Team jameda
Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Ihr Lächeln Ihr chronologisches Lebensalter widerspiegelt? Oder ihr psychologisches bzw. soziales Alter? Kurze Zähne, eine verflachte Frontzahnlinie, ein bräunlicher Zahnschmelz und tiefe Falten um die Mundwinkel… Wussten Sie, dass Zahnabnutzung die Erkrankung im Mundraum ist, die am seltensten diagnostiziert wird? Wenn wir feststellen, dass etwas nicht stimmt, ist es meistens schon zu spät. Leider kann dann nur eine weitreichende, umfängliche Behandlung Abhilfe verschaffen. Als Beispiel: Bei einem 2 bis 3 Millimeter kürzeren Zahn kann man davon ausgehen, dass die Person ungefähr 80 Jahre alt ist.
Zahnabnutzung ist wahrscheinlich die unterdiagnostizierteste Krankheit im Mundraum (Sie wurde als „eines der großen Probleme der Zahnheilkunde“ anerkannt – „Tooth wear and investigations in dentistry“ Lee A., He LH, Lyons K., Swain MV. in Journal of Oral Rehabilitation, 2012).
Wir setzen voraus, dass unsere Zähne stark sind und ein Leben lang halten, immerhin ist der Zahnschmelz eine der härtesten, organischen Substanzen im Körper. Doch wenn Muskeln die Zähne zu oft und zu stark aneinander reiben lassen, wie beim Zähneknirschen oder Zähnepressen, geht jedes Mal wertvolle Zahnstruktur verloren. Kurze, abgeflachte oder abgesplitterte Zähne sehen nicht nur an sich alt aus. Sie haben den unschönen Effekt, unsere Mundwinkel herabhängen zu lassen und Falten um unseren Mund zu zeichnen.
Entspricht das Alter unseres Lächelns also unserem psychologischen und sozialen Alter? Wir leben länger, bleiben gesünder und sehen besser aus - den ständigen medizinischen Fortschritten sei Dank.
Die Antwort ist relativ einfach: Es tut nicht weh und es passiert schleichend. Und unsere Reaktion ist „Wenn nichts weh tut, ist alles in Ordnung!“ Falsch!
Ist das Dentin bzw. das Zahnbein - also die Schicht direkt unter dem Zahnschmelz - zu sehr freiliegt, rückt die Kaufläche näher an die Nervenhöhle. Wenn wir in einem solchen Fall versuchen, den Zahn zu reparieren, fehlt der erforderliche Platz, um den Zahn wieder aufzubauen.
Das heißt, wir müssen Platz schaffen für das Porzellan. Das bedeutet, entweder noch mehr von der Zahnstruktur zu entfernen, was uns noch näher an die Nerven bringt, oder den Biss zu heben. Dafür müssen jedoch alle Zähne behandelt werden. Egal, welche Option wir wählen, beide sind invasiv. Es gibt noch eine weitere Option - das Tragen einer Zahnspange. Um damit sichtbare Ergebnisse zu erzielen, würden wir allerdings eine halbe Ewigkeit benötigen.
Im Erwachsenenalter dauert die Behandlung mit einer Spange etwa doppelt so lang wie bei Kindern. Kurz gesagt: Wir müssen versuchen, Zahnabnutzung zu vermeiden, anstatt abzuwarten und sie später zu reparieren.
Wenn der Zahnschmelz schwindet und das Zahnbein freiliegt - das Dentin kann weder den Kaukräften trotzen noch sich dauerhaft den Säuren und Enzymen widersetzen, die wir im Mund haben. Verändert sich die Größe oder die Position eines Zahns, kann das zu Gelenk- und Muskelproblemen oder sogar zu Parodontose führen.
