Artikel 10/06/2016

Zahnbürste, Zahnpasta und Zahnseide: Welche Produkte sind sinnvoll?

Team jameda
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Die schlechte Nachricht zuerst: Zahnbürste, Zahnpasta und Zahnseide gehören zur täglichen Zahnpflege unbedingt dazu. Die gute Nachricht: Mit nur wenigen Minuten täglich legen Sie den Grundstein für gesunde Zähne bis ins hohe Alter. Wir zeigen, welche Arten von Zahnpflegeprodukten es gibt und was Sie bei der Nutzung beachten müssen.

Zahnbürsten - die Allrounder gegen Zahnbelag

Eine Zahnbürste gehört als wichtigstes Basisutensil der Zahnpflege in jeden Tagesablauf. Egal ob im Alltag, im Urlaub oder auf Geschäftsreise: Die Bürste zur Zahnreinigung ist immer dabei - morgens beim ersten Blick in den Spiegel und abends kurz vorm Zubettgehen ebenfalls. Idealerweise auch zwischendurch.

Mit Nylonborsten bewaffnet machen wir uns täglich daran, kariesverursachende Speisereste zu entfernen. Denn ohne sorgfältige Reinigung greifen die Bakterien im sogenannten Biofilm den Zahnschmelz an und zersetzen ihn langsam. Doch Zahnbelag führt nicht nur zu den gefürchteten ‘Löchern’ im Zahn, sondern auch zu Zahnfleischentzündungen.

Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang und schlussendlich Zahnverlust sind die Folgen. Wird der Biofilm nicht entfernt, so verhärtet er mit der Zeit und verwandelt sich in Zahnstein, der nur noch vom Zahnarzt entfernt werden kann.

Zähneputzen ist also wichtig - so viel ist klar!

Welche Zahnbürste erzielt das beste Ergebnis?

Die meisten von uns nutzen eine Handzahnbürste mit Nylonborsten. Mithilfe von mechanischen Bewegungen löst sie den Biofilm und säubert die Zähne. Die Reinigungswirkung ist dabei häufig nicht optimal. Besonders Kinder und bewegungseingeschränkte Personen kommen oft nicht an alle wichtigen Stellen im Mund. Elektrische Zahnbürsten können hier Abhilfe leisten.

Die bekannten Rotationszahnbürsten mit runden Bürstenköpfen sind dabei nur geringfügig besser als normale Handzahnbürsten. Besser sind Schallzahnbürsten, die mit etwa 250-300 Hertz arbeiten. Die Borstenbewegungen sind schneller als menschenmöglich und lösen den Biofilm sehr zuverlässig.

Noch besser - aber auch teurer - sind Ultraschallzahnbürsten. Mit über 1,8 Mio. Schwingungen pro Sekunde sind sie wahre Hochleistungsmaschinen. Die Funktionsweise ist jedoch anders als bei gewöhnlichen Zahnbürsten: Anstelle von mechanischer Reinigungsleistung bringt der Ultraschall winzige Schaumblasen in der speziellen Zahncreme zum Zerplatzen. Dieser Prozess löst den Zahnbelag, auch an schwer zugänglichen Stellen. So wird die Belastung der Zähne bei der Reinigung vermindert. Allerdings erfordert die Nutzung eine spezielle Zahncreme.

Übrigens: Die Zahnbürste wie wir sie kennen wurde erst 1780 entwickelt; Nylonborsten gibt es erst seit 1938. Und die erste elektrische Zahnbürste erblickte 1958 das Licht der Welt. Aber auch in früheren Zeiten reinigten die Menschen ihre Zähne. Mit Kaustöcken, Zweigen, Vogelfedern, Tierknochen oder Borsten schabte man sich den Belag von den Zähnen. Auf Dauer war das natürlich schädlich für den Zahnschmelz. Gut, dass die heutigen Nylonborsten abgerundete Enden haben und somit besonders schonend sind.

Die richtige Putztechnik

Dennoch ist es wichtig, die richtige Putztechnik zu beachten, um den Zähnen nicht zu schaden. Bewegen Sie die Zahnbürste immer vom Zahnfleisch hin zum Zahn und nicht horizontal. Achten Sie dabei darauf, nicht zu ‘schrubben’ oder fest aufzudrücken. Die Borsten sollen nur ganz leicht aufliegen.

Nach dem Genuss von säurehaltigen Lebensmitteln sollten Sie etwa eine halbe Stunde warten, bevor Sie die Zähne putzen. Um Bakterienbefall zu vermeiden, sollten Sie Ihre Zahnbürste immer gut ausspülen und schnell trocknen lassen, nicht mit anderen teilen und regelmäßig ersetzen.

Zahnpasta - mehr Effizienz beim Zähneputzen

Zum Zähneputzen braucht man Zahnbürste und Zahnpasta. Letztere verbessert die Putzleistung Ihrer Bürste und sorgt für einen frischen Geschmack im Mund.

