Team jameda
Im Idealfall gehen Frauen, die eine Schwangerschaft planen, noch davor zu ihrem Zahnarzt. So kann abgeklärt werden, ob Zähne und Zahnfleisch gesund sind. Häufig ist das jedoch aus den verschiedensten Gründen nicht möglich. Spätestens, wenn folgende Symptome auftreten, kann es sich um eine Infektion der Wurzel handeln – eine Abklärung durch den Zahnarzt ist dann unbedingt notwendig.
Der erste Behandlungsschritt ist die Anfertigung eines Röntgenbildes. Bei Schwangeren möchte der Zahnarzt zwar unnötiges Röntgen vermeiden, aber in diesem Fall ist es unbedingt notwendig! Allerdings wird die Praxis alle Maßnahmen ergreifen, um die Patientin und das Ungeborene zu schützen.
Ist tatsächlich eine Wurzelbehandlung notwendig, muss der Zahn mit einem geeigneten Mittel betäubt werden - auch Schwangere dürfen eine lokale Anästhesie bekommen. Im Anschluss erfolgt dann die Wurzelbehandlung.
Der Zahnarzt entfernt die eventuell vorhandene Füllung oder die Karies und stellt die sogenannten Kanaleingänge dar. Mit entsprechenden Instrumenten werden die Kanäle zuerst aufbereitet, d.h., sie werden vom (Rest-)gewebe befreit. Der Zahnarzt richtet sich hier nach der Länge der Kanäle, weshalb eine erneute Röntgenaufnahme notwendig ist.
Im Normalfall wechselt der Zahnarzt hierfür zwischen Spülungen und Reinigungen ab, aber auch Ultraschallanwendungen sind besonders geeignet, um einen effektiv und komplett gereinigten Kanal mit entsprechender Formgebung zu erhalten.
Es gibt bereits moderne Instrumente, die die Kanäle maschinell aufbereiten - aber auch mit Handinstrumenten ist dies möglich. Nach der Reinigung wird eine bakteriendichte Füllung in den Wurzelkanal eingebracht, sie hat zum Ziel, Bakterien und bakteriellen Stoffwechselprodukten den Zutritt zu verwehren. Außerdem verhindert sie, dass Gewebeflüssigkeiten vom umgebenden Gewebe im Knochen in den Kanal eindringen – es sollen keine neuen Bakterien von ‘oben’ oder von ‘unten’ eindringen können.
Das Material bei der Wurzelbehandlung ist besonders wichtig. Es muss biologisch verträglich sein, es darf nicht schrumpfen, es muss den Kanalwänden gut anliegen, es muss im Röntgenbild erkennbar und stabil sein und es muss sich eventuell später wieder entfernen lassen. Diesen Anforderungen genügt das Material Guttapercha.
Guttapercha kann warm eingebracht werden, gestopft werden oder seitlich an die Kanalwand angedrückt werden. Als letztes erfolgt das Röntgen-Kontrollbild und die neue Füllung des Zahnes.
Ohne Röntgenbilder darf kein Zahnarzt eine Wurzelbehandlung durchführen – das gilt auch für schwangere Patientinnen.
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