Artikel 03/07/2010

Zahn raus - was nun?

Team jameda
Team jameda
zahnluecke-zahnverlust-zahnimplantat

Wenn Zähne verloren gehen, dann stellt sich meist rasch die Frage, wie es weitergeht. Im Angebot ist in der Regel: Brücke, Prothese oder Implantat. Alle diese Versorgungen gelangen aber nicht am gleichen Tag zur Fertigstellung. Also dann doch ein unbequemes Provisorium für einige Wochen?

Es geht auch anders. Mit einem Sofortimplantat. Mit einer Sofortversorgung. Fertig innerhalb eines Tages. Wirklich.

Im Idealfall hat das Zahnfach des verlorengehenden Zahnes keine wesentliche Entzündung, der Knochen ist noch gut erhalten, das Zahnfach hat in etwa die Form eines Implantates. Dann lässt sich nicht selten sofort die neue ‘Wurzel’, also ein Implantat, einsetzen. Und jetzt kommt die Kunst: Die Sofortversorgung. Hierbei wird vom Implantologen im Teamwork mit dem Techniker die Situation direkt nach der Implantation ‘abgeformt’. Die innerhalb weniger Stunden hergestellte Krone wird dann ‘sofort’ eingesetzt.

Der unendliche Vorteil liegt in der optimalen „Stütze“ der umliegenden Weichgewebe. Die Sofortversorgung gewährleistet, dass die Weichgewebe gar nicht erst in sich zusammenfallen können und somit erhalten bleiben.

Denn Erfolg einer aufwändigen Implantatversorgung im Frontzahnbereich wird maßgeblich durch die gelungene Ästhetik beeinflusst. Soll heißen, wenn das Zahnfleisch nicht harmonisch und jugendlich am Zahnhals anliegt, dann sieht das nicht gut aus. Das Risiko einer Sofortversorgung hingegen liegt in der sofortigen Belastung des Implantates, die es zu vermeiden gilt.

Obwohl es Implantate mit stark verbesserten Einheilzeiten gibt (hydrophile Oberflächen), so liegen die Zeiten, in der die Biologie es schafft, eine innige Verbindung zwischen Implantat und Knochen herzustellen, immerhin noch bei 6-10 Wochen (früher 3-6 Monate). In dieser Zeit sollen keine Kräfte auf das Implantat einwirken, da sie die Einheilung stören können. Besser gesagt, es sollen keine großen Kräfte einwirken. Und das ist der Schlüssel zum Erfolg: es wird eine Krone aufgesetzt, die beispielsweise einen Hauch kürzer ist und deshalb bei Kauenbewegungen nicht belastet wird. Für richtiges Kauen mit vollem Mund reicht das natürlich nicht. Deshalb wird zusätzlich eine Schutzschiene angefertigt, die die Kräfte abfängt. Später kann die Krone dann in die optimale Form gebracht werden.

Damit ist der Traum wahr geworden: Zahn raus - Implantat rein - Krone drauf - Fertig.

Sollte der Knochen nicht tragfähig sein, so kann man die Situation dennoch retten. Hier hat sich eine Methode etabliert, die man 'Socket Preservation“ nennt. Dabei wird in das (zerstörte) Zahnfach nach der Extraktion ein spezielles Kollagenflies, ggf. kombiniert mit einer Membran, eingebracht. Das sorgt dafür, dass der Knochen an der fraglichen Stelle zielgerichtet nachwächst. Die Form der Zahnfleischmanschette wird dann mittels besonderes gestalteter Provisorien gehalten.

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