Artikel 12/09/2016

Wurzelbehandlung am Backenzahn: Ablauf, Dauer und Kostenübernahme

Team jameda
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Wenn die Zahnwurzel behandelt werden muss, ist meistens eine tiefe Karies Schuld. Die Kariesbakterien sind dann bis zur Zahnwurzel vorgedrungen und es kommt zu einer Entzündung des darin liegenden Zahnnervens. Es können dadurch heftige Schmerzen entstehen, manchmal stirbt ein Zahnnerv aber auch unbemerkt ab. Die Wurzelbehandlung wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt, sie läuft also schmerzfrei ab.

Warum verspürt der Patient trotz Betäubung Schmerzen?

Ist das Gewebe stark entzündet, kann die Betäubungsspritze ihre Wirkung nicht richtig entfalten, und so kann es vorkommen, dass der Patient trotz Spritze noch Schmerzen verspürt.

Meist kann dann nochmal nachgespritzt werden. Nur in seltenen Fällen ist ein Zahn gar nicht zu betäuben, dann muss eventuell erst einmal ein Antibiotikum gegen die Entzündung eingenommen werden.

Wie lange dauert die Wurzelbehandlung am Backenzahn?

Gerade Backenzähne haben nicht nur eine Zahnwurzel, sondern meistens 3-4. Bei der Wurzelbehandlung wird das lebende, schmerzhaft entzündete oder auch abgestorbene Gewebe in allen Zahnkanälen entfernt, der Bereich gereinigt und zum Abschluss wieder aufgefüllt.

Führt man diese Behandlungsschritte gewissenhaft durch, braucht es einiges an Zeit und meist mehrere Termine.

Um den Wurzelkanal von allen Geweberesten zu befreien, werden spezielle Instrumente (sogenannte Feilen) eingesetzt, bis der Wurzelkanal so erweitert ist, dass er sauber und trocken ist und eine Füllung aufnehmen kann. Wie jeder Mensch ist auch jeder Zahn und jede Zahnwurzel einzigartig und individuell. Es gibt „einfache“ Situationen mit geraden Wurzeln, wo es schneller gehen kann als bei „schwierigen“ Zähnen mit gekrümmten Wurzeln.

Wann ist eine Röntgenaufnahme sinnvoll?

In der Regel wird vor der Füllung eine Feile in den hohlen Wurzelkanal gesteckt und dieser Bereich geröntgt. Auf der Aufnahme kann man dann erkennen, wie lang der Kanal ist und wie tief er gefüllt werden muss.

Was ist, wenn der Zahn bereits eine Krone hat?

Auch in diesem Fall ist manchmal nachträglich eine Wurzelbehandlung notwendig. Wenn die Krone fest eingesetzt ist, kann man sie meist nicht wieder abnehmen, ohne sie dabei zu beschädigen.

Deswegen wird meist von oben ein Loch durch die Krone gebohrt, um an das Zahninnere zu gelangen. Dieses kann danach mit einer hochwertigen Füllung wieder verschlossen werden, damit der Zahn und die Krone noch lange erhalten bleiben.

Was übernimmt die Krankenkasse?

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für eine Wurzelbehandlung nur, wenn der Zahn als erhaltungswürdig eingestuft wird. Besonders bei den hinteren Backenzähnen ist das nicht ohne weiteres der Fall. Bei ihnen wird eine Wurzelbehandlung in der Regel nur übernommen, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:

  • Der Backenzahn steht in einer vollständigen Zahnreihe ohne Lücke.
  • Die Behandlung verhindert, dass die Zahnreihe einseitig nach hinten verkürzt wird.
  • Durch die Behandlung kann vorhandener Zahnersatz erhalten werden.

Im Einzelfall können auch andere Gründe für eine Erhaltungswürdigkeit sprechen. Darüber hinaus gilt für jede Wurzelbehandlung, dass die Krankenkassen Therapieversuche mit unklaren Erfolgsaussichten nicht bezahlen. Auch für die Anwendung spezieller Behandlungstechniken kommen sie in der Regel nicht auf.

Diese speziellen und modernsten Techniken sind beispielsweile eine elektrische Längenmessung (weniger Röntgen) oder elektrophysikalisch-chemische Methoden, um den Kanal zu desinfizieren (bessere Erfolgsaussichten alle Bakterien zu beseitigen). Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Wurzelbehandlung nicht, besteht die Möglichkeit, die Behandlung als private Leistung durchführen zu lassen.

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