Artikel 13/08/2013

Gastroösophageale Refluxerkrankung: Wer ist eigentlich Gerd?

Team jameda
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Insbesondere süßes, saures oder scharfes Essen kann die Magensäure maximal stimulieren, was oft Sodbrennen zur Folge hat – das sich durch Brennen hinterm Brustbein bemerkbar machen kann. So weit schon unangenehm, aber noch folgenlos. Ist aber „GERD“ im Spiel, kann das anders aussehen.

Wer Sodbrennen häufig verspürt, oft aufstößt oder sich freiräuspern muss, könnte unter einer Refluxkrankheit leiden – im Fachmund „gastroösophageale Refluxerkrankung“, kurz „GERD“ genannt. Betroffene leiden dabei meist unter einer Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels – was einer Bindegewebsschwäche geschuldet ist und in der Regel vererbt wird.

Bei einem Reflux läuft Mageninhalt in die Speiseröhre zurück. Normalerweise schließt sich der Übergang zwischen Speiseröhre und Magen, wenn der Magen die Nahrung aufgenommen hat – was dann aber nicht mehr der Fall ist. Während die Magensäure dem Magen aufgrund der Magenschleimhaut nichts ausmachen kann, sieht das in der Speiseröhre anders aus – deshalb wird das Rückwärtsfließen des sauren Mageninhalts zum Problem. Der aufsteigende Magensaft kann reizen, was sich als Sodbrennen oder durch Schluckbeschwerden bis hin zum Erbrechen bemerkbar macht. Passiert das öfter, kann es zu Entzündungen kommen.

Doch das Tückische ist: Die Entzündungen müssen nicht zwangsläufig mit Symptomen verbunden sein. Das heißt: Rund 25 Millionen Menschen leiden an der Krankheit – oft allerdings ohne zu leiden. Denn Symptome verspüren und Reflux haben muss nicht zusammenhängen. Das eine geht ohne das andere. Doch hat man Symptome, kann das den Alltag stark beeinflussen und Folgen wie Husten oder angegriffenen Zahnschmelz haben – auch eine Verbindung zu chronischer Bronchitis wird vermutet.

Reflux kann außerdem dazu führen, dass sich am unteren Ende der Speiseröhre die Schleimhaut verändert. Das nennt sich BarrettÖsophagus. Da diese Veränderung mit Speiseröhrenkrebs in Verbindung gebracht wird, ist besonders bei bestimmten Formen eine jährliche Kontrolle notwendig.

Meist sind es die genannten Alarmsignale, die jemanden veranlassen, den Gastroenterologen aufzusuchen. Bei Verdacht auf eine Refluxerkrankung wird eine Probebehandlung mit Protonenpumpenhemmern (PPI) über ein bis zwei Wochen durchgefhürt. Die Medikamente hemmen die Bildung von saurem Magensaft. Helfen sie und bleiben die Symptome weg, handelt  es sich sehr wahrscheinlich um eine harmlose Variante der Refluxkrankheit – und die Behandlung wird fortgesetzt. Kommen die Symptome wieder, sollte eine Magenspiegelung durchgeführt werden, um auch andere Krankheiten auszuschließen. Die fünf- bis zehnminütige Untersuchung müssen die Patienten dank einer kurzen Sedierung gar nicht mitbekommen.

Die Therapie wird dann ganz individuell auf den Patienten abgestimmt – je nach Schwere und der Frage, ob es sich um eine entzündliche Form handelt. Infrage kommen die PPI oder eine Operation. Betroffene stellen am besten ihr Bett ein wenig schräg, so bleibt der Magensaft im Magen. Für eine ruhige Nacht – und einen entspannten Tag!

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