Hand aufs Herz: Wirklich gerne gehen wohl die wenigsten Menschen zum Zahnarzt. Gesellen sich zu diesem leicht flauen Gefühl in der Magengegend jedoch weitere Symptome wie zittrige Hände, Schwindelgefühl oder Schweißausbrüche, kann man wohl ohne Zweifel von Zahnarztangst sprechen.
Haben Sie sich gerade beim Lesen ertappt gefühlt? Sie sind nicht alleine! Viele Menschen leiden unter Zahnarztangst. Selbst medizinisch notwendige und wichtige Termine werden so lange hinausgezögert, bis es vor Schmerzen nicht mehr auszuhalten ist.
Das ist natürlich äußerst schlecht für die Zahngesundheit - und außerdem leidet auch das Selbstvertrauen betroffener Patienten. Der Umgang mit Angstpatienten erfordert viel Einfühlungsvermögen seitens des Zahnarztes. Heutzutage gibt es glücklicherweise zahlreiche Zahnärzte, die sich auf die speziellen Bedürfnisse ängstlicher oder traumatisierter Patienten spezialisiert haben.
In vielen Fällen ist der Ursprung der Zahnarztangst in der frühen Kindheit zu suchen. Ein traumatisches und einschneidendes Erlebnis auf dem Behandlungsstuhl im Kindesalter kann einen Menschen en Leben lang prägen. Viele Betroffene berichten, dass das Gefühl des „Ausgeliefertseins“ für sie das Schlimmste an Zahnarztbesuchen in der Kindheit war und dass sie diese Angst auch als Erwachsene nicht ablegen können.
In manchen Fällen aber haben Angstpatienten selbst nie schlechte Erfahrungen gemacht. Stattdessen ist ihre Angst in Erfahrungsberichten und Erzählungen betroffener Verwandter, Freunde oder Bekannter begründet. Ist das der Fall, spricht man von einer „gelernten Angst“. Für die betroffenen Patienten ist sie deshalb jedoch nicht weniger real.
Als größter Problemfaktor ist die Zahngesundheit zu sehen. Wer Besuche beim Zahnarzt über Jahre hinweg aufschiebt, läuft Gefahr, dass Zahnkrankheiten unentdeckt bleiben, sich verschlimmern und so weitreichende Probleme verursachen, die schlussendlich den gesamten Organismus belasten können.
Bleibt Karies unbehandelt, können starke Schmerzen auftreten und der ganze Mundraum kann sich entzünden. Besonders gefährlich ist auch das „Verschleppen“ einer Parodontitis. Die Zahnfleischentzündung kann an der Zahnwurzel entlang tief in den Kieferknochen wandern und so Knochenschwund verursachen. So können unter Umständen eigentlich intakte und funktionstüchtige Zähne verloren gehen.
Die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus steht in einer gefährlichen Wechselwirkung mit Parodontitis. In besonders gravierenden Fällen kann eine unbehandelte Parodontitis gar Erkrankungen des Herzens nach sich ziehen.
Neben den gesundheitlichen Folgen gilt es auch, die sozialen zu berücksichtigen. Denn gesunde und schöne Zähne stehen für Jugendlichkeit und Vitalität. Wer sich durch seine Zähne eingeschränkt fühlt und weniger lächelt, wirkt gehemmt und weniger sympathisch. Der so wichtige „erste Eindruck“ - gerade in Extremsituationen wie Vorstellungsgesprächen - ist unter diesen Umständen nicht unbedingt positiv. Denn wer offen und freundlich lächelt, strahlt automatisch mehr Kompetenz und Selbstvertrauen aus. Werte, die in der Arbeitswelt besonders geschätzt werden.
Ein auf Angstpatienten spezialisierter Zahnarzt wird sich viel Zeit für Sie nehmen und dabei genau auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Ängste eingehen. In vielen Praxen wird ängstlichen Patienten außerdem angeboten, den Zahnarzt bereits vor der Behandlung kennenzulernen. So kann eine Vertrauensbasis entstehen, die Ihnen auf dem Behandlungsstuhl die nötige Sicherheit verleiht. Außerdem kann Sie Ihr Zahnarzt im Rahmen dieses Gespräches über die verschiedenen Formen der Sedierung und Schmerzausschaltung informieren.
Zudem macht es Sinn, ein Handzeichen festzulegen, auf welches hin die Behandlung in jedem Fall unterbrochen wird. So können Sie sicher sein, dass Sie stets die Kontrolle behalten und nichts gegen Ihren Willen geschieht. Sie werden merken, mit der Zeit bauen Sie Vertrauen zu Ihrem Zahnarzt auf und können so Ihre Angst überwinden. Bestimmt ist auch in Ihrer Nähe eine Zahnarztpraxis, die sich auf Angstpatienten spezialisiert hat.
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