Ist der Zahnnerv im Inneren eines Zahnes stark entzündet oder aufgrund eines Zahnunfalls abgestorben, muss der Zahn heute nicht mehr gezogen werden. Stattdessen wird zunächst versucht, den eigenen Zahn durch eine Wurzelbehandlung zu erhalten.
Eine primäre Wurzelbehandlung – genauso wie eine Revision – wird durch die Kaufläche des betroffenen Zahnes durchgeführt. Das bedeutet, das „von oben“ durch den Zahn ein Zugang zur Zahnwurzel gebohrt wird, um die feinen Wurzelkanäle anschließend unter einem OP-Mikroskop mit 15-facher Vergrößerung sorgfältig zu reinigen.
Hierbei sind feinste endodontische Instrumente im Einsatz, die uns einen minimalinvasiven Eingriff ermöglichen. Die Wurzelkanäle werden sorgfältig gereinigt, abgestorbenes Gewebe entfernt und der Zahn desinfiziert.
Dank dieser modernen Technik in der Endodontie muss nicht jeder Zahn zwangsläufig nach einer Wurzelbehandlung mit einer Krone oder Teilkrone versorgt werden.
Ob eine Krone oder Kompositfüllung verwendet wird, entscheidet zunächst die Größe des Defektes und die Position des Zahnes. Viele Praxen setzen z. B. im Frontzahnbereich grundsätzlich keine Kronen ein, sondern bauen den Zahn mit Komposit naturgetreu wieder auf. Auch bei einem Zahnunfall bzw. einem halb abgebrochenen Zahn kann eine ästhetische Rekonstruktion mit Komposit der richtige Weg sein.
Der Vorteil einer Rekonstruktion mit Komposit ist, dass Material in verschiedenen naturgetreuen Farbschattierungen in nur einer Behandlung aufgetragen und somit flexibel modelliert und rekonstruiert werden kann. Unmittelbar nachdem das Komposit ausgehärtet ist, erscheint der behandelte Zahn in natürlicher Ästhetik und ist sofort belastbar.
Dennoch ist ein wurzelbehandelter Zahn immer instabiler als ein gesunder Zahn. Deshalb empfehlen wir im Seitenzahnbereich immer eine Teil- oder Vollkrone, da die Kaukraft dort besonders hoch ist. Aufgrund der hervorragenden Ästhetik und Stabilität werden häufig ausschließlich Keramikkronen verwendet.
Zunächst bauen wir den Zahn mit einem chemisch härtenden Kunststoff auf und versiegeln ihn, um ihn für die spätere Versorgung mit einer Teil- oder Vollkrone aus Keramik vorzubereiten. Auch hier ist der Zahn wieder sofort belastbar, nachdem das Material ausgehärtet ist und die saubere Biss-Situation geprüft worden ist.
Auch wenn das Provisorium nicht unbedingt auf den ersten Blick als solches zu erkennen ist, sollte es auf Dauer nicht bleiben. Warum?
Der verwendete Aufbaukunststoff ist nicht so stabil. Bei großen Defekten ist die Gestaltung der Kauoberfläche und der Kontaktpunkte zu den Nachbarzähnen schwierig. Deshalb ist die Endversorgung mit einer langfristig stabilen und ästhetischen Keramikkrone die perfekte Wahl.
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