Team jameda
Therapieverfahren ohne Operation - 1. Beeinflussen der Hormone
Zur Minderung der Blutungsstärke kommen Behandlungen infrage, die das Ungleichgewicht der Hormone angehen. Eine natürliche Möglichkeit, den Zyklus zu regulieren, bietet zum Beispiel Progesteron als Creme. Diese kann aus der Yamswurzel hergestellt werden und unterstützt in der zweiten Zyklushälfte den Gelbkörper. Eine weitere Möglichkeit sind Heilpflanzen, die die Produktion von Progesteron im Körper fördern. Allerdings erfordert die Phytotherapie oft zwei bis vier Zyklen Zeit und Geduld, bis sie gute Resultate zeigt. Auch eine Anti-Baby-Pille, die nur einen schwachen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zulässt, kann die Menge des Blutverlustes deutlich mindern.
Eine Hormonspirale bzw. das Verhütungsschirmchen, beides Methoden, bei denen ein synthetisches Gelbkörperhormon (Progestin) direkt in der Gebärmutter freigesetzt wird, sind nicht nur sehr sichere Verhütungsmittel, sondern sie wirken gleichzeitig vor Ort dem übermäßigen Aufbau des Endometriums entgegen. Zudem ist die Menge an Hormonen, die an den Körper abgegeben werden, deutlich geringer als bei einer Pille zur Verhütung. Damit entfallen auch bestimmte Risiken, wie zum Beispiel die Gefahr einer Thrombose. Seit in einigen Distrikten Großbritanniens bei Blutarmut und nachgewiesenem Eisenmangel die Hormonspirale vom nationalen Gesundheitssystem bezahlt wird, ist in diesen Distrikten die Rate der Gebärmutterentfernungen um mehr als ein Drittel gesunken.
Therapieverfahren ohne Operation – 2. Minderung der Blutungsstärke
Andererseits kann auch rein symptomatisch während der Menses die Blutung gemindert werden – die Ablösung der Schleimhaut erfolgt dennoch vollständig. Tranexamsäure, dreimal täglich 1000 bis 1500 mg, ein bewährtes Medikament, das deutlich stärker wirkt als naturheilkundliche Ansätze. Bei leicht verstärkter Regelblutung ist Phytotherapie aber häufig sehr hilfreich und sollte, da sie wenige Nebenwirkungen hat, zuerst versucht werden. Hilfreich sind beispielsweise Kombinationen aus Hirtentäschelkraut-Extrakt und Vitamin K oder ein Tee aus Hirtentäschelkraut, Schafgarbenkraut und Frauenmantelkraut zu gleichen Teilen.
Moderne Operationsverfahren zum Organerhalt
Wurde früher bei starken Blutungen und abgeschlossener Familienplanung meist gleich zur Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) geraten, so sind heute modernere, organerhaltende Operationen wo immer möglich angesagt. Zum einen kann die Gebärmutterschleimhaut lokal verödet werden. Diese Behandlung wird als Endometriumablation bezeichnet, hierbei wird die Schleimhaut mit Strom oder Wärme verschorft, sodass sie sich nicht oder nur in geringem Maße neu bilden kann. Ein Beispiel dafür ist die „Goldnetztherapie“, die laut Initiative „Rettet die Gebärmutter“ im europäischen Vergleich bei uns extrem selten zum Einsatz kommt. Schwangerschaften sind nach einer Verödung aber nicht mehr möglich bzw. sollten strikt vermieden werden.
Sind innen in der Gebärmutter liegende Myome oder Polypen schuld an der starken Blutung, können diese häufig über eine Gebärmutterspiegelung abgetragen werden (Myomenukleation und Ausschabung). Manchmal ist eine Vorbehandlung mit Medikamenten, die Myome schrumpfen lassen, angezeigt. Nach einer Myomentfernung sind Schwangerschaften oft noch möglich.
Eine Entfernung der Gebärmutter sollte nur im äußersten Fall die Lösung sein, zum Beispiel bei vielen und ungünstig liegenden Myomen, da die Erholungsphase nach einer großen Operation viel, viel länger dauert als nach einer organerhaltenden Operation. Außerdem sind Folgeprobleme wie etwa eine Blasensenkung und eine Harninkontinenz nach Hysterektomie möglich.
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