Team jameda
Sie wünschen sich ein Kind und treffen schon erste Vorbereitungen? Wahrscheinlich achten Sie besonders auf Ihren Körper, haben schon das Rauchen und den Alkoholgenuss eingestellt und ernähren sich so gesund wie möglich. Aber haben Sie auch an Ihre Impfungen gedacht? Wenn nicht, dann lesen Sie hier, wie Sie Ihr Baby mit dem richtigen Impfungsauffrischungsprogram effektiv schützen.
Während der Schwangerschaft und der Stillzeit übertragen Sie über das Blut, die Plazenta oder die Milch bestimmte Abwehrstoffe auf Ihr Kind. Aber das reicht nicht für einen umfassenden Schutz des Babys, wenn Sie bestimmte Abwehrstoffe selbst nicht haben. Über Blut, Plazenta und Milch sind nämlich auch Bakterien und Viren übertragbar.
Gegen einige Erkrankungen, die erhebliche Schäden verursachen können, sollten Sie sich unbedingt impfen lassen, wenn Sie die Impfung bisher versäumt haben. Sonst besteht Gefahr für Fehl-, Früh- oder Totgeburten und Schädigungen des Kindes.
Varizellen zum Beispiel können in der Schwangerschaft zu schwersten Schädigungen des Embryos führen. Das Risiko einer Schädigung hängt vor allem vom Zeitpunkt der Infektion ab und ist umso größer, je früher die Infektion während der Schwangerschaft auftritt.
Erkrankt eine schwangere Frau an Röteln, kann ihr ungeborenes Kind schwere geistige Schäden und körperliche Fehlbildungen erleiden. Masern wiederum steigern das Risiko einer Fehl- oder Totgeburt und die Sterblichkeit im Säuglingsalter.
In Deutschland werden die Impfempfehlungen durch die STIKO, die Ständige Impfkommission des Robert Koch Instituts, regelmäßig überprüft, aktualisiert und veröffentlicht.
Die STIKO empfiehlt folgende Impfungen für Schwangere:
Seit 2012 ist in Deutschland kein Einzelimpfstoff gegen Röteln mehr verfügbar, deswegen nutzen Ärzte den Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln. Die kombinierte Impfung verursacht nicht mehr Nebenwirkungen als der alte Einzelimpfstoff.
… dann ist eine sogenannte serologische Untersuchung möglich. Ihnen wird Blut abgenommen, das im Labor auf Abwehrstoffe gegen die Erkrankung untersucht wird.
Frauen mit Kinderwunsch sollten auf Abwehrstoffe gegen Röteln und Windpocken untersucht werden, wenn sie sich nicht sicher sind, ob sie bereits geimpft wurden und die Krankheit noch nicht hatten. Sind keine Abwehrstoffe vorhanden, ist eine Impfung notwendig.
Wenn Sie schon an Masern oder Windpocken erkrankt sind, müssen Sie nichts mehr tun, weil Sie dann lebenslang Immun sind.
Weder die Erkrankung an Keuchhusten noch die Impfung hinterlassen eine lebenslange Immunität, was zur Folge haben kann, dass erkrankte Erwachsene Säuglinge anstecken, die noch keinen Impfschutz haben. Deswegen sollten Frauen mit Kinderwunsch überprüfen, ob sie gegen Keuchhusten geschützt sind. Ein ausreichender Immunschutz ist vorhanden, wenn Sie in den letzten 10 Jahren geimpft wurden oder erkrankt sind.
Wenn der Impfstoff aus lebenden Viren besteht, wie beispielsweise bei der Mumps-, Röteln-, Masern- oder Windpockenimpfung, sollten Sie nach der Impfung mindestens 4 Wochen mit der Schwangerschaft warten.
Deshalb ist es sinnvoll, Ihren Impfstatus mindestens 2 Monate vor einer geplanten Schwangerschaft zu überprüfen. Dann haben Sie noch genug Zeit, Termine einzuplanen, und Auffrischungen sind in diesem Zeitraum noch sicher.
Sie fragen sich, ob Sie sich auch während der Schwangerschaft impfen lassen können, falls Sie die Impfungen vorher vergessen haben? Das hängt von der Schwangerschaftsphase und vom Impfstoff ab.
In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft werden nur dringend nötige Impfungen durchgeführt. Danach kommt es darauf an, ob es sich um einen Tot- oder ein Lebendimpfstoff handelt.
Impfstoffe, die Teile von toten Krankheitserregern enthalten, bedrohen weder Ihre noch die Gesundheit des Babys. Totimpfstoffe sind gegen Grippe, Tetanus, Diphtherie und Pertussis im Einsatz.
Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel ist es sogar sinnvoll, sich gegen Grippe impfen zu lassen, wenn die Influenzasaison kurz bevor steht.
Impfungen mit einem Lebendimpfstoff dagegen, wie zum Beispiel gegen Röteln, Masern, Mumps oder Varizellen, sind in der Schwangerschaft nicht möglich.
In der Stillzeit sind alle Impfungen sowohl für die Mutter als auch für das Kind erlaubt, mit Ausnahme der Impfung gegen Gelbfieber, weil es Einzelfälle von Babys gab, die nach der Gelbfieber-Impfung der stillenden Mutter an einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute erkrankt sind.
Wenn Sie sich ein Kind wünschen und …
… dann könnte Ihr Impfkalender wie folgt aussehen:
Impfung gegen
2 Monate vor der Schwangerschaft
1 Monat vor der Schwangerschaft
Röteln
Masern
-
Windpocken
Keuchhusten
-
Tetanus
-
Diphterie
-
Polio
-
Sie sollten für die Untersuchung der Abwehrstoffe gegen Windpocken zusätzliche Zeit einplanen.
Selbstverständlich gilt: je früher, desto besser. Wenn Sie sich ein Kind wünschen, kontrollieren Sie am besten gleich Ihren Impfstatus und warten Sie lieber nicht, bis es fast schon zu spät ist.
Quelle:
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