Team jameda
Ein toter Zahn bleibt lange symptomlos. Je älter er wird, desto wahrscheinlich treten Entzündungen, Schmerzen und Verfärbungen auf. Als Zahnherd kann er sogar Schäden im gesamten Körper anrichten.
Ein lebender Zahn wird über seinen innersten Kern, das Zahnmark, mit Nährstoffen versorgt. Im weichen Mark, auch Pulpa genannt, verlaufen Blutgefäße und Nerven. Hier wird neues Material für das umgebende hart-elastische Zahnbein gebildet. Die Pulpa zieht sich bis in die Zahnwurzel. An ihrem Ende führen Nerven und Blutgefäße nach außen und verbinden so den Zahn mit dem gesamten Körper. Oberhalb des Zahnfleischs ist der Zahn zum Schutz mit der härtesten Substanz des Körpers überzogen, dem Zahnschmelz.
Ein Zahn stirbt ab, wenn er nur noch unzureichend oder gar keine Nährstoffe mehr erhält. Ursache dafür ist eine Schädigung des Zahnmarks, die dazu führt, dass das Dentin nicht nachwächst und sich Abbauprodukte des Stoffwechsels einlagern. Die Zahnmedizin nennt einen toten Zahn „devital“.
Das versorgende Zahnmark kann durch Entzündungen oder Verletzungen so stark geschädigt werden, dass der Zahn verkümmert. Entzündungen des Zahnmarks werden z.B. durch Bakterien hervorgerufen, die oft im Zuge von unbehandelter Karies und Parodontitis bis ins Mark und die Zahnwurzel vordringen. Auch Verletzungen des Zahns können dazu führen, dass der Zahn abgebrochen ist und das Zahnmark freiliegt. Der Tod eines Zahns verläuft in der Regel langsam. Ergreift der Zahnarzt rechtzeitig Maßnahmen, kann er einen bedrohten Zahn eventuell noch retten.
Ein sterbender Zahn fällt nicht sofort aus, da der Zahnschmelz ihn auch weiterhin vor äußeren Einflüssen schützt und der Zahnhalteapparat den Zahn nach wie vor in seiner Position stabilisiert. Das „Stilllegen“ eines Zahnes kann der Zahnarzt bei einer Wurzelbehandlung vornehmen, wenn die Zahnwurzel durch eine Entzündung irreparabel geschädigt ist. Dazu werden alle Nerven- und Blutgefäße im Zahninneren entfernt und der Hohlraum mit speziellem Material aufgefüllt. Der Zahnkörper bleibt erhalten, ist jedoch devital.
Ein Zahn kann ganz unbemerkt absterben und lange ohne Symptome bleiben. Hier sind der Zahn und seine Umgebung entzündungsfrei, so dass kein Schmerz entsteht. Da sich die äußere harte Substanz des toten Zahns nur langsam abbaut, bleibt er lange als Kauwerkzeug und Platzhalter innerhalb der Zahnreihe erhalten.
Probleme macht ein absterbender oder toter Zahn, wenn Entzündungen vorliegen oder der Abbau voranschreitet. Bakterien können sich im nicht versorgten Zahnmark sehr gut vermehren. Es bildet sich Eiter, der sich z.B. in Abszessen ansammelt.
Die Schwellung drückt auf den Zahnnerv oder benachbarte Nerven. Körpereigene Entzündungsstoffe verstärken die Schmerzreize, es pocht im Kieferbereich. Der Zahn ist empfindlich, er schmerzt beim Kauen oder der Berührung von kalten oder heißen Speisen. Große langandauernde Entzündungen lockern den Zahn, so dass er wackelt. Der Mund stinkt nach Eiter und Fäulnis. Ein toter Zahn nimmt mit der Zeit gräulich-braune Verfärbungen an. Da sich die Zahnsubstanz nicht mehr erneuert, können Risse im Zahn entstehen und der Zahn wird brüchig.
Tote Zähne können sowohl vor Ort als auch in anderen Körperbereichen Beschwerden verursachen. Eine solche lokale Veränderung im Zahn- und Kieferbereich, die Erkrankungen im gesamten Körper verursachen kann, wird auch als Zahnherd oder Zahnstörfeld bezeichnet. Hier werden nicht nur tote Zähne als potenzielle Zahnherde angesehen, sondern auch Füllungen, Implantate, Zysten, Abszesse, drückende Weisheitszähne, Parodontitis und wurzelbehandelte Zähne. Die Belastungen durch einen toten Zahn werden durch bakterielle Toxine, abgesonderte Leichengifte oder Wurzelfüllmaterial bedingt.
Nervtote Zähne können sehr lange unentdeckt Bakterien beherbergen, da die Schmerzweiterleitung gekappt ist. Die Erreger und ihre Toxine können über die Blutbahn in den gesamten Körper wandern und andere Organe infizieren. Zersetzt sich das Innere eines toten Zahnes, entstehen beim Abbau bestimmter Proteine Leichengifte, z.B. Cadaverin und Neurin.
Zwar sind die Konzentrationen dieser toxischen Substanzen gering, doch die stete Giftabsonderung belastet den Körper. Auch Füllmaterialien wurzelbehandelter Zähne können problematisch sein, wenn sie allergische Reaktionen auslösen. Zu den gefährlichen Folgen eines devitalen Zahnes gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, entzündliche Krankheiten wie Rheuma, Rücken- und Gelenkschmerzen, Migräne und Allergien.
Um Störungen durch einen toten Zahn zu vermeiden bzw. zu beheben, sollte man einen devitalen Zahn regelmäßig bei der zahnärztlichen Untersuchung kontrollieren lassen. Besonders dann, wenn der Zahn aufgrund von Rissen oder Verfärbungen schon mit einem Veneer überklebt wurde.
In einem Vitalitätstest prüft der Zahnarzt per Kältereiz, ob der Zahn noch empfindlich ist. Mit einem Panoramaröntgenbild kann er Entzündungen, Zysten und Abszesse erkennen. Auch wurzelbehandelte Zähne müssen immer wieder untersucht werden, da auch sie nur eine eingeschränkte Haltbarkeit besitzen. Ein Speicheltest kann über die Konzentration bestimmter Leichengifte Auskunft geben.
Aufmerksam sollte man Anzeichen für eine im Körper schwelende Entzündung und ständige Infektionsquelle wahrnehmen. Wer immer wieder unter unerklärlichen Beschwerden wie Gelenkschmerzen, allergischen Reaktionen, Hautausschlägen und Migräne leidet, sollte an eine Herderkrankung denken, die z.B. durch einen toten Zahn ausgelöst sein kann. Stellt sich ein devitaler Zahn als Störfeld heraus, kann der Zahn entfernt werden. Wird ein Implantat dafür eingesetzt, sollte vorher ein Test auf Verträglichkeit des Implantatmaterials gemacht werden.
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