Viele Patienten schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn es seitens des Zahnarztes heißt: „Ihr Zahn kann nur noch durch eine Wurzelkanalbehandlung gerettet werden.’
Seit jeher hat die Wurzelkanalbehandlung einen schlechten Ruf bei den Patienten. Oft wird er bereits im Vorfeld als die denkbar „schlimmste“ Behandlung beim Zahnarzt abgestempelt.
Doch warum löst allein schon der Gedanke an eine Wurzelkanalbehandlung bei Vielen eine Gänsehaut aus?
Die Antwort ist simpel. Früher waren die medizinischen Möglichkeiten begrenzt und die damit verbundenen Erfolgsaussichten eher schlecht. Deshalb war der Griff zur Zange leider keine Seltenheit. Hinzu kam, dass die Wurzelkanäle noch mit Handinstrumenten aufbereitet wurden, was sehr lange Behandlungssitzungen mit sich brachte.
Aber es gibt Grund zum Aufatmen! Die größten Innovationen in der Zahnmedizin hat es in den letzten Jahren im Bereich der Wurzelkanalbehandlungen gegeben. Das liegt an der Einführung maschineller Feilen- und Ultraschallsysteme, des Operationsmikroskops und der antimikrobiellen photodynamischen Therapie mittels Helbo-Laser (um nur einige Bespiele zu nennen). Durch sie konnte die Erfolgsrate einer Wurzelkanalbehandlung von damals 35 % auf heutzutage bis zu 90 % gesteigert werden. Damit können Zähne bis ins hohe Alter erhalten werden. Das sind doch tolle Aussichten.
Im Inneren des Zahnes befindet sich ein Hohlraum, der durch Nerven, Blut- und Lymphgefäße ausgefüllt ist. Der Zahnnerv ist hochsensibel und kann sich – in den meisten Fällen durch eine tiefe Karies – schnell entzünden. Dies macht sich in der Regel durch stark pulsierende und teilweise auch ausstrahlende Schmerzen bemerkbar. Soll der Zahn erhalten werden, wird eine Wurzelkanalbehandlung unumgänglich.
Zu beachten ist aber, dass eine Entzündung des Zahnnervs nicht immer mit Schmerzen einhergehen muss, sondern absolut symptomlos verlaufen kann. So kann es sein, dass ein entzündlicher Prozess am Zahn oder im Knochen erst als Zufallsbefund auf einem Röntgenbild sichtbar wird. In solch einem Fall ist es für die Patienten oft schwer nachzuvollziehen, weshalb Behandlungsbedarf besteht. Denn sie haben doch gar keine „Schmerzen“.
Der Grund ist, dass diese symptomlosen Entzündungen jederzeit, z. B. wenn das Immunsystem durch eine Erkältung ohnehin geschwächt ist, akut und damit sehr schmerzhaft werden können. Bis hin zum Anschwellen der Weichteile (die klassische „dicke Backe“). Darüber hinaus verharren die Bakterien nicht brav in der Entzündung bis sie entdeckt werden. Sie können über die Blutbahn in den gesamten Organismus gelangen und sich auf weitere Organe negativ auswirken.
Auf jeden Fall gilt also: besser Vorsorge als Nachsorge!
Daher empfehlen wir regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, damit verdächtige Zähne schnell erkannt und entsprechend behandelt werden können.
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