Die sogenannte Wurzelspitzenresektion (‘WSR’, = Kürzung der Wurzelspitze), stellt oftmals die letzte Möglichkeit dar, einen Zahn zu retten. In vielen Fällen konnte die Entzündung durch eine vorangegangene Wurzelkanalbehandlung nicht zur vollständigen Ausheilung der Entzündung an der Wurzelspitze gebracht werden. Sollte die vorangegangene Wurzelkanalbehandlung nicht erfolgreich gewesen sein, kann es zu einer Infektion im Knochen und auch zu schweren Eiterungen (= Abszesse im Gesicht und am Hals kommen).
Die Entzündung besteht an der Wurzelspitze und der Kanal wurde noch nicht wurzelbehandelt. Der Chirurg macht einen kleinen Schnitt am Zahnfleisch und sucht die Wurzelspitze auf.
Diese kürzt er um ca. 2-3 Millimeter, bohrt anschließend ein kleines Loch in die Zahnkrone und sucht über diesen Weg den Wurzelkanal. Ist dieser gefunden, füllt er durch das kleine Loch an der Zahnkrone den Wurzelkanal mit einem Material aus, das den Hohlraum dreidimensional füllt.
Außerdem entfernt er die restlichen Überschüsse des Materials an der Wurzelspitze. Anschließend wird für die Wundheilung oft noch eine unterstützende Substanz eingebracht und die Wunde anschließend mit einer Naht verschlossen.
Die Nähte werden üblicherweise nach 14 Tagen entfernt und mittels eine Kontrollröntgenbildes wird der Erfolg der Behandlung dokumentiert.
Sollte vom Zahnarzt bereits eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt worden sein, und diese nicht zum Erfolg geführt haben, wählt der Oralchirurg den gleichen Zugangsweg und kürzt nur durch einen kleinen Schnitt den Zugang zur Wurzelspitze.
Das durch den Zahnarzt davor eingefüllte Wurzelfüllmaterial wird mittels Ultraschall entfernt, sollte dies nicht absolut dicht sein. Sind ca. 2-3 Millimeter des Wurzelkanalfüllmaterials entfernt, kann der Oralchirurg dies durch verschiedene Materialien ersetzen.
Der Verschluss der Wunde erfolgt üblicherweise wie in oben genannter Methode. Eine Erfolgsaussicht der Operation ist als durchaus positiv zu bewerten, und hängt jeweils vom Zahn oder der Lage im Ober- oder Unterkiefer ab.
Oftmals ist ein einzelner Zugang zur Wurzelspitze im Ober- und Unterkiefer ausreichend. Sind jedoch die Backenzähne im Oberkiefer betroffen, kann es sein, dass man zusätzlich auch die Zahnwurzel am Gaumen kürzen muss.
Dies hat zur Folge, dass man einen weiteren operativen Zugangsweg wählen müsste, da am Gaumen die Gefahr eines Blutergusses erhöht ist. Sollte man aufgrund der Entzündung auch diese Wurzelspitze kürzen müssen, empfehlen wir dem Patient für ca. 3-7 Tage eine Schutzplatte (Verbandsplatte) zu tragen.
Zunächst gelten die üblichen Risiken eines operativen Eingriffes, dazu zählt man etwa Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, Schmerzen sowie Schwellungen und Gefühlsstörung der Unterlippe, Zunge und Kinn - diese könnten auch dauerhaft möglich sein.
Im Oberkiefer könnte zusätzliche eine Kieferhöhle eröffnet werden. Sollte dies der Fall sein, muss der Operateur die Wunde sorgfältig dicht vernähen und der Patient darf ca. 4 Wochen nicht durch die Nase schnäuzen.
Auch ein Spielen von Blasinstrumenten wäre nicht zu empfehlen. Üblicherweise werden diese Operationen mittels eines Schmerzmittels und eines Antibiotikums abgedeckt. Während der Einnahme des Antibiotikums sollte auf sportliche Aktivitäten verzichtet werden.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.