Zahnersatz auf Implantaten kann ein Leben lang halten. Genau wie für den natürlichen Zahnerhalt bis ins hohe Alter sind dafür aber ebenso eine sorgfältige Mundhygiene, eventuelle Änderungen der Ernährung oder Lebensgewohnheiten und regelmäßige zahnärztliche Prophylaxe erforderlich. Insbesondere damit lassen sich Erkrankungen rund um die Zahnimplantate und Risiken für einen Implantatverlust verhindern oder stoppen.
Ein Zahnimplantat ersetzt die natürliche Zahnwurzel. Zusammen mit einer ästhetischen Krone aus einem hochwertigen Dentalwerkstoff wie Keramik wird das Implantat optisch wie funktional zu einer exakten Nachbildung echter Zähne. Es erreicht auch eine vergleichbare Haltbarkeit oder Robustheit. Mit ausreichender Einheilungszeit verwachsen Implantate fest mit dem Kieferknochen und sind dann genauso belastbar wie ein natürlicher Zahn. Die verwendeten Materialien machen die Zahnimplantate und ihre Kronen, Brücken oder Prothesen unempfindlich gegen alle Erkrankungen, von denen natürliche Zahnsubstanzen sonst bedroht werden.
Gegen eine Erkrankung des gesamten Zahnhalteapparats sind jedoch auch Implantate nicht geschützt. Viele Patient*innen kennen solche Erkrankungen an ihren Zähnen als Parodontitis, der bakteriellen Entzündung des Zahnbetts, die unbehandelt bis zum Zahnverlust oder zu Allgemeinerkrankungen führen kann. Bei Implantatträgern zeigen sich die Erkrankung und ihr Verlauf ganz ähnlich. Zahnmediziner*innen bezeichnen sie dann als Periimplantitis. Sie verläuft ohne Behandlung genau wie die Parodontitis mit einer Rückbildung von Zahnfleisch und Zahnbett. Die letzte Folge ist der Implantatverlust.
Eine wirksame häusliche Implantatpflege erfordert ähnlich viel Aufwand wie eine gründliche Mundhygiene für natürliche Zähne: regelmäßiges Putzen, Mundspülungen und die zusätzliche Reinigung von Zahnzwischenräumen oder den Bereichen rund um die Zahnimplantate. Prophylaxe wie die Professionelle Zahnreinigung durch Prophylaxe-Fachkräfte erweitert den Schutz. Die Termine dafür orientieren sich an individuellen Befunden und der Risikosituation. Meist schaffen zwei jährliche Termine zur Untersuchung und Professionellen Zahnreinigung genügend Vorbeugung.
Bei einigen Patient*innen ist das Risiko für Komplikationen oder den Verlust eines Implantats jedoch erhöht. Dafür sind verschiedene Lebensgewohnheiten oder ebenso eine Parodontitis-Vorerkrankung verantwortlich. Sie wird bei allen Implantationen zu einem besonderen Problem und Risikofaktor, dem wir als Zahnärzt*innen proaktiv begegnen müssen. Vor dem Setzen eines Implantats ist eine eventuell vorhandene Parodontitis immer zu behandeln und in ihrem Verlauf zu stoppen.
Leider ist es auch der besten Zahnmedizin mit all ihren Fortschritten in der letzten Zeit nicht möglich geworden, eine Parodontitis in jedem Fall vollständig zu heilen. Wir können sie allerdings aufhalten und so das Risiko für Zahn- oder Implantatverlust minimieren.
Nach einem Parodontitis-Befund intensivieren sich zahnärztliche Untersuchungs- oder Therapiepläne. Je eher die Behandlung erfolgt, umso einfacher und schneller lässt sich der Fortschritt der Erkrankung aufhalten. Bei einer geplanten Versorgung mit Zahnersatz auf Implantaten wird dieses schnelle Behandlungsergebnis besonders wichtig.
Eine erfolgreiche Therapie ist die Grundvoraussetzung für eine zeitnahe und zuverlässige Implantation. Das verhindert auch andere Folgen: Bleiben Zahnlücken länger unversorgt, schließen sich weitere Entwicklungen, wie die Rückbildung der Kieferknochensubstanz, an. Diese erschweren das sichere Setzen von Zahnimplantaten und machen Vorbehandlungen, wie einen Knochenaufbau, notwendig.
Hier wird sehr deutlich, wie wichtig kontinuierliche zahnärztliche Untersuchungen sind. Daraus resultierende schnelle Therapien minimieren Folgen und Risiken von Zahnerkrankungen und erhöhen genauso die Sicherheit von langfristigen Versorgungen wie mit dem Zahnersatz auf Implantaten.
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