Team jameda
Die Schilddrüse liegt im vorderen unteren Teil des Halses unmittelbar vor der Luftröhre. Hier werden die beiden Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) produziert, die eine große Bedeutung für zahlreiche Funktionen unseres Stoffwechsels haben. Die Aktivität der Schilddrüse wird durch das Hormon TSH aus der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gesteuert.
Schilddrüsenerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) schüttet die Schilddrüse zu geringe Mengen der Hormone T4 und T3 aus. Diese Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten. Zu den Ursachen zählen neben der genetischen Disposition auch Störungen der Hirnanhangdrüse. Auslösende Faktoren sind aber vor allem ein ernährungsbedingter Jod-Mangel sowie Autoimmunerkrankungen. Im Fall einer Entzündung der Schilddrüse (Thyreoiditis) wird das Drüsengewebe weitgehend zerstört und durch hormonell nicht mehr aktives Bindegewebe ersetzt. Die bekannteste Form ist die Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis.
Als Folge einer Hypothyreose verlangsamt sich der Stoffwechsel, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nimmt ab. Weitere typische Symptome sind Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Depressionen, ungewöhnliche Gewichtzunahme und vermehrtes Frieren. Auch Haarausfall, eine trockene Haut oder die Neigung zu Verstopfung kann durch eine Schilddrüsenunterfunktion bedingt sein.
Eingeschränkter Stoffwechsel führt zu Mangelerscheinungen
Der verlangsamte Stoffwechsel vermindert die Aufnahme von Mineralien und Vitaminen, sodass sich ernsthafte Mangelerscheinungen einstellen können. Die verschlechterten Blutwerte lassen den Cholesterinspiegel steigen. Dies wiederum begünstigt Arteriosklerose und somit Herz-Kreislauferkrankungen. Mit der Therapie einer Schilddrüsenunterfunktion sollte daher möglichst frühzeitig begonnen werden.
Um einer Unterfunktion auf die Spur zu kommen, empfiehlt sich ein gründlicher Schilddrüsen-Check. Neben der Bestimmung der Schilddrüsenhormone T3 und T4 und des TSH gehört hierzu auch die Bestimmung der Schilddrüsen-Antikörper, um eine Hashimoto-Thyreoiditis auszuschließen. Der mit einer Unterfunktion häufig einhergehende Mangel an Spurenelementen und Vitaminen macht auch die Bestimmung des Blutspiegels von Magnesium, Selen, Eisen, Folsäure, Vitamin B12 und Vitamin D notwendig. Als bildgebendes Verfahren eignet sich eine Sonografie der Schilddrüse, im Gegensatz zur Szintigrafie eine Untersuchung ohne Strahlenbelastung.
Therapie durch Hormongabe, Ernährungsumstellung und Stressabbau
Ist die Unterfunktion der Schilddrüse nachgewiesen, führt eine Beseitigung des Hormonmangels durch Gabe des Schilddrüsenhormon L-Thyroxin häufig zu einem deutlichen Rückgang der Symptome. Allerdings muss sich der Körper erst wieder langsam an den normalen Hormonspiegel gewöhnen.
Der aus den Fugen geratene Stoffwechsel lässt sich am besten durch eine Umstellung der Ernährung oder durch Nahrungsergänzung beseitigen. Bei Jodmangel sollten möglichst oft Seefisch oder Algenprodukte auf dem Speiseplan stehen, in der Küche sollte jodiertes Speisesalz Verwendung finden.
Neben der Ernährungsumstellung bieten sich als unterstützende Maßnahmen u. a. Akupunktur, Bachblütentherapie, Homöopathie, Schüssler Salze und Orthomolekulare Medizin an.
Eine sinnvolle Begleitmaßnahme bei Schilddrüsenunterfunktion ist oft auch eine Änderung der Lebensweise: durch den Einbau von mehr Bewegung in den Tagesablauf, das Vermeiden von Stress und die Aneignung von Entspannungsverfahren oder Yoga.
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