Team jameda
Die Schilddrüse sitzt am Hals unterhalb des Kehlkopfes, wiegt beim Erwachsenen 20-25 g und ähnelt in ihrer Form an einen Schmetterling. Was passiert, wenn dieses wichtige Stoffwechselorgan nicht richtig arbeitet, erklärt dieser jameda Gesundheitstipp.
Die Schilddrüse reguliert den Grundumsatz des Körpers
In der Schilddrüse werden die Hormone Trijodthyronin (T3), Levothyroxin (L-Thyroxin, T4) und Calcitonin gebildet. Die „klassischen“ Schilddrüsenhormone T3 und T4 regulieren den Energiegrundumsatz des Körpers und sorgen für die Reifung von Skelett und Gehirn. Calcitonin fördert den Einbau von Calcium in die Knochen. Die Ausschüttung der Hormone wird in einem Regelkreis vom Gehirn aus gesteuert. Für die Bildung von T3 und T4 nimmt die Schilddrüse Jod aus dem Blut auf und bindet es an die Aminosäure Tyrosin, T3 erhält drei, T4 vier Jodatome. Es wird etwa 10mal mehr T4 als T3 produziert, bei Bedarf wandelt der Körper das Hormon T4 in die eigentlich aktive, 100mal wirksamere Form T3 um.
Hyperthyreose: Wenn die Schilddrüse zu viel arbeitet
Bei einer Überfunktion der Schilddrüse werden zu viel Triiodthyronin und L-Thyroxin ausgeschüttet. Ursache dafür können zum einen ein gestörtes Immunsystem sein wie bei der Autoimmunerkrankung Morbus Basedow, aber auch nicht-immunogene Vorgänge wie Entzündungen, Tumore oder autonome Adenome („multiple heiße Knoten“). Eine Überfunktion der Schilddrüse steigert die Körpertemperatur und den Herzschlag, Betroffene nehmen trotz gesteigerten Appetits ab, sie sind unruhig, schlafen schlecht und schwitzen leicht.
Behandlung der Überfunktion durch Thyreostatika oder Entfernung von Gewebe
Um die Überproduktion an Schilddrüsenhormonen einzudämmen, werden Thyreostatika wie Natriumperchlorat, Propylthiouracil, Carbimazol oder Thiamazol gegeben. Sie stören die Bildung von T3 und T4 und normalisieren so den Hormonspiegel. Dauerhaft entfernt werden kann überproduzierendes Schilddrüsengewebe durch eine Radioiodtherapie oder eine Operation. Patienten, die Thyreostatika einnehmen, müssen auf eine moderat-konstante Zufuhr von Jod achten, damit die Wirkung der Medikamente nicht beeinträchtigt wird.
Hypothyreose: Wenn zu wenig Hormone ausgeschüttet werden
Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann u. a. durch Fehlbildungen, langanhaltenden Jodmangel, Entzündungen oder Tumore ausgelöst werden. Die Hashimoto-Thyreoditis ist ein Beispiel für eine entzündliche Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die langfristig zu einer Unterfunktion führt. Durch die mangelnden Schilddrüsenhormone sind viele Stoffwechselvorgänge verlangsamt, so dass z. B. Körpertemperatur und Herzfrequenz sinken. Betroffene frieren leicht, fühlen sich müde und sind oft übergewichtig. Auch Heiserkeit, Verstopfung und Antriebslosigkeit treten häufig auf. Wer an einer Hashimoto-Thyreoditis erkrankt ist, sollte größere Mengen von Jod z. B. durch den Verzehr von Algen, meiden, da Jod die entzündlichen Vorgänge fördern kann.
L-Thyroxin zur Behandlung der Unterfunktion
Eine Unterfunktion wird durch Gabe des Schilddrüsenhormons L-Thyroxin behandelt. Die Dosierung richtet sich nach dem Ausmaß der Unterfunktion, anhand von Bluttests wird die optimale Dosierung ermittelt.
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