Team jameda
Kann man Karies im Anfangsstadium rechtzeitig erkennen, sodass der Zahnarzt gar nicht erst bohren muss? Die jameda Gesundheitsredaktion erklärt in diesem Gesundheitstipp, wie sich Karies bemerkbar macht.
Bei Karies wird die Zahnsubstanz durch die von Bakterien gebildete Säure zerstört. Man unterscheidet hier fünf Karies-Stadien:
Karies beginnt mit der Entkalkung der Zahnsubstanz, bei der Säuren dem an sich harten Hydroxylapatit Calcium und Phosphat entziehen. Diese Initialkaries zeigt sich als kreidig-weiße Flecken (white spots), mit der Zeit lagern sich hier Nahrungspartikel an, sodass sich die Stellen braun verfärben (brown spots).
Dringt die Karies tiefer in den Zahnschmelz ein, spricht man von Schmelzkaries. Im darunterliegenden weichen Zahnbein (Dentin) kann sich die Zahnfäule schnell in die Breite ausdehnen (Dentinkaries). Hier entwickeln sich „Löcher“, die sich durch Ablagerungen dunkel verfärben, Zahnschmerzen treten dann als Folge auf.
Das ganze Ausmaß des Defektes ist häufig nicht zu sehen, da sich die Karies unterhalb des Zahnschmelzes befindet. Ohne Behandlung entwickelt sich eine tiefe Karies und schließlich eine durchdringende Karies, die bis zum Zahnmark („Zahnnerv“, Pulpa) reicht.
Karies entwickelt sich durch schlechte Mundhygiene und kohlenhydratlastige Ernährung über einen längeren Zeitraum hinweg. Besonders gefährdet sind dabei die Zahnfissuren. Diese Furchen in den Zahnoberflächen der Backenzähne sind sehr tief und schmal, sodass sie schlecht zu reinigen sind.
Aber auch enge Zahnzwischenräume, der Übergang von Zahn zu Zahnfleisch und die hinteren Backenzähne werden bei der Mundhygiene oft vernachlässigt, sodass hier leicht Karies entstehen kann.
Bei der regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolle zweimal im Jahr können Karies im Anfangsstadium sowie Erkrankungen des Zahnfleisches und des Parodonts frühzeitig erkannt, beobachtet und behandelt werden.
Außerdem sollte man bei Zahnschmerzen und starkem Mundgeruch, lockeren Zahnfüllungen und abgebrochenen Zahnstücke sowie bei länger anhaltender Empfindlichkeit gegenüber Warm und Kalt und Ziehen im Zahn- und Kieferbereich den Arzt aufsuchen.
Bei Karies im Anfangsstadium muss nicht gebohrt werden, hier reicht eine Remineralisierung der Zahnsubstanz aus. Dazu wendet der Patient zu Hause ein bis zweimal die Woche ein hochdosiertes Fluorid-Gel an.
Bei Dentinkaries bohrt der Zahnarzt in der Regel, um den zerstörten Teil zu entfernen und den Zahn auf die Zahnfüllung vorzubereiten. Leichtere Defekte im Dentin können auch ohne Bohren durch eine Kariesinfiltration behandelt werden. Hier wird die kariöse Stelle zunächst mit Säure vorbereitet, danach spritzt der Zahnarzt ein spezielles Kunststoffgel rein, das in die von Karies befallene Stelle eindringt. Das Gel verschließt die Kariesdefekte und verhindert, dass erneut Säuren in diesen Zahnbereich vordringen.
Zur Vorbeugung von weiterer Karies gehören eine gründliche und regelmäßige Zahnpflege, eine Ernährung, die auf Zucker und kurzkettige Kohlenhydrate verzichtet sowie die halbjährlichen zahnärztlichen Kontrollen und die professionellen Zahnreinigungen.
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