Artikel 31/05/2015

Bei welchen Krankheiten hilft Osteopathie?

Team jameda
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Osteopathie ist eine manuelle Therapie, die im späten 19. Jahrhundert begründet wurde. In welcher Weise die Heilkunde heute angewandt wird, berichtet die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist eine komplementärmedizinische Therapie, bei der der Therapeut mit seinen Händen sanfte Berührungen und Gewebeverschiebungen durchführt und so gestörte Körperfunktionen wieder herstellt. Die Bezeichnung „Osteopathie“ wurde von ihrem Begründer Dr. Andrew Taylor Still im späten 19. Jahrhundert geprägt und kann mit „Leiden der Knochen“ oder „Leiden, bedingt durch Knochen“ übersetzt werden. Heute weiß man, dass nicht nur die Knochen, sondern auch alle anderen Gewebestrukturen in der Osteopathie für eine gesunde Körperfunktion wichtig sind. Als Heilkunde darf die Osteopathie in Deutschland von Ärzten und Heilpraktikern, teilweise auch von Physiotherapeuten, ausgeübt werden.

Drei Prinzipien der Osteopathie

Bestimmend für die Osteopathie sind ihre drei Hauptprinzipien:

  1. Der Mensch ist eine Einheit aus Körper, Geist und Seele. So behandelt der Osteopath stets den gesamten Menschen und bezieht sowohl den körperlichen als auch den seelischen Zustand des Patienten mit in die Behandlung ein.
  2. Der Körper besitzt Selbstheilungskräfte und versteht es, sich gesund zu erhalten. Die osteopathische Therapie löst Spannungen, Blockaden und Ungleichgewichte im Körper auf, so dass die eigenen Heilkräfte wieder ungehindert wirken können.
  3. Die Gewebestrukturen des Körpers sind in Form und Funktion untrennbar miteinander verbunden. Zahlreiche unterschiedliche Strukturen bilden den Körper aus. Dazu gehören Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder, Nerven, Haut, Bindegewebe und Organe. Nur wenn diese intakt sind und gut beweglich miteinander verbunden sind, fühlt man sich gesund und beschwerdefrei.

Einteilung der Osteopathie: Parietal, viszeral und kraniosakral

Seit ihrer Entstehung hat sich die Osteopathie stetig weiterentwickelt. Nach den drei anatomischen Teilbereichen in der Osteopathie kann man die Heilkunde in drei Bereiche gliedern: Die parietale Osteopathie befasst sich mit den stützenden Strukturen wie Knochen, Muskeln, Bindegewebe etc., die viszerale Osteopathie zielt auf die inneren Organe und ihre Bindegewebsaufhängungen ab. Einfluss auf das System aus Schädel, Gehirn, Nervensystem, Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit und Kreuzbein nimmt die kraniosakrale Osteopathie.

Wo kann die Osteopathie helfen?

Evidenzbasierte Aussagen zur Wirksamkeit von Osteopathie lassen sich nicht treffen, es gibt aber zahlreiche positive Berichte und Einzelerfahrungen. So kann die manuelle Therapie eingesetzt werden bei Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen und chronischen Gelenkserkrankungen. Auch Ohrgeräusche, Hörsturz, Verdauungsstörungen, Prostataleiden und sexuelle Fehlfunktion sind Anwendungsgebiete. Dazu kommen nervöse Unruhe und Schlafstörungen, Hormonschwankungen, Kreislaufprobleme und Blasenschwäche.

Grenzen der Osteopathie

Bei allen Notfällen und akuten, schweren Krankheitsfällen kann die Osteopathie erst einmal nichts ausrichten. So müssen z. B. ernste Verletzungen, Unfälle, akute Entzündungen, Infektionen, psychiatrische Störungen und Krebserkrankungen in geeigneter Weise schulmedizinisch behandelt werden. Im weiteren Verlauf kann jedoch eine osteopathische Begleittherapie durchaus hilfreich sein.

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