Eine Gingivitis entsteht durch schädliche Bakterien, die sich im Mundraum ansammeln und schließlich zu einer Entzündung des Zahnfleisches führen.
Meist entsteht die Erkrankung durch mangelnde Mundhygiene. Aber auch systemische Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus, hormonelle Veränderungen, manche Medikamente, mechanische Reizung des Zahnfleisches und Mangelernährung können eine Zahnfleischentzündung begünstigen.
Die Schmerzen können bei einer Gingivitis unterschiedlich stark ausfallen. Hier erfahren Sie, wie Sie diese lindern können.
Ist das Zahnfleisch entzündet und geschwollen, neigen viele Menschen dazu, die Zahnpflege zurückzufahren. Dabei ist die Mundhygiene jetzt besonders wichtig. Eine weiche Zahnbürste reinigt Zähne und Zahnfleisch schonend. Eine sanfte Massage des Zahnfleisches regt die Durchblutung an und fördert so die Heilung.
Da die Bereiche zwischen den Zähnen und auch die Zunge als Reservoir für Bakterien dienen, ist auch die Zahnzwischenraum- und Zungenreinigung besonders wichtig, um die schädlichen Bakterien aus dem Mundraum zu entfernen. Greifen Sie daher auf Helfer wie Zahnseide, Interdentalbürstchen und Zungenschaber zurück. Wechseln Sie außerdem alle acht Wochen Ihre Zahnbürste.
Antibakterielle, heilungsfördernde Mundspülungen reduzieren die Anzahl der schädlichen Bakterien im Mundraum und geben dem Zahnfleisch so die Möglichkeit, sich zu regenerieren. Es können sowohl apothekenpflichtige Spülungen zum Einsatz kommen, etwa mit dem Wirkstoff Chlorhexidin oder Sie greifen auf Hausmittel zurück.
Ein Kamilleauszug wirkt beruhigend und desinfizierend. Spülungen mit Salzwasser sind ebenfalls antibakteriell und können mehrmals täglich angewendet werden. Bei Mundspülungen mit ätherischen Ölen ist Vorsicht geboten. Denn unverdünnt aufgetragen können sie die Mundschleimhäute reizen. Zwei bis drei Tropfen auf ein Glas Wasser sind hier ausreichend. Führen Hausmittel nicht innerhalb weniger Tage zu einer Besserung, sollten Sie in jedem Fall einen Zahnarzt aufsuchen.
Zögern Sie den Zahnarztbesuch bei einer Zahnfleischentzündung nicht zu weit hinaus. Bestehen Schmerzen, Schwellungen und leichte Blutungen länger als eine Woche, sollten Sie einen Termin beim Zahnarzt vereinbaren. Denn im Anfangsstadium ist eine Gingivitis gut mittels professioneller Reinigung von Zähnen und Zahnfleisch sowie gegebenenfalls einer medikamentösen Therapie behandelbar.
Eine unbehandelte Gingivitis kann zu einer Parodontitis führen. Dabei ist nicht mehr nur das Zahnfleisch von der Entzündung betroffen, sondern auch der Zahnhalteapparat mit dem Kieferknochen und den Haltefasern. Im weiteren Verlauf verlieren die Zähne durch einen entzündlichen Knochenabbau ihren Halt im Kiefer und können im schlimmsten Falle ausfallen – die Bakterien können nun ungehindert in die Blutbahn des Körpers eindringen und dabei das Risiko allgemeinmedizinischer Erkrankungen wie Herzinfakte erhöhen.
Definition:
Entzündung des Zahnfleisches durch Bakterien (Gingivitis)
Symptome:
Geschwollenes, gerötetes, blutendes Zahnfleisch und Mundgeruch
Diagnose:
Blickdiagnose, ggf. Sondenmessung
Ursachen:
mangelnde Mundhygiene, Rauchen, Alkohol, Reizung (etwa durch Zahnspange/Prothese), hormonelle Veränderungen, geschwächtes Immunsystem, Diabetes
Risikofaktoren:
mangelnde Mundhygiene, Rauchen, Alkohol, Reizung (etwa durch Zahnspange/Prothese), Schwangerschaft, Wechseljahre, AIDS, immunschwächende Medikamente, Diabetes, Stress, schlechte Ernährung
Behandlung:
Professionelle Reinigung von Zähnen und Zahnfleisch, gegebenenfalls Antibiotika-Therapie
Verlauf:
Schwellung, Scherzen, Blutungen des Zahnfleisches, Rückgang desselben, bis hin zu einer Parodontitis
Prognose:
gut, bei frühzeitiger Behandlung
Vorbeugung:
Exzellente Mundhygiene, regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt, professionelle Zahnreinigung
Komplikationen:
in der Regel nicht zu erwarten, bei Nicht-Behandlung Entwicklung einer Parodontitis
Arztbesuch notwendig:
nach einer Woche ohne Besserung
Selbsthilfe:
Mundspülungen, sanfte Zahn- und Zahnfleischpflege
Arten:
akute und chronische Gingivitis / plaqueinduzierte und nicht-plaqueinduzierte Gingivitis (etwa Schwangerschaft, Diabetes etc.)
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