Hauptwirkstoff in Zahncremes sind die Putzkörper, die die mechanische Reinigungsleistung der Zahnbürste unterstützen. Je nach Produkt sind noch weitere Wirkstoffe in Ihrer Zahnpasta aktiv, z.B. zur Kariesprophylaxe und Parodontoseverhinderung sowie zur Erfrischung und Aufhellung.

Schaumbildner unterstützen die Verteilung der Zahncreme im Mund; Netzmittel binden den abgelösten Biofilm und Feuchthaltemittel helfen gegen Austrocknen der Zahncreme. Wichtigster Bestandteil allerdings ist Fluorid: Es härtet den Zahnschmelz und sorgt somit für langlebige Zähne.

Genau wie die Zahnbürste ist auch die Zahncreme keine reine Erfindung der Moderne: Schon in der Frühgeschichte nutzten die Menschen Zahnpulver zum Abreiben des Zahnbelags. Es bestand zum Beispiel aus verbrannter, pulverisierter Knochenasche, aus Horn oder Muschelschalen, aber auch aus Salz. Auch heute noch ist Zahnsalz Bestandteil einiger Zahncremes. In späteren Zeiten verwendete man dann Marmorpulver, Eier-, Sepia-, Austernschalen oder Holzkohlepulver.

Zum Glück ist heutige Zahncreme deutlich angenehmer im Geschmack als es diese Vorläufer vermutlich waren. Aber Vorsicht: Zusatzstoffe wie Menthol, Zimtöl oder Pfefferminzöl können allergische Reaktionen hervorrufen. Auch Konservierungsstoffe werden nicht von jedem vertragen.
Als Alternative gibt es Zahnputztabletten.

Diese werden zerkaut und bilden zusammen mit dem Speichel im Mund eine Zahnpasta-artige Konsistenz. Da die trocken gelagert werden, sind sie länger haltbar und benötigen keine Konservierungsstoffe. Übrigens: Die Streifen in der Zahnpasta sind rein dekorativer Natur und haben keinen Einfluss auf die Reinigungsleistung.

Zahnseide - ein oft vernachlässigtes Wunderwerkzeug

Dass Zahnbürste und Zahncreme zur täglichen Zahnpflege gehören, weiß jedes Kind. Anders sieht es mit der Zahnseide aus: Diese sollten Sie ebenfalls jeden Tag nutzen. Leider halten sich die Wenigsten an diese Empfehlung.

Dabei ist Zahnseide ein elementarer Bestandteil der Mundhygiene - nicht nur für Träger von Zahnklammern, sondern für jeden von uns. Sie erreicht Stellen, die mit der Zahnbürste kaum oder nicht effektiv zu reinigen sind. Es gibt unterschiedliche Arten von Zahnseide, ganz auf Ihre Bedürfnisse angepasst: Gewachste Zahnseide für besonders enge Zahnzwischenräume; ungewachste Zahnseide, die quietscht, wenn der Biofilm entfernt wurde; fluffiges Zahnband für große Zahnzwischenräume und sogar verschiedene Geschmacksrichtungen.

Für gewöhnlich wird der Faden für die Benutzung straff zwischen die Finger gespannt und anschließend mit Auf- und Abbewegungen Schritt für Schritt durch die Zahnzwischenräume geführt. Idealerweise schieben Sie die Zahnseide bis unter den Zahnfleischrand und ziehen Biofilm und Speisereste dann den Zahn entlang heraus.

Einige Nutzer klagen, dass der Faden schmerzhaft in die Finger einschneidet und die Blutzirkulation unterbricht. In diesem Fall können Zahnseidehalter Abhilfe schaffen. Auch für motorisch beeinträchtigte Menschen sind diese sinnvoll.
Eine Alternative zur Zahnseide sind Interdentalbürstchen. Es gibt sie in sieben genormten Größen, abhängig von der Größe der Zahnzwischenräume. Sie bieten eine sehr gute Reinigungsleistung.

Zahnseide ist übrigens eine verhältnismäßig neue Erfindung, auch wenn die Menschen in früheren Zeiten bereits Zahnstocher verwendeten, um eine ähnliche Reinigungsleistung zu erzielen. Das Aufkommen moderner Zahnseide lässt sich jedoch auf das Jahr 1815 datieren: Damals empfahl erstmals ein Arzt die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Seidengarn.

Falls Sie gerade erst mit der Verwendung von Zahnseide beginnen, achten Sie darauf, mit Vorsicht vorzugehen, um Verletzungen am Zahnfleisch zu vermeiden. Zahnfleischbluten zu Beginn tritt jedoch häufig auf. Diese deutet auf eine Zahnfleischentzündung hin. Durch die regelmäßige Verwendung von Zahnseide geht diese normalerweise schnell zurück.

Falls Sie sich dennoch unsicher sind oder Fragen zur Nutzung von Zahnseide, Zahnbürste oder Zahnpasta haben, wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt. Ihre Zähne werden es Ihnen danken!

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