Team jameda
Harmlose Kinderkrankheit oder gefährliche Erkrankung? Die Einschätzung der Windpocken geht unter Eltern weit auseinander. Windpockeninfektionen kommen besonders im Winter und im Frühling häufig vor. Unser Gesundheitstipp informiert, welche Folgen eine Windpockenerkrankung hat, wie sie behandelt wird und wie sie sich vermeiden lässt.
Hochansteckende Bläschen
Windpocken werden durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst. Das Virus ist hoch ansteckend und wird sowohl über die Luft (Tröpfcheninfektion) als auch über Hautkontakt (Schmierinfektion) übertragen. Auch außerhalb des Körpers bleibt die Ansteckungsfähigkeit des Virus für einige Zeit erhalten. Zwei bis drei Wochen nach dem Kontakt mit dem Virus entwickelt sich ein typischer juckender Hautausschlag. Aus roten Flecken werden später Bläschen, die dann verkrusten. Ansteckend sind Windpocken-Kinder bereits vor der Entstehung des Ausschlags. Sie dürfen erst wieder in Schule oder Kindergarten gehen, wenn seit dem Abklingen der Bläschen eine Woche vergangen ist. Seit 2013 sind Windpocken in Deutschland meldepflichtig.
Was tun bei Windpocken?
Wenn das eigene Kind an Windpocken erkrankt, ist Hygiene die wichtigste Maßnahme. Deshalb sollte man die Handtücher häufig erneuern und darauf achten, dass die Handtücher nicht verwechselt werden. Andere Kinder und Erwachsene sollten keinen direkten Hautkontakt mit dem erkrankten Kind haben. Ungeimpfte Kinder, Säuglinge und immungeschwächte Menschen sollten sich während der Ansteckungsperiode möglichst von dem erkrankten Kind fern halten. Die Bläschen lassen sich mit Schüttelmixturen austrocknen, die Zinkoxid enthalten. Auch entsprechende Lotionen mit juckreizstillenden Substanzen sind in der Apotheke erhältlich und können vom Kinderarzt verordnet werden. Es kann auch hilfreich sein, bei dem Windpocken-Kind auf kurze Fingernägel zu achten, damit beim Kratzen keine Hautschäden entstehen. In einigen Fällen verschreibt der Arzt darüber hinaus ein Virostatikum.
Mögliche Folgen
Die meisten Fälle von Windpocken verlaufen relativ mild. Sehr gefährlich können sie aber für Menschen mit einem schwachen Immunsystem werden. Dazu gehören beispielsweise Säuglinge oder Patienten nach einer Organtransplantation. Bei ihnen können durch das Virus etwa Lungenentzündungen und Entzündungen der Hirnhäute auftreten. Auch wenn Frauen sich in der Schwangerschaft zum ersten Mal mit dem Virus infizieren, können schwere Schäden bei dem ungeborenen Kind entstehen. Besonders gefährdet sind auch Neugeborene. Komplikationen können aber auch bei gesunden Kindern auftreten. Nach einer überstandenen Windpockeninfektion zieht sich das Virus häufig in die Nervenbahnen zurück und kann später als Gürtelrose (Zoster) wieder aktiviert werden.
Windpocken vorbeugen
Windpocken lassen sich durch eine Impfung vermeiden. Das Robert-Koch-Institut berichtet, dass seit der allgemeinen Empfehlung zur Windpocken-Impfung im Jahr 2004 zwei Drittel weniger Windpocken-Fälle aufgetreten sind. Komplizierte Verläufe haben sogar um 80 Prozent abgenommen. Deshalb sollten alle Kinder ab dem 12. Lebensmonat gegen Windpocken geimpft werden, am besten in Kombination mit der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Erforderlich sind zwei Impfungen im Abstand von etwa 6 Wochen. Frauen mit Kinderwunsch, die noch nicht geimpft sind oder die Erkrankung nicht durchgemacht haben, sollten sich rechtzeitig vor der Schwangerschaft ebenfalls gegen Windpocken impfen lassen.
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