Team jameda
Man spürt sie kaum und deswegen ist sie so tückisch: Parodontitis, eine Volkskrankheit, von der fast jeder dritte Deutsche über 30 Jahren betroffen ist.
Die erste sichtbare Folge ist Zahnfleischrückgang. Aber nicht nur Parodontitis kann zu Zahnfleischrückgang führen.
Die Ursachen für Zahnfleischrückgang sind mannigfaltig - nicht nur im Alter geht die Gingiva zurück, auch Bruxismus (Zähneknirschen), Zahnsteinansammlungen durch mangelnde Zahnhygiene, ein Zungen- oder Lippenpiercing können beispielsweise zu Zahnfleischrückgang führen.
In den ersten beiden Klassen nach Miller (Einteilung in Schweregrade) mag diese noch ein eher ästhetisches Problem darstellen mit unschönen, langen Zahnhälsen, die allerdings auch temperaturempfindlich sein können. Schreitet die Gingivarezession, wie der Zahnfleischschwund auch genannt wird, weiter voran, dann kommt es in den Miller-Stufen III bzw. IV zu Zahnfehlstellungen, Bakteriendurchdringung bis hin zur Zahnwurzel und im schlimmsten Fall sogar zu Zahnausfall.
Der Zahnfleischrückgang, einmal in Gang gesetzt, ist unumkehrbar und der Zahnarzt vermag es bestenfalls, den fortschreitenden Prozess zu stoppen.
Zahnfleisch baut sich von selbst jedoch nicht wieder auf. Man muss mit medizinischen Ansätzen nachhelfen. Oberste Devise dabei ist: falls eine Parodontitis vorhanden ist, sollte sie noch nicht zu weit fortgeschritten sein. Eine Heilung ist nur möglich, wenn sie auf gesundem Fundament stattfinden kann - also der Kieferknochen noch intakt und nicht von entzündlichen Prozessen betroffen ist.
Zwei Methoden zur Regeneration gibt es bislang in der Zahnmedizin: Bei einer Zahnfleischtransplantation wird ein wenig körpereigenes Gewebe dem Gaumen entnommen. Es wird an den von Zahnfleischrückgang betroffenen Stellen wieder angefügt.
Der Nachteil dieser Methode: Sie ist mit erheblichen chirurgischen Eingriffen verbunden; die Einheilung dauert lange und man benötigt Schmerzmittel über einen längeren Zeitraum. Einfacher: Die sogenannte Pinhole Surgical Technique (PST oder Nadelöhrtechnik) nach Dr. John Chao.
Umgangssprachlich ist diese minimalinvasive undweitgehend schmerzarme Methode auch als „Zahnfleischlifting“ in aller Munde.
An den durch Zahnfleischrückgang betroffenen Zahnhälsen wird unter örtlicher Betäubung ein kleines Zugangsloch geschaffen (‘pinhole’). Mittels eines speziellen Instruments wird das vorhandene Zahnfleisch vorsichtig gelockert und anschließend in die neue Position geführt. Die Fixierung in der neuen Position geschieht über das Zugangsloch durch spezielle Kollagenmembranen.
Nur nach PST-Schulungen lizenzierte Zahnärzte dürfen diese patentierte und langjährig erprobte Methode aus den USA anwenden.
Für welche Methode auch immer sich der Patient entscheidet, notwendig ist es, zunächst den Schweregrad und die Ursachen der Rezessionen sorgfältig zu diagnostizieren. Die Ursachen reichen von falscher Zahnputztechnik bis Parodontitis aufgrund von mangelnder Zahnhygiene.
Auch Zahnfehlstellungen und Fehlbelastungen, hormonelle Schwankungen (Schwangerschaft), Zähneknirschern (Bruximus) oder Diabetes können für Zahnfleischrückgang ursächlich sein.
Wichtig ist, sich bei den folgenden Warnzeichen beim Zahnarzt zu melden:
Es liegt auf der Hand, dass ein „Zahnfleischlifting“ - so einfach es sich anhört und so zügig es durchgeführt werden kann - nur dauerhafte Abhilfe verschafft, wenn zuvor alle entzündlichen Prozesse gestoppt sind und der Knochen eine gesunde Basis bietet.
Dann aber bietet die Pinhole Surgical Technique die Möglichkeit, hervorragende und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen, die auch hohen ästhetischen Ansprüchen genügen.
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