Team jameda
Plötzlich wird ein Mensch bleich und fällt um. Der Puls ist nicht mehr tastbar und der Blutdruck ist im Keller. So sieht ein Schock aus, ein Kreislaufversagen, das durch unterschiedliche Ursachen entsteht. Lesen Sie hier, wie viele Schockarten es gibt und welche Sofortmaßnahmen Leben retten können.
Ein Schock ist ein schweres Kreislaufversagen, das plötzlich auftritt und lebensgefährlich ist. Er entsteht, wenn nicht genug Blut in den Gefäßen des Körpers ist. Infolgedessen ist die Durchblutung der Vitalorgane beeinträchtigt, zum Beispiel der Lungen, der Nieren, des Herzens, des Gehirns und der Leber. Ohne Behandlung führt der Schock zum Tod.
Je nach Ursache unterscheidet man folgende Schockarten:
Ein vasovagaler Schock ist eine plötzliche und kurz andauernde Bewusstlosigkeit, die ohne Behandlung spontan wieder aufhört. Sie entsteht durch eine vorübergehende Minderdurchblutung des Gehirns.
Ein osmotischer Schock, auch osmotischer Stress genannt, ist eine Störung der Konzentration bestimmter wasserlöslichen Substanzen in der Umgebung einer Zelle, die zur raschen Wasserbewegung in oder aus der Zelle führt.
Eine zweite Definition des Schocks hat nichts mit dem Kreislauf zu tun, sondern kommt aus der Psychologie. Es handelt sich um eine seelische Erschütterung, die durch ein plötzliches oder unangenehmes Ereignis ausgelöst wird. In der Fachsprache der Medizin ist das kein Schock, sondern eine sogenannte ,akute Belastungsreaktion’’.
Genaue Angaben über die Häufigkeit eines Schocks gibt es nicht. Schätzungsweise hatten 1,0 bis 1,5 Prozent aller Menschen bereits einen anaphylaktischen Schock in ihrem Leben, wobei ungefähr 10 Prozent der Herzinfarktpatienten einen kardiogenen Schock erleiden.
Ein Schock äußert sich mit dem Absturz des Blutdrucks und die Beschleunigung der Herzfrequenz. Der Puls ist sehr schwach, die Haut ist kalt und blass und der Betroffene leidet unter Angst, Unruhe, Atemnot und Bewusstseinsstörungen. Bei einem allergischen Schock treten zusätzlich akute Hautveränderungen, Schwellungen und Übelkeit auf. Bei einem septischen Schock klagt der Betroffene auch über Fieber und Schüttelfrost.
Für die Diagnosestellung sind die Anamnese des Betroffenen und eine klinische Untersuchung inklusive der Messung der Herzfrequenz und des Blutdrucks wichtig.
Ergänzende Untersuchungen:
Bei Verdacht auf einen Schock müssen Sie sofort den Notdienst anrufen und um professionelle Hilfe vor Ort bitten.
Eine der wichtigsten, aber auch eine umstrittene Sofortmaßnahme ist die sogenannte ,Schocklagerung‘‘, auch Trendelenburg-Lagerung genannt. Dabei werden die Beine angehoben, damit das Blut im Körper umverteilt wird, was zur Besserung des Kreislaufversagens beitragen soll. Bei einem kardiogenen Schock hingegen sollte der Patient in eine sitzende Position gebracht werden, damit das Herz entlastet wird.
Sofortige medizinische Erste-Hilfe-Maßnahmen sind lebenswichtig und beinhalten:
Die Ursache, die zum Kreislaufversagen geführt hat, muss so schnell wie möglich beseitigt werden, wenn das möglich ist.
Ein echter Schock ist lebensgefährlich und muss unmittelbar medizinisch versorgt werden. Die Schockart, je nach Ursache des Kreislaufversagens, ist zwar ausschlaggebend für die Prognose und die Behandlung, grundsätzlich aber haben die sofortigen Erste-Hilfe-Maßnahmen ein Ziel: rechtzeitig genug Blut in die Gefäße zu bringen, damit alle Vitalorgane wieder ausreichend durchblutet werden. Je schneller medizinische Hilfe vor Ort ankommt, desto höher sind die Chancen, das Behandlungsziel zu erreichen.
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