoten möglich
Hepatitis B
Hepatitis-B-Virus
Viren verursachen eine Leberentzündung, die oft symptomlos verläuft und von alleine ausheilt
Akute Hepatitis: Müdigkeit, Übelkeit, Fieber, Gelbsucht
Chronische Hepatitis: oft ohne Symptome, aggressive Form führt zu Leberentzündung und -zirrhose
HIV-Infektion/Aids
Humanes Immunodeficiency Virus
Akute HIV-Infektion: grippeähnliche Symptome für 2-4 Wochen, auch ohne Krankheitszeichen möglich
Chronisches Stadium: symptomfrei, 5-8 Jahre
Aids: Schwäche, Durchfall, Pilzinfektionen, bakterielle und virusbedingte Erkrankungen, Krebs
Feigwarzen
Humane Papillomviren v. a. Typ 6 und 11
Rötliche, blumenkohlförmige Hautaufwerfungen im Genitalbereich, die anfangs sehr klein sind und keine Beschwerden verursachen
Selten auch Blutungen, Juckreiz, Brennen
Trichomoniasis
Einzeller Trichomonas vaginalis
Brennen, Juckreiz beim Wasserlassen und bei der Ejakulation
Milchiger Ausfluss aus dem Penis
Schaumiger und übel riechender Ausfluss aus der Vagina
Auch symptomlose Verläufe möglich, v. a bei Männern
Eindeutige Symptome wie Bläschen, Warzen oder Geschwüre im Genitalbereich zusammen mit geschwollenen Lymphknoten und Fieber geben Anlass, möglichst rasch einen Arzt aufzusuchen, um sich und gegebenenfalls auch den Partner behandeln zu lassen.
Beschwerden wie Juckreiz, Ausfluss und Brennen bei Wasserlassen bei der Frau können auf eine vaginale Pilzinfektion, bakterielle Vaginose oder Blasenreizung hindeuten, die man kurzfristig mit Medikamenten aus der Apotheke selbst behandeln kann. Bessern sich die Beschwerden nicht nach einigen Tagen, geht man zum Arzt. Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen beim Mann sollten sofort dem Arzt vorgestellt werden.
Die Diagnose wird anhand des Beschwerdebildes und gegebenenfalls mittels Blutuntersuchungen und Keimabstrich gestellt. Folgende Tabelle gibt Standardtherapien für Geschlechtskrankheiten an:
Geschlechtskrankheit
Behandlung
Chlamydien-Infektion
Orale Antibiotikatherapie, z. B. Tetrazykline, Makrolide, Chinolone
Gonorrhoe
Cefixim 400 mg als orale Einmalgabe
Syphilis
Orale Antibiotikatherapie, z. B. Penicillin
Genitalherpes
Orale Virusstatikatherapie, z. B. Aciclovir, Valaciclovir, Famciclovir
Hepatitis B
Kombination von Interferon-alpha und Nukleotidanaloga, z. B. Tenofovir, Adefovir, Entecavir, Telbivudin, lebenslange Behandlung
Feigwarzen
Lösung bzw. Creme mit Podophyllotoxin, Imiquimod oder Grünteeextrakt
Chirurgische Entfernung mit Kryotherapie, Laser
HIV-Infektion/Aids
Antiretrovirale Therapie: Kombination mehrerer Arzneistoffe mit verschiedenen Wirkmechanismen, lebenslange Behandlung
Trichomoniasis
Metronidazol als orale Einmalgabe bzw. Vaginalzäpfchen
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