Dr. med. Christiane Birkner-Porath

Dr. med. Christiane Birkner-Porath

Sehr geehrte Patientin,
vielen Dank für diese authentische Bewertung! Ihre Bewertung ist für mich und Sie und andere Patienten unglaublich nützlich.
An Ihrem Beitrag kann man wunderbar feststellen, wie Projektion abläuft. Ich weiß nicht wer Sie sind, aber inzwischen habe ich 20 Jahre Erfahrung. Daher spiegelt diese Antwort meine Erfahrung wider:

Die letzten zwei Wochen waren, wie jedes mal am Jahresanfang, sehr geschäftig. Ob ich an dem Tag nicht so freundlich war, wie Sie es sich erhofft haben, oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur, es war überdurchschnittlich viel zu tun und ich war nach der Arbeit überdurchschnittlich geschafft. Bei einem Arzt ist das auch so in Ordnung. Der Herr Doktor hat eben viel zu tun, weil er so kompetent ist und leistet viel. Als Ärztin, die einen hohen Patientenandrang hat, wird das ganz anders empfunden. Da ist man dann empathielos, unfreundlich / arrogant und hat seine Praxis nicht im Griff. Erfahrungsgemäß lässt sich feststellen, dass immer wenn die Wartezeit länger wird, die negativen Gefühle des Wartezimmers wie Angst und Wut auf mich übertragen werden. Projektion eben.( Auch ich bin als menschliches Wesen nicht frei davon). Wenn die aufgeheizte Stimmung von 60 Patienten auf einen niederprasselt und man evtl auch noch ein eigenes Leben hat, kann es sein, dass auch die größte Frohnatur schlechte Laune bekommt. Es wäre arrogant abzustreiten, dass das passieren kann.Da mich keiner direkt darauf anspricht, sondern stattdessen hier im Internet seine Version darlegt, gibt es auch selten die Möglichkeit Dinge gerade zu rücken. Neulich hatte mich eine Mutter angerufen, weil ihre Tochter aufgelöst gewesen sei als sie nach Hause kam. Ich hatte das Mädchen direkt darauf angesprochen, da sie mir verunsichert vorkam, aber sie entgegente es sei alles in Ordnung und verlies die Praxis. Die Mutter und ich hatten ein sehr nettes Gespräch und Dinge konnten dadurch gerade gerückt werden. Die Tochter hatte einfach vor Schreck "zu gemacht". Die Mutter kennt das. Sie schreiben, dass ich Sie direkt nach der Begrüßung auf ihre Hauterkrankung angesprochen habe. Hat Sie das evtl. erschreckt? Insbesondere der Umstand, dass man es sofort sieht? Vielleicht war es Ihnen auch peinlich. Unter Umständen deshalb, weil Sie durch ihr Verhalten evtl. zur Verschlechterung selbst beigetragen haben. Dieses negative Gefühl überträgt sich dann gerne auf die Ärztin und schon war deren Bemerkung abfällig. Der eine Patient freut sich darüber, dass ich ihn darauf anspreche und findet mich unglaublich kompetent, weil ich es sofort erkenne. Die Vorschläge zur Verhaltensänderung nimmt er dankbar an. Jemand anderes fühlt sich herabgesetzt. So unterschiedlich sind Menschen. Über das "Frage und Anwort Spiel" mußte ich schmunzeln.
Ich versuche kein Frage Antwort Spiel wenn ich z.B frage:"Was meinen Sie denn, was die häufigste Komplikation bei allen offenen Wunden ist?" sondern ich appelliere an den gesunden Menschenverstand, damit dem Patienten selbst klar wird in Zukunft seine Wunden sauber zu halten und mit einem Pflaster abzudecken, um schwerwiegendere Infektion zu vermeiden.Das hat nichts mit Fachkenntniss zu tun, sondern mit Begegnung auf Augenhöhe. Aber Sie fühlten sich dadurch angegriffen. Übrigens: Gesetzlich bin ich dazu verpflichtet, Sie darüber aufzukären, dass das Hautkrebsscreening erst ab dem 35. Lebensjahr von einigen Kassen übernommen wird. Denn über Eigenleistungen muss der Patient vorab informiert werden. Aber Sie sind der Meinung, ich denke, Sie können sich das nicht leisten und kritisieren das. Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass es Patienten gibt, die sich das nicht leisten können. Ich finde es Ihrerseits ein wenig empathielos und arrogant dass hier so hinzuschreiben, als hätten 30 Euro keinen Wert.
Sie berichten, dass Sie vor zwei Jahren auch schon in der Praxis waren. Anscheinend zufrieden, da Sie wiedergekommen sind. Trotzdem verurteilen Sie mich öffentlich, ohne Rücksprache, für diese eine Behandlung. Das lässt leider mehr Rückschlüsse auf Ihren, als auf meinen Charakter zu. Vielleicht hatte gar nicht ich einen schlechten Tag, sondern Sie?
Wie gesagt, ich weiß nicht wer Sie sind, denn Sie dürfen ja anonym bleiben und ich nicht. Bei einigen Patienten bedauern wir es nicht, wenn Sie sich für eine andere Praxis entscheiden, ob Sie dazu gehören, weiß ich nicht. Das ist weder arrogant noch unfreundlich gemeint. Wir sind alles Menschen und manchmal passt es einfach nicht. Dafür gibt es ja eine freie Arztwahl. Trotzdem bedaure ich es immer, wenn Patienten nach der Behandlung unzufrieden sind!

Dr. med. Christiane Birkner-Porath

Liebe Patienten,

mein Team und ich freuen uns sehr über die ganzen zufriedenen Bewertungen.
Zur Zeit nagt an uns allen die Corona Pandemie und es freut uns damit um so mehr, dass uns unsere Patienten so positiv wahrmehmen, wie wir uns in der Regel auch fühlen und sehen. Der Praxisalltag ist manchmal auch von unserer Seite nicht so einfach, da wir viele Terminanfragen haben, ergeben sich lange Wartezeiten. Manchmal steigen die Erwartungen in der Zeit des Wartens so stark an, dass es immer schwieriger wird diesen gerecht zu werden. Daher sind wir froh, dass es uns doch hin und wieder gelingt. Da in der Praxis traditionsgemäß sehr viele Vorsorgeuntersuchungen stattfinden, wird auch viel Hautkrebs entdeckt und behandelt. Dies führt dazu dass Nachfolgetermine für die Operationen und die Krebsnachsorge gefunden und freigehalten werden müssen. Dies führt zu weiteren Terminengpässen.Daher nehmen wir zur Zeit keine neuen Patienten auf.
Solches Vorgehen wirkt nach Außen häufig negativ, soll jedoch dazu dienen langfristig zufriedenere Patienten zu haben.
Manchmal gibt es auch Patienten die sich nicht adäquat verhalten und auch natürlich geht das nicht einfach so an uns spurlos vorbei. Vielleicht wirkt man dann weniger einfühlsam beim nächsten Patienten. Das macht uns menschlich und authentisch. Schön, dass es auch so wahrgenommen wird. Denn dann macht es auch Spaß und motiviert uns weiterzumachen.
Vielen Dank