Diese ist noch schwieriger zu behandeln als den Zahn. Zahnabnutzung gilt als krankhaft, wenn wir mehr als 20 bis 38 µm unserer vertikalen Zahnstruktur im Jahr verlieren bzw. 1,6 bis 3.04 mm in 80 Jahren („Current concepts on the management of tooth wear: part 1. Assessment, treatment planning and strategies for the prevention and the passive management of tooth wear“ Mehta S. B., Banerji S., Millar B. J., Suarez-Feito J.-M. in British Dental Journal, 2012).
„Wir sehen nur, was wir wissen.“ Leider richten sich viele allzu häufig nach diesem Goethe-Zitat und behandeln nur, was sie sehen. Die Methode „Bohren, Füllen, Bezahlen“ hat oft nur Erkrankungen wie Karies oder Zahnfleischentzündungen im Blick und übersieht die Zahnabnutzung.
Sich die Zeit zu nehmen und fachgerecht eine dem Lebensalter nicht entsprechende Zahnabnutzung zu diagnostizieren entscheidet darüber, ob die Zahnstruktur dauerhaft bewahrt werden kann oder eine umfangreiche restaurative Behandlung erforderlich ist.
Egal, wie ausgefeilt die heute verfügbaren Dentalwerkstoffe sind - sie sind alle anorganisch und im Gegensatz zum menschlichen Zahnschmelz nicht in der Lage, sich zu remineralisieren („Maintaining the integrity of the enamel surface: the role of dental biofilm, saliva and preventive agents in enamel demineralization and remineralization“ Garcia-Godoy F., Hicks MJ. in Journal of American Dental Association, 2008).
Einer der neueste Trend heißt Zahnremineralisierung. Dabei geht es um die Wiedereinlagerung von Mineralstoffen in den Zähnen, unter anderem durch amorphe Kalziumphosphate oder Zahnpasten mit künstlichem Zahnschmelz. Dem sind jedoch enge Grenzen gesetzt. Denn aggressive Schäden durch Zähneknirschen oder Zähnepressen lassen sich damit nicht beheben.
Muskeln sind sehr aufmerksam und empfänglich. Sie hören und reagieren auf Körperhaltung, Gelenke, Körperchemie, Ernährung, Stress und vieles mehr. Es ist wichtig zu verstehen, was Muskeln hyperaktiv werden lässt.
Sich nur auf die regelmäßige professionelle Zahnreinigung zu verlassen, reicht nicht aus. Der Schlüssel liegt in der personalisierten Präventivmedizin.
Mit dem T-Scan lassen sich Bissunregelmäßigkeiten sehr präzise aufspüren und die Belastungsverteilung beim Zubeißen analysieren. Anhand der Methode können wir erkennen, ob die Zahnkontakte während des Zusammenbisses gleichmäßig und optimal verteilt sind, wie viel Kraft die Muskeln ausüben und ob eines der Kiefergelenke mehr Druck aushalten muss durch einen ungleichmäßigen Biss.
Eine ungleiche Verteilung der Zahnkontakte ist die Hauptursache für Zahnabnutzung, Knacken in den Kiefergelenken und Spannungskopfschmerz.
Für eine umfassende Analyse der Zahnabnutzung kommt eine spezielle Kamera mit einer drahtlosen, satellitengestützten Blitzfernsteuerung zum Einsatz, die schattenfreie Fotos mit mehr als 20 Megapixel produziert. Diese geben einen sehr detaillierten Überblick über die Abnutzungserscheinungen des Zahnschmelzes.
Sie zeigen, wo und in welchem Umfang ein Verlust der Zahnstruktur, Karies, Risse oder Verfärbungen vorliegen. Die Aufnahmen ermöglichen eine umfassende Analyse von Schäden aus der Vergangenheit und geben einen Hinweis darauf, was passieren wird, wenn keine präventiven Maßnahmen ergriffen werden.
Die frühzeitige Anwendung dieser modernen Analysemethoden schafft die Voraussetzung dafür, die Gesundheit und Funktionalität von Zähnen und Gelenken und damit die Grundlage für ein jugendliches Lächeln zu erhalten.
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