Viele Paare denken, man gehe zum Partnerschaftsberater und er wird die Beziehung schon retten. Doch so funktioniert das nicht. Kein Berater hat einen Zauberstab, mit dem er Sie auf wundersame Weise heilen kann. Hier ist Mitarbeit gefragt, denn es ist Ihre Beziehung und Ihr Leben. Moderne gleichberechtigte Partnerschaften sind komplex. Nur wenn beide Partner dazu bereit sind, zu 100% mitzuarbeiten, und die Partnerschaft retten wollen, wird sich der Erfolg einstellen.
Paarprobleme haben ihren Ursprung immer in persönlichen Problemen. Das bedeutet, dass jeder für seinen Anteil am Problem verantwortlich ist. Nie ist nur ein Partner der „Schuldige“. Persönliche Probleme sind zum Beispiel:
Unordnung
Umgang mit Geld
Drogen- oder [Alkoholsucht
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Psychische Erkrankungen und Süchte hindern den Menschen daran, angemessen zu agieren und zu reagieren. Das wirkt sich auf das gesamte Leben aus, besonders auf Partnerschaften. Denn niemand ist uns so nahe wie unser Partner und kaum ein Mensch kann uns so verletzen wie er.
Hier liegt es in der Verantwortung des Betroffenen, sich Hilfe zu suchen. Oftmals ist eine Medikation notwendig. Parallel dazu sollte am Problem gearbeitet werden. Ein Medikament löst das Problem nicht, doch es verbessert die Interaktion und hilft dem Betroffenen, den Alltag und die Partnerschaft besser zu meistern. Das macht Sinn und bringt Erfolg.
Sehr wichtig ist es für ein Paar, sich den passenden Berater auszusuchen, denn jeder Therapeut hat einen anderen Beratungsansatz. Einige Therapeuten beginnen die Beratung mit Einzelstunden für jeden der Partner, in denen aus dem Leben berichtet und Standardtests durchgeführt werden. Das hilft dem Berater zu erforschen, woher die partnerschaftlichen Reaktionsmuster stammen.
Jeder Partner berichtet über seine Sicht der Dinge. Hier kann der Klient feststellen, ob die ‘Chemie’ zwischen ihm und dem Therapeuten stimmt und ob ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann. Gehen Sie dennoch auf Nummer Sicher: Achten Sie bei der Vertragsunterzeichnung darauf, dass eine Absage nach jeder Stunde problemlos möglich ist.
Eine Beratungsstunde dauert meistens 60 Minuten. Auch dabei unterscheiden sich die Berater. Manchmal sind es 1,5 Stunden mit entsprechend höherem Honorar. Einige Berater beginnen gleich mit Paarstunden. Auch der Abstand zwischen den Sitzungen kann variieren. Bei Beratungen mit verhaltenstherapeutischen Ansätzen sind es drei bis vier Wochen, da in der Zeit zwischen den Stunden die ‘Hausaufgaben’ erledigt werden sollten. Das heißt, dass das in der Praxis Besprochene in den Alltag integriert werden muss.
Bei diesem Beratungsansatz wird nach den Einzelstunden das Partnerprogramm erarbeitet, das auf Aussagen beider Partner fußt. An den eigenen Beispielen lernt das Paar, seine Partnerschaft besser zu verstehen. Andere Berater erarbeiten einzelne Problemlösungen oder bieten Mediationen an.
Über Jahrtausende waren Partnerschaften Versorgungseinrichtungen. Entsprechende Reaktionsmuster leben wir noch heute. Aber moderne Partnerschaften haben die Aufgabe der Persönlichkeitsentwicklung. Das ist die komplizierteste Partnerschaftsform, die es je gab, denn jeder Partner muss selbstkritisch dazu bereit sein, seinen Anteil am Problem zu erkennen und zu lösen.
Diese Veränderungen werden nicht durch Selbstaufgabe erreicht, sondern nur durch Kompromisse. Eine glückliche Partnerschaft bemisst sich danach, inwieweit die Partner gut Kompromisse schließen können. Paarberatung in jeglicher Form ist also Hilfe zur Selbsthilfe. Kein Berater kann Ihnen abnehmen, sich eigenen Fehler einzugestehen und erwachsen zu agieren.
‘Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimmst.’ - Dante Alighieri
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