Artikel 22/04/2018

Zahnspangen für Erwachsene: Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?

Team jameda
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Zahnspangen für Erwachsene sind heute keine Seltenheit mehr. Wann sich Krankenkassen an den Kosten beteiligen und inwiefern sich teure und günstige Zahnspangen unterscheiden, zeigt dieser jameda Gesundheitstipp.

Kostenübernahme durch die Krankenkassen

In der Regel übernehmen Krankenkassen keine Kosten für eine Zahnspangen-Behandlung bei Erwachsenen. Ausnahme sind schwere Kieferanomalien, die eine aufeinander abgestimmte kieferchirurgische und kieferorthopädische Behandlung erfordern, z. B. bei angeborenen Missbildungen, knöchern bedingten Fehlbissen und verletzungsbedingten Kieferfehlstellungen. Hier zahlt die gesetzliche Krankenkasse nach Bewilligung per Kostenvoranschlag eine Standardbehandlung.

Der Patient zahlt zunächst 20 % der Kosten selbst, nach Abschluss der Behandlung wird dieser Anteil zurückerstattet. Selbst in diesen schweren Fällen ist eine Zahnspange so gut wie nie kostenlos. Alle Extras, die jenseits der Standardbehandlung anfallen, trägt der Versicherte.

So viel kostet eine Zahnspange

Insgesamt muss man für eine kieferorthopädische Behandlung mit mehreren tausend Euro rechnen. Je nach Ausmaß der Zahnfehlstellung, dem verwendeten Spangenmaterial, individuell gewünschten Zusatzleistungen und Kosten für die sich anschließende Retentionsphase ergibt sich eine Preisspanne von 1000-8000 Euro.

Genaue Preisangaben ermittelt der Kieferorthopäde in einer individuellen Befunderhebung. Ob eine Zahn-Zusatzversicherung einen Zuschuss zur kieferorthopädischen Behandlung zahlt, ist im Einzelfall zu klären.

Kann man im Ausland sparen?

Wer sparen und sich eine Zahnspange nicht in Deutschland, sondern im Ausland einsetzen lassen möchte, sollte genau rechnen: Zwar mögen die Kosten im Vergleich niedriger sein, achten sollte man dabei aber auf einen hohen medizinischen Standard nach deutschem Vorbild und auf zusätzlich anfallende Kosten. So sind bis zum Einsetzen der Spange mehrere Termine nötig. Auch während der Behandlung muss die Spange regelmäßig nachgestellt und die Zahn- und Mundgesundheit überprüft werden. Hier sind Zeit- und Geldaufwand für Reisen und Unterkunft zu berücksichtigen.

Abnehmbare Spangen für leichte Fehlstellungen

Herausnehmbare Spangen sind im Allgemeinen günstiger als festsitzende Spangen. Sie eignen sich zur Korrektur leichter Zahnfehlstellungen und erfordern eine besonders konsequente Mitarbeit des Patienten. Denn sie wirkt nur, wenn sie getragen wird.

Es gibt die klassischen Varianten aus einem Kunststoffkörper mit festsitzenden Drähten, die regelmäßig nachgestellt werden können.

Die sog. Clear Aligner sind transparente Kunststoffschienen. Da sie nicht nachjustiert werden können, werden sie alle zwei bis drei Wochen neu gefertigt.

Festsitzende Spangen sind im Vergleich teurer

Die einfachste und preiswerteste Form einer festen Zahnspange besteht aus Edelstahl-Brackets, die außen auf die Zähne geklebt werden, und Metalldrähten, die für die erforderliche Spannung sorgen. Alle anderen Varianten ermöglichen mehr Komfort und sind deswegen teurer. So kann man hochelastische Drähte wählen, selbstlegierende Bracket-Systeme, zahnfarbene Kunststoff-Brackets oder durchsichtige Brackets aus Keramik. Mit der Lingual-Technik können die Brackets auch diskret an der Innenseite der Zähne angebracht werden.

Welche Zusatzleistungen fallen an?

Zu den Kosten für die Spange kommen in der Regel zahnärztliche Leistungen wie professionelle Zahnreinigung, Versiegelung der Zähne mit Fluoridlack, spezielle Röntgenaufnahmen und der Einsatz eines Retainers. Zur Nachbehandlung bzw. Stabilisierung des Ergebnisses kann der Patient zwischen einem herausnehmbaren und festsitzenden Retainer wählen.

Krankenkosten sind nach §33 EstG steuerlich absetzbar

In der Einkommenssteuererklärung kann man private Ausgaben wie Krankenkosten beim Finanzamt geltend machen, sofern sie notwendig sind und eine bestimmte Grenze überschreiten. Die Belastungsgrenze hängt vom Bruttojahreseinkommen, dem Familienstand und der Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder ab.

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