Team jameda
Was haben Rotwein, Grapefruitsaft, Milch und Nikotin gemeinsam? Richtig: Alle sind Lebens- bzw. Genussmittel - und sie können die Wirksamkeit von Arzneimitteln stark beeinflussen.
Damit Arzneimittel im Körper wirken können, müssen sie mehrere Stationen durchlaufen. Sie müssen zuerst ins Blut gelangen, passieren die Leber und werden schließlich ausgeschieden. Auch Lebensmittel haben ein ähnliches Schicksal und können daher Arzneimitteln in die Quere kommen.
Ein Beispiel:
Ein wichtiger Mineralstoff in Milch und Milchprodukten ist Calcium. Calcium ist wichtig für starke Knochen, und deshalb sollte man auch ausreichend davon zu sich nehmen. Nimmt man aber zeitgleich bestimmte Antibiotika ein, kann das Calcium mit dem Antibiotikum Klümpchen bilden, die der Körper nicht aufnehmen kann - das Antibiotikum kann nicht richtig wirken. Hier hilft nur, etwa zwei Stunden Abstand zwischen dem Antibiotikum und den Milchprodukten einzuhalten. Andere Antibiotika vertragen sich nicht mit Kaffee oder Tee - schuld sind hier Gerbstoffe als pflanzliche Bestandteile.
Im Zusammenhang mit der Einnahme von Arzneimitteln sollte Alkohol tabu sein. Wer beruhigende Medikamente bekommt