Team jameda
Bei einer Wurzelkanalbehandlung müssen die Zähne nicht immer betäubt werden. Das passiert nur, wenn Sie noch vital sind - so zum Beispiel bei einer Karies- oder Parodontitisbehandlung.
Wenn das Nervengewebe entzündet ist oder abstirbt, einige Zellen aber noch Restvitalität zeigen, können Schmerzen bei der Wurzelkanalbehandlung entstehen. Restvitalität kann zum Beispiel anhand von Kälte-Empfindlichkeit getestet werden. Fällt sie positiv aus, ist eine Betäubung erforderlich.
In manchen Fällen reicht eine einfache Betäubung nicht aus. Bei einer akuten Pulpitis und bei Abszessen können Patienten unter Umständen trotz Spritze Schmerzen empfinden. Grund dafür ist, dass das Anästhetikum durch den höheren Säuregehalt im entzündeten Gewebe schneller abgebaut wird. Der behandelnde Arzt sollte die Patienten in diesem Fall vorab aufklären, dass gegebenenfalls nachgespritzt werden muss. Dann wird erst eine Medikamenten-Einlage auf dem Nervengewebe verabreicht und schließlich bei der nächsten Sitzung weiterbehandelt.
Auch Patienten, die sehr viel oder vor der Behandlung Kaffee trinken, können beobachten, dass die Betäubung bei ihnen schneller nachlässt. Das liegt daran, dass die Nieren schneller arbeiten und dadurch das Anästhetikum schneller aus dem Körper abtransportiert wird.
Wenn Patienten aufgrund von starken Schmerzen vor dem Zahnarztbesuch mehrere Schmerztabletten eingenommen haben, kann es passieren, dass die Betäubung des Zahnes nicht sofort eintritt.
Auch bei Patienten mit übermäßigem Alkoholgenuss kann eine Betäubung schlechter wirken.
Eine weitere Ursache, weshalb eine Betäubung gegebenenfalls schlechter wirkt, ist die Einnahme von Medikamenten, z.B. bei allgemeinen, neurologischen pder psychischen Erkrankungen.
Patienten müssen in jedem Fall den behandelnden Arzt sofort darauf hinweisen, dass sie trotz Spritze Schmerzen empfinden. Hier hilft es nicht, weiter den Helden zu spielen, da eine Behandlung beim Zahnarzt nicht mit Schmerzen verbunden sein sollte. Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Zahnarzt und Patienten ist wichtig, damit offen über Schmerzen und Ängste gesprochen werden kann.
Alkohol- sowie erhöhter Kaffeegenuss sollten vor einer Wurzelkanalbehandlung vermieden werden. Patienten sollten den Zahnarzt darauf hinweisen, wenn sie Medikamente einnehmen.
Die Aufgabe des Zahnarztes ist es, den Patienten vorab und während der Behandlung aufzuklären und im Falle von Schmerzen zu beruhigen. Der Grund für die nicht oder schlecht wirkende Betäubung sollte geklärt werden. Je nach Ursache (wie z.B. Medikamente oder Gewohnheiten) muss dann vom Zahnarzt entschieden werden, ob nachgespritzt und weiterbehandelt werden kann oder die Behandlung auf das Notwendigste verkürzt wird. Etwa indem eine Medikamenten-Einlage verabreicht und die Behandlung bei der nächsten Sitzung fortgesetzt wird.
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