Artikel 14/08/2013

Wie Sie mit chronisch entzündlicher Darmkrankheit leben können

Team jameda
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Warum gerade ich? Das ist wohl die häufigste Frage, die sich jeder der über 300.000 Betroffenen deutschlandweit nach der Diagnose einer chronisch entzündlichen Darmkrankheit (CED) stellt. Und genau dazu gibt es noch keine endgültige Antwort.

Für die beiden häufigsten Formen, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, wird eine Störung der so genannten
natürlichen Barrieren als Ursache angenommen. So schützt eine undurchdringliche Schleimschicht die Darmschleimhaut vor Billionen von Bakterien. In der Darmschleimhaut befinden sich überdies körpereigene Abwehrmechanismen, die Defensine. Weist die Schicht Löcher auf oder mangelt es an Defensinen, können sich auf der Darmwand Bakterien ansiedeln, die eine überschießende Immunreaktion und dann eine Entzündung hervorrufen. Die Gene spielen dabei eine Rolle, wohl aber auch die heutige Desinfektionskultur – treffen kann es theoretisch jeden.

Gleiche Ursache – unterschiedliche Wirkung

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa haben beide eine Entzündung der Darmschleimhaut zur Ursache – hinsichtlich Symptomen, Ort und Ausdehnung sind sie aber verschieden. Während Colitis ulcerosa in aller Regel nur den Dickdarm befällt, kann sich der Morbus Crohn zirkulär im gesamten Verdauungstrakt ausbreiten – von der Mundhöhle bis zum After.

Zur Klärung, welche Erkrankung genau vorliegt, hilft eine Darmspiegelung. Viele Patienten scheuen sich vor der Untersuchung – dazu bestehe aber kein Grund: Die Vorbereitung ist viel angenehmer für die Patienten geworden und die eigentliche Untersuchung ‚verschlafen’ viele dank der kurzen Betäubung sowieso.

Diagnose: Lebenslang?

Wird eine CED festgestellt, kann das bedeuten, dass die Krankheit das ganze weitere Leben begleitet – muss es aber nicht. Klassischerweise treten plötzliche Schübe mit Bauchschmerzen, Durchfällen oder Blut im Stuhl auf, die aber auch von beschwerdefreien Phasen abgelöst werden können. Die therapeutische Behandlung hat zum Ziel, Entzündungen einzudämmen und beschwerdefreie Zeiten möglichst lange zu erhalten. Dafür wird die Therapie genau auf den Patienten zugeschnitten. Präparate wie Kortison, Salicylate, Immunsuppressiva oder Bologika stehen dabei zur Verfügung. In Einzelfällen kann auch ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Doch die Chancen stehen gut: Immerhin 45 bis 50 Prozent der Betroffenen haben nur einen Schub und dann nie wieder Probleme. Das macht doch Hoffnung!

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