Implantatgetragener Zahnersatz kommt in Ästhetik und Funktion natürlichen Zähnen so nah wie keine zweite Prothetik. Deswegen interessieren sich immer mehr Patienten für Zahnersatz auf Implantaten, seine Eigenschaften oder den Ablauf einer Implantation. Dieser Behandlungsverlauf soll hier am Beispiel eines Implantats für eine einzelne Zahnlücke einmal kurz skizziert werden.
Vor jeder Implantation steht ein Beratungsgespräch mit dem Patienten und ein erster zahnärztlicher Befund. Hierbei werden Patientenwünsche, aber auch die Krankengeschichte aufgenommen. Eine Untersuchung und bildgebende Verfahren – klassisches Röntgen oder dreidimensionale Aufnahmen mit dem digitalen Volumentomograph (DVT) – geben Aufschluss über die Implantationsmöglichkeiten oder gegebenenfalls notwendige Vorbehandlungen.
Daraus entsteht ein erster Heil- und Kostenplan mit der vorgeschlagenen Behandlungslösung und den zu erwartenden Kosten. Sind die Patienten einverstanden, beginnen Implantatplanung oder Vorbehandlungen. Dazu zählen vor allem die Therapie einer eventuellen Parodontitis oder der Knochenaufbau, wenn für das Implantat nicht mehr genügend Knochenmasse im Kiefer vorhanden ist.
Gegenanzeigen für Implantate gibt es heute nur noch sehr wenige: beispielsweise übermäßig komplexe anatomische Strukturen an der Implantationsstelle oder unklare Gesichts- und Kieferschmerzen.
Eine Parodontitis-Therapie, genauso wie die meisten Techniken zum Knochenaufbau, verschieben den Implantationstermin um mehrere Monate bis zu einem Dreivierteljahr. In etwa die Hälfte der Zeit verstreicht vor einer (klassischen) Spätimplantation, wenn das Zahnfach zunächst vollständig ausheilen soll, nachdem der Zahn gezogen wurde.
Bei guten anatomischen Voraussetzungen bieten sich auch Sofortimplantation oder Frühimplantation an. Bei der Sofortimplantation wird in derselben Behandlung der Zahn gezogen und das neue Implantat gesetzt. Dies ist oft bei Unfällen mit Zahnschaden möglich, wenn keine weiteren Zahnkrankheiten vorliegen. Die Frühimplantation kann ein bis zwei Monate nach einer Zahnentfernung vorgenommen werden.
Die eigentliche Implantation findet unter örtlicher Betäubung oder Narkose statt. Dabei legt der Implantologe den Knochen frei und öffnet im Kiefer ein kleines Loch, in das er das Implantat einpasst. Dieser Schritt erfolgt heute oft computernavigiert und mit einer präzise vorgefertigten Bohrschablone.
So wird der Eingriff für Patienten wesentlich schonender und verbessert die Einheilung. Dafür bleibt das Implantat entweder offen oder wird mit der umgebenden Schleimhaut abgedeckt, muss dann allerdings später wieder freigelegt werden.
Der gesamte Einheilungsprozess dauert zwischen sechs und zwölf Wochen, bevor das Implantat mit dem endgültigen Zahnersatz voll belastbar ist. Eine Sofortbelastung ist nur in seltenen Fällen möglich. Allerdings kann auf Wunsch ein Provisorium die Zahnlücke während der Einheilungszeit kaschieren.
Dieser exemplarische Ablauf macht die Individualität einer Implantation deutlich. Sie fällt bei nahezu jedem Patienten unterschiedlich aus, was sich dann auch in den immer wieder unterschiedlichen Kosten bei der Versorgung mit Zahnersatz zeigt.
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