Das Einsetzen von Zahnimplantaten gilt in der Regel als beste Therapie bei Zahnverlust – ob es um einen stabilen Pfeiler für eine Einzelkrone geht oder um die Verankerung von Brücken, Teilprothesen oder Vollprothesen. Selbst bei zahnlosem Kiefer können Zahnimplantate nach reibungsloser Einheilung das Kauen ohne Beschwerden und ein makelloses Gebiss ermöglichen. Zahnimplantat-Patienten sollten besondere Voraussetzungen für eine optimale Implantat-Behandlung beachten:
Obwohl immer mehr Menschen sich für Zahnimplantate statt für herkömmlichen Zahnersatz wie etwa Brücken entscheiden, wissen viele Betroffene nicht, wie sich Risiken und Gefahren beim Einsetzen und im späteren Umgang mit den künstlichen Zahnwurzeln vermeiden lassen. Zwar zeigen wissenschaftliche Untersuchungen auf, dass Zahnimplantate auch nach einem Zeitraum von 15 Jahren überwiegend problemlos funktionieren. Doch noch immer berichten Patienten von auftretenden Beschwerden oder größeren Problemen: So können hartnäckige Entzündungen im Umfeld eines Implantats ebenso auftreten wie schwindende Knochen- und Zahnfleischsubstanz. Sogar Implantatverluste, u.a. durch missglückte Einheilung, sind nicht selten.
Eine der wichtigsten Bedingungen für einen optimalen Behandlungserfolg mit einem oder mehreren Zahnimplantaten kann der Patient selbst erfüllen, und zwar durch Geduld und Disziplin. Jedes Implantat benötigt ausreichend Zeit, bis es fest mit dem Kieferknochen verwachsen ist. Das dauert in der Regel zwei Monate, es kann aber auch ein halbes Jahr nötig sein. Man muss immer bedenken: Der größtmögliche Kaudruck auf ein Implantat kann mehrere Hundert Kilo betragen! Eine zu frühe Belastung ist daher riskant, sie kann nicht nur die Einheilung gefährden, sondern auch zur Entfernung der künstlichen Wurzel führen. Dieses Problem zeigt sich unter Umständen erst nach einigen Jahren. Daher ist Versprechen von einer schnellen Belastbarkeit Vorsicht geboten.
Wichtigste anatomische Voraussetzung für eine nachhaltig erfolgreiche Implantation ist eine gute und ausreichende Knochensubstanz. Wenn sich, etwa bedingt durch eine massive Parodontitis, Kieferknochen und umgebendes Zahnfleisch deutlich zurückgebildet haben, muss mit – übrigens durchaus schonenden und weniger aufwendigen Maßnahmen – erst Knochensubstanz aufgebaut werden.
Auch hier gilt: Schnelle Belastbarkeit ist keine realistische Vorstellung. Nicht ausgeheilte Umgebungsentzu?ndungen, mangelnde Stabilität des Knochens, minderwertiges Ersatzmaterial und die Fehlpositionierung der Implantate, um nur einige der Risikofaktoren zu nennen, können dann den Fru?hverlust der Implantate bewirken. Eine bestehende Parodontitis sollte auf jeden Fall behandelt worden sein. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch eine unterstützende Parodontaltherapie nach abgeschlossener Parodontitis-Behandlung und generell eine gute Mundhygiene.
Neueste Erkenntnisse zeigen, dass neben der individuellen Immunsituation des Patienten, lokalen Gegebenheiten wie ausreichendem Knochen und gesundem Zahnfleisch die Qualität der Implantation entscheidend fu?r den langfristigen Erfolg ist – also Kompetenz und Können der behandelnden Ärzte und Zahnärzte. Das hat eine umfangreiche Auswertung durch eine Expertengruppe des European Centers for Dental Implantology ergeben. Neben einer gru?ndlichen chirurgischen Ausbildung, wie sie in der Regel Oral- und Kieferchirurgen absolvieren, sind also vor allem das fundierte Wissen und die Erfahrung des Implantologen von besonderer Bedeutung.
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