Nur in den seltensten Fällen ist die Situation des Patienten so ungünstig, dass von Implantaten tatsächlich abgeraten werden muss. Am ehesten gibt es solche Ausnahmefälle bei manchen schweren Allgemeinerkrankungen. Aufwand, Kosten, Nutzen und Risiko einer Behandlung müssen im richtigen Verhältnis stehen. Es muss immer eine Beurteilung im Einzelfall, also ganz individuell erfolgen.
Dagegen ist das Problem des fehlenden Kieferknochens lösbar. Es gibt eine Reihe von Methoden, den Knochen aufzubauen, so dass eine stabile Implantatversorgung möglich ist.
Früher war dieses Verfahren sehr aufwendig, da wurde in schwierigen Fällen zum Beispiel Knochen aus der Hüfte in den Kiefer verpflanzt. Heute haben wir schonendere Methoden entwickelt. Schließlich ist das Ziel, den Patienten mit Zähnen zu versorgen. Implantate und Knochenaufbau sind nur Mittel zum Zweck. Deshalb sollten möglichst wenig chirurgische Eingriffe durchgeführt werden und sie sollten möglichst wenig belastend sein.
In der Praxis bedeutet dies, dass man vorhandenen Knochen zum Beispiel aufdehnen und in der Höhe und der Breite aufbauen kann (Bonespreading, Bonesplitting, Augmentation, Sinuslift). Man verwendet dazu eigenen Knochen des Patienten, der sehr schonend im Kieferbereich entnommen wird. Für mehr Volumen oder langsamere Resorption des Knochens werden gegebenenfalls zusätzlich Knochenersatzmaterialien verwendet. Zur Abschirmung des Weichgewebes kommen resorbierbare Membranen zum Einsatz und bei Patienten mit eventuell weniger guter Wundheilung, zum Beispiel bei Rauchern, auch körpereigene Wachstumsfaktoren, die aus dem Blut des Patienten gewonnen werden.
Die wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg sind aber in schwierigen Fällen chirurgische Erfahrung und der ‘respektvolle’, schonende Umgang mit dem Gewebe. Dann können selbst bei umfangreichen Kieferknochenaufbauten in der Regel auch gleichzeitig noch die Implantate eingesetzt werden. So wird dem Patienten ein weiterer chirurgischer Eingriff erspart und die Gesamtbehandlungszeit verkürzt - bei vorhersagbar guter Prognose.
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