Team jameda
Wer am Anfang einer Erkältung steht, kann sich auf eine „Leidenszeit“ von sieben bis zehn Tagen einstellen. Welche typischen Phasen man dabei durchläuft und ob sich die Erkältung durch eine Behandlung verkürzen lässt, erklärt dieses jameda Gesundheitsspecial.
Bei einer Erkältung sind die Schleimhäute von Rachen, Nase und oft auch der Bronchien von Viren besiedelt. Zu den häufigsten Virusarten, die einen grippalen Infekt auslösen, gehören Rhinoviren, Coronaviren, Adenoviren und Enteroviren. Die Erreger rufen die typischen Erkältungssymptome Husten, Schnupfen und Heiserkeit hervor. Auch Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber treten auf.
Kleinkinder sind aufgrund ihres noch unerfahrenen Immunsystems etwa acht bis zehn Mal im Jahr von einem grippalen Infekt geplagt. Mit zunehmendem Alter nehmen die Erkältungen ab. Als Erwachsener erkrankt man etwa ein bis zwei Mal im Jahr. Von Herbst bis zum Frühjahr erkälten sich die Menschen häufiger, da sie enger zusammenleben und anfäller für Ansteckungen sind. Außerdem macht die trockene Heizungsluft die Schleimhäute anfälliger für Keime. Durch die tiefen Außentemperaturen sind die Schleimhäute außerdem schlechter durchblutet, wodurch sich Viren leichter vermehren können.
Die „Sommergrippe“ wird vor allem durch Cocksackie- und Echoviren ausgelöst, die bei warmen Temperaturen besonders gut gedeihen. Erkältungsviren werden über Tröpfcheninfektion durch Niesen, Husten und eine feuchte Aussprache sowie über kontaminierte Gegenstände wie z. B. Spielzeug, Türklinken und Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln übertragen.
Auch der Spruch „Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage“ beschreibt die Dauer eines grippalen Infekts sehr gut, so dass Patienten in der Regel nach sieben bis zehn Tagen wieder gesund sind. Dauert der Infekt länger, haben Betroffene ein schwaches Immunsystem oder es haben sich zusätzlich andere Keime wie Bakterien angesiedelt.
Meist bemerkt man zu Beginn einer Erkältung ein Halskratzen, das innerhalb von ein, zwei Tagen in Halsschmerzen und Schluckbeschwerden übergeht. Rasch entzünden die Viren die Nasenschleimhaut, wodurch Niesen und Naselaufen einsetzt. Oft fühlt man sich müde und matt, man fröstelt, schwitzt leicht und spürt ein Kribbeln am ganzen Körper. Innerhalb der ersten zwei Tage können Kopf- und Gliederschmerzen einsetzen. Sie werden durch körpereigene Schmerzbotenstoffe hervorgerufen, die beim Kampf gegen fremde Erreger ausgeschüttet werden. Erhöhte Temperatur bzw. leichtes Fieber dienen ebenfalls der besseren Immunabwehr, da bei höheren Temperaturen viele Stoffwechselvorgänge leichter ablaufen.
Der Höhepunkt einer Erkältung ist nach etwa drei Tagen erreicht und hält ein, zwei Tage an. Es kann ein trockener Reizhusten dazukommen, der dann in einen schleimproduzierenden Husten übergeht. Auch die Nasennebenhöhlen sind manchmal betroffen. Hier leiden Patienten unter Druck im Stirn- oder Wangenbereich, verstopfter Nase und wunden, brennenden Schleimhäuten.
Nach fünf bis sechs Tagen fühlen sich die meisten schon besser. Die Schmerzen gehen zurück und Schleim löst sich aus Nase und Bronchien. Man ist zwar noch erschöpft, beginnt aber sich zu erholen. Vereinzelte Symptome können länger anhalten. So hustet man noch und spricht etwas länger durch die Nase, weil die Schleimhäute noch nicht vollständig regeneriert sind.
Nach maximal zehn Tagen sollte man sich jedoch wieder fit fühlen. Im Gegensatz dazu löst die echte Grippe (Influenza) ein schlagartiges Schwächegefühl mit hohem Fieber, trockenem Husten sowie starken Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese Infektion klingt erst nach zwei Wochen ab. Patienten fühlen sich noch Monate danach erschöpft.
Neugeborene mit Erkältungssymptomen stellt man grundsätzlich dem Kinderarzt vor. Auch Babys bis zwei Jahre sollten, vor allem bei Fieber, ärztlich untersucht werden. Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen kommt es darauf an, wie stark die Symptome ausgeprägt sind.
Leichte Formen mit Schnupfen und Halsschmerzen kann man selbst behandeln. Auch mäßiges Fieber und Kopfschmerzen lassen sich bewältigen. Sind die Symptome jedoch sehr stark oder nimmt die Erkältung einen anderen Verlauf, als man ihn kennt, sucht man den Arzt auf. Arbeitsrechtlich muss ein Arbeitnehmer am ersten oder dritten Tag eine Krankschreibung vorlegen.
Zur Therapie einer starken Erkältung wird der Arzt Ruhe und Schonung verordnen. Er kann auch Hausmittel und gegebenenfalls schmerzstillende und fiebersenkende Mittel empfehlen. Klingt die Erkältung nach einer Woche nicht ab oder kommen neue Symptome wie hohes Fieber und gelbeitriges Nasensekret oder Hustenauswurf dazu, geht man erneut zum Doktor, der dann bei einem bakteriellen Infekt ein Antibiotikum verschreibt.
Eine Erkältung gehört zu den harmlosen Erkrankungen, da sich Mensch und Virus gut angepasst haben. Zwar rufen die Viren unangenehme Symptome hervor, sie können aber ihren Wirt, den Menschen, nicht töten. Andersherum stellt sich die Immunabwehr des Menschen nach ein bis drei Tagen auf die Erreger ein, so dass man eine Erkältung auch ohne Medikamente bewältigen kann.
Da Erkältungsviren sehr wandlungsfähig sind, gibt es bisher weder eine Impfung noch ein ursächlich wirkendes Medikament. Die Behandlung beschränkt sich darauf, die Immunabwehr zu unterstützen und belastende Symptome zu lindern. Um Komplikationen wie eine bakterielle Superinfektion, Mandelentzündungen, Bronchitis oder Lungenentzündungen zu vermeiden, sollte man einen grippalen Infekt auskurieren.
Mit folgenden Tipps lässt sich eine Erkältung eventuell um ein bis zwei Tage verkürzen:
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