Team jameda
In den letzten Jahren wurde viel darüber, inwiefern eine Erkrankung des Zahnfleisches mit anderen Erkrankungen zusammenhängt. Fest steht, dass eine Erkrankung des Zahnhalteapparates u. a. Auswirkungen auf Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat.
Eine Zahnfleischerkrankung, die im Fachjargon als Parodontitis bezeichnet wird, ist gekennzeichnet durch Bildung von Zahnfleischtaschen, Rückgang des Zahnfleisches und den Abbau des Kieferknochens. Diese chronische Erkrankung führt unbehandelt, meist über Jahre, zu Zahnlockerung und Zahnverlust. Hauptursache sind Bakterien, wie sie bei jedem Menschen zu Millionen in der Mundhöhle vorkommen.
Neben den Bakterien gibt es aber auch weitere Ursachen, die zu einer Zahnfleischerkrankung führen können bzw. sich negativ auf eine bereits bestehende Erkrankung auswirken können. An erster Stelle ist da der Diabetes mellitus zu nennen, also ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel im Blut. Parodontitis und Diabetes können sich gegenseitig beeinflussen. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel verstärkt entzündliche Vorgänge, so wie sie bei einer Zahnfleischerkrankung vorliegen. Somit haben Diabetiker ein erhöhtes Risiko, an einer schweren Form der Parodontitis zu erkranken.
Umgekehrt können aber auch die entzündlichen Vorgänge bei Zahnfleischerkrankung den Blutzuckerspiegel erhöhen und somit den Diabetes verschlechtern. Daraus lässt sich schließen, dass Patienten, die einen gut eingestellten Blutzucker haben, bessere Chancen für eine erfolgreiche Parodontitistherapie haben. Auch die Pardontitistherapie an sich verbessert den Blutzuckerspiegel und wirkt sich somit positiv auf den Diabetes aus.
Weiterhin konnte in zahlreichen Studien ein Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hergestellt werden. Es gibt verschiedene Formen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die bekannteste ist wohl die Arteriosklerose, die durch Ablagerungen in den Blutgefäßen und mit einer damit einhergehenden Gefäßverengung gekennzeichnet ist. Daraus können Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall entstehen.
Wie eingangs erwähnt, liegen bei einer Zahnfleischerkrankung Taschen vor, über die Bakterien aus der Mundhöhle in die Blutbahn geraten können. Bakterien aus den Zahnfleischtaschen konnten in den Gefäßablagerungen nachgewiesen werden. Dort können die Bakterien die Erkrankung verstärken, beispielsweise durch Schädigung der Gefäßwände. So ist es möglich, dass eine Behandlung von Zahnfleischerkrankungen zu einer Vorsorge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen kann.
Sobald eine Erkrankung des Zahnfleisches festgestellt worden ist, sollte eine Behandlung erfolgen. In der Fachsprache wird diese Behandlung als Parodontitistherapie bezeichnet und besteht in der Entfernung von Zahnstein und Bakterien auf der Zahnwurzeloberfläche. In schweren Fällen wird eine begleitende Antibiotikatherapie verordnet.
Um einer Erkrankung des Zahnhalteapparates vorzubeugen und somit auch anderen Allgemeinerkrankungen, empfiehlt sich eine Professionelle Zahnreinigung, die mindestens zwei Mal pro Jahr durchgeführt werden sollte. Dabei werden Beläge und Zahnstein entfernt, die selbst bei einer guten Mundhygiene vom Patienten selbst nicht entfernt werden können.
Diese Professionelle Zahnreinigung stellt somit eine Vorsorge dar, dient gleichzeitig aber auch als Basis für eine erfolgreiche Parodontitistherapie. Sie sollte der Behandlung von Zahnfleischerkrankungen stets vorrausgehen.
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