Wann gehe ich zu einem Heilpraktiker für Psychotherpaie und wann zu einem Psychotherapeuten oder Psy

3 Antworten
Wann gehe ich zu einem Heilpraktiker für Psychotherpaie und wann zu einem Psychotherapeuten oder Psychologen.
Diese Wahl hängt von der individuellen Situation und den Bedürfnissen ab. Pauschal kann das weiterhelfen:
• Akuter Leidensdruck oder Verdacht auf eine Erkrankung? → Psychotherapeut oder Heilpraktiker für Psychotherapie.
• Lange Wartezeit bei Psychotherapeuten? → Heilpraktiker für Psychotherapie als Übergangslösung.
• Eintrag in Patientenakte nicht erwünscht? → Heilpraktiker für Psychotherapie oder Privatpraxis vom Psychotherapeuten.
• Keine schwerwiegende Diagnose, aber Bedarf an persönlicher Weiterentwicklung oder Krisenbewältigung? → Heilpraktiker für Psychotherapie oder Coaching durch Psychologen.

Wenn Sie unsicher sind, lohnt sich ein Erstgespräch. Viele bieten Orientierungshilfen, um die richtige Unterstützung zu finden. Melden Sie sich gerne bei Fragen. :)
Die Wahl zwischen einem Heilpraktiker für Psychotherapie, einem Psychotherapeuten oder einem Psychologen hängt davon ab, welche Unterstützung Sie benötigen. Heilpraktiker für Psychotherapie bieten flexible und oft alternative Ansätze, z. B. bei Lebenskrisen, Stress oder leichteren psychischen Belastungen. Ihre Arbeit basiert auf dem Heilpraktikergesetz, und die Kosten müssen in der Regel privat getragen werden. Die Wartezeiten sind meist kurz, und Sitzungen können individuell gestaltet werden. Dies ist eine gute Wahl, wenn keine schwere psychische Erkrankung vorliegt und Sie alternative Methoden wie Hypnotherapie oder systemische Ansätze bevorzugen.

Psychotherapeuten sind Experten für die Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Traumata. Ihre Arbeit basiert auf wissenschaftlich anerkannten Methoden, und die Kosten werden in der Regel von Krankenkassen übernommen. Sie sind die richtige Wahl, wenn eine klinische Diagnose vorliegt und eine langfristige, strukturierte Therapie erforderlich ist.

Psychologen unterstützen bei beruflichen oder privaten Herausforderungen, führen Diagnostik durch und bieten Coaching an. Sie dürfen jedoch keine heilkundliche Psychotherapie durchführen, es sei denn, sie sind zusätzlich approbiert. Ein Psychologe ist geeignet, wenn keine therapeutische Behandlung, sondern wissenschaftlich fundierte Beratung benötigt wird.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Ansatz für Sie der richtige ist, sollten Sie sich von einem Fachmann beraten lassen. Eine erste Kontaktaufnahme bei einem der genannten Experten kann helfen, den passenden Weg zu finden.

Disclaimer: Dieser Beitrag dient der Orientierung und ersetzt keine persönliche oder rechtliche Beratung. Regionale Unterschiede und individuelle Umstände können Einfluss auf die Wahl des richtigen Ansprechpartners haben.
Hallo,
Ihre Frage ist gut nachvollziehbar, denn die Unterscheidung der Berufsgruppen ist vielen Menschen unklar. Um hoffentlich etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen, werde ich zuerst die einzelnen Professionen näher erklären. Danach beantworte ich Ihre Frage, wann Sie am Besten wohin gehen.

Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychotherapeuten dürfen beide Psychotherapie praktizieren. Streng genommen dürfen das Psychologen mit einem Diplom- oder mit einem Masterabschluss ohne weitere Qualifizierung nicht. Daher machen einige Psychologen eine Weiterbildung zum psychologischen Psychotherapeuten. Diese mehrjährige Fortbildung findet an dafür zugelassenen Instituten statt und schließt mit einer Prüfung ab. Diese wird vom Landesprüfungsamt für Medizin, Psychotherapie und Pharmazie (LPA) organisiert und durchgeführt. Bei Bestehen der Prüfung erhält der Anwärter die staatliche Zulassung sich Psychotherapeut nennen zu dürfen und die Erlaubnis psychotherapeutisch tätig zu werden. Zudem kann er bei der Kassenärztlichen Vereinigung einen Kassensitz beantragen. Erhält er diesen, darf er zukünftig in eigener Praxis mit der Krankenkasse abrechnen, dem Patienten entstehen keine Kosten. Erhält der Psychotherapeut keinen Kassensitz, handelt es sich um eine Privatpraxis und die Therapiesitzungen sind vom Klienten selbst zu zahlen.

Darüber hinaus, sind approbierte Psychologische Psychotherapeuten an bestimmte sogenannte Richtlinienverfahren gebunden, z.B. kognitive Verhaltenstherapie, systemische Therapie. Nur in anerkannten Richtlinienverfahren wird die Kostenübernahme durch die Krankenkasse gewährleistet.

Ein Heilpraktiker für Psychotherapie muss kein Psychologiestudium abgeschlossen haben. Es gibt Ausbildungsinstitute, die Lehrgänge anbieten. Die Inhalte können dabei von Ausbildungsinstitut zu Ausbildungsinstitut variieren, weil es sich nicht um eine staatlich reglementierte Ausbildung handelt und diese nicht an Richtlinienverfahren gebunden ist. Wenngleich die Grundsätze der Ausbildung für Heilpraktiker für Psychotherapie auf die Richtlinienverfahren zurückzuführen sind. Im Gegensatz zu den Psychotherapeuten, bei denen das Landesprüfungsamt die Prüfung organisiert und abnimmt, sind es bei den Heilpraktikern für Psychotherapie die zuständigen Gesundheitsämter. Nach bestandener Prüfung erhält der Prüfling die Erlaubnis sich Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie nennen zu dürfen. Auch er darf Psychotherapie ausüben, ist aber in den Verfahrensweisen ungebunden. Er darf sich nicht Psychotherapeut nennen, da dies eine geschützte Berufsbezeichnung ist. Heilpraktiker die Psychotherapie ausüben handeln nach dem Heilpraktikergesetz, Psychotherapeuten handeln nach dem Psychotherapeutengesetz.

Nun zu Ihrer Frage:
Es bleibt komplett Ihnen überlassen, wann sie zu wem gehen. Abschätzen sollten Sie, ob sie über ein Richtlinienverfahren in die Therapie eintreten möchten, oder ob sie die freiere Wahl eines Heilpraktikers bevorzugen. Ebenso spielen natürlich die Kosten der Therapie eine Rolle. Beim Psychotherapeuten ohne Kassensitz ist es allerdings auch das eigene finanzielle Investment.

Ich hoffe, Ihnen etwas weitergeholfen zu haben.
Herzliche Grüße
M.Sc. Cornelia Benford
Heilpraktikerin (Psychotherapie)

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