Artikel 26/02/2018

Schulmedizin und Homöopathie – Warum eine Kombination sinnvoll sein kann

Team jameda
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Die Homöopathie kann die Schulmedizin ideal ergänzen. Während immer mehr Patienten positive Erfahrungen mit homöopathischen Arzneimitteln machen, halten aber viele Schulmediziner diese Behandlungsmethode immer noch für unwissenschaftlich. Sie sehen in den angeblichen Heilerfolgen reine Placebo-Effekte. Was viele unter Homöopathie verstehen, ist zum Teil von großer Oberflächlichkeit gekennzeichnet. Doch wie kann eine Kombination mit der Schulmedizin aussehen?

Was ist Homöopathie?

Homöopathie wird häufig als einfache Kräuterheilkunde angesehen, die - wenn sie nicht hilft -  auch nicht schaden kann. Dabei stellt die Homöopathie eine tausendfach bewährte Heilmethode dar.

Viele Beschwerden im Baby- und Kleinkindalter lassen sich durch die Kraft der homöopathischen Kügelchen erfolgreich behandeln, wie z.B.:

Wenn die Beschwerden sich nicht bessern, können Patienten immer noch auf schulmedizinische Arzneimittel und -methoden zurückgreifen.

Die Homöopathie kann aber auch die Schulmedizin begleiten, etwa um die Heilung zu fördern und Nebenwirkungen abzumildern. Das wird bereits erfolgreich in einigen Krankenhäusern auf Intensivstation und in der Onkologie praktiziert, etwa in München am von Haunerschen Kinderspital, in Berlin an der Charit, in Essen am Knappschaftkrankenhaus und an der Universitätskinderklinik Wien.

Deshalb ist die Homöopathie auch nicht so sehr als Alternativ-, sondern als Komplementärmedizin zu begreifen. Sie arbeitet Hand in Hand mit der Schulmedizin.

Eine Stärke der Homöopathie ist, dass sie den ganzen Menschen in den Blick nimmt und versucht, ihn in seiner Individualität als Einheit zu erfassen. Jeder Mensch ist einzigartig und reagiert als Patient völlig unterschiedlich. Während die Schulmedizin für jeden Patienten bei bestimmten Krankheitssymptomen das gleiche Medikament bereithält, wählt der Homöopath das Mittel, das optimal zu einem Patienten und seinen Beschwerden passt.

Ähnlich wie in ein Schloss jeweils nur ein einziger Schlüssel passt, gibt es in der Homöopathie nur ein Arzneimittel, das der Lebenskraft eines Patienten gleicht. Wie in einem Puzzle wird Teil für Teil das Wissen, Beobachtungen der Symptome und Erfahrung zusammengesetzt. Am Ende steht dann ein individuelles homöopathisches Arzneimittel.

So kann Homöopathie wirken: Ein Beispiel

Nach der Ähnlichkeitsregel wird aus einer Vielzahl von Globuli ausgewählt. Somit kann für jeden Patienten das passende Mittel gefunden werden. Dadurch kann häufig auf schulmedizinische Medikamente verzichtet werden, die wie Antibiotika oder Kortison stark in den Organismus eingreifen.

Insgesamt glaube ich, dass bei Kindern in Deutschland unter homöopathischer Behandlung die Anzahl der schulmedizinischen Medikamente deutlich vermindert, die Stärke der Beschwerden deutlich zurückgehen und gleichzeitig die Lebensqualität verbessert werden kann. Das zeigt auch eine Studie der Berliner Charité.

Auch die Homöopathie hat Grenzen in ihrer Wirkung

An Grenzen stoßen wir immer dann, wenn die Selbstheilungskräfte des Patienten nicht mehr ausreichen. Die Homöopathie ist eine Reiz-Regulations-Therapie, das heißt, sie setzt gezielt einen Reiz und stößt den Körper an, sich selbst zu heilen. Gelingt das nicht, muss die Schulmedizin helfen. Bei schweren Erkrankungen, manchen chronischen Krankheiten wie Diabetes, Notfällen oder schweren Verletzungen und Knochenbrüchen kommt selbstverständlich die Schulmedizin zum Einsatz, wenn die angeborenen Selbstheilungskräfte erschöpft sind.

Homöopathie bei Kindern

Die Wirkung der Homöopathie ist bei Kindern gut zu beobachten. Denn der Organismus von Kindern, die in der Regel gesund und vital zur Welt kommen, ist noch weitgehend unbelastet von äußeren Einflüssen wie Umweltgiften, Allergenen oder einem gesundheitsschädigenden Lebensstil. Die angeborene und erworbene Anpassungs- und Regulationsweise erscheint noch unversehrt. Daher reagiert ihr Körper besonders stark auf homöopathische Mittel.

Da die Homöopathie in erster Linie eine Erfahrungsmedizin ist und sie Kindern und Erwachsenen bereits seit 200 Jahren hilft, lade ich gerade als Kinderarzt Eltern ein, sich auf diese Erfahrung einzulassen.

Ich stelle in meiner Praxis fest, dass immer mehr Eltern offen für die Homöopathie sind, zumal deren Wirksamkeit in Studien nachgewiesen wurde und viele Menschen mit den herkömmlichen Methoden unzufrieden sind.

Den Trend zur Homöopathie gibt es ja, weil immer mehr Menschen mit den konventionellen Behandlungsmöglichkeiten an Grenzen stoßen. Oft sind die Patienten mit chronischen Erkrankungen „austherapiert“. Das heißt, alle schulmedizinischen Instrumente wurden nach bestem Stand des aktuellen Wissens angewendet. Die Patienten haben dann besorgniserregend viele Medikamente verschrieben bekommen und die Lebensqualität ist eher reduziert. Dabei vertragen sich verschiedene Medikamente untereinander nicht.

Die Stärke der Homöopathie sehe ich vor allem darin, dass der Arzt sich für seinen kleinen Patienten viel Zeit nimmt. Der Homöopath nimmt nicht nur seinen Körper, die Hauptbeschwerden, das Umfeld und die Lokalsymptome, sondern auch Geistes- und Gemütszustand in den Blick – so, wie auch die WHO Gesundheit als Zustand „körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens “ versteht.

Die Schulmedizin dagegen konzentriert sich noch immer stark auf das Auskurieren bestimmter körperlicher Symptome. Lange bevor der Begriff der „sprechenden Medizin“ aufkam, der eher den Mensch als die Technik in den Mittelpunkt stellt, hat die Homöopathie diese Maßnahme bereits in die Tat umgesetzt.

Wie finden Eltern den richtigen Homöopathen?

Ich rate Eltern dazu, nach einem Mediziner zu suchen, der eine Facharztausbildung mit einer gründlichen homöopathischen Ausbildung verbindet.

Von einer fundierten Ausbildung können Familien ausgehen, wenn der Arzt die Zusatzbezeichnung ‘Homöopathie’ führt, die von den Ärztekammern vergeben wird, oder das Homöopathie-Diplom des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) hat.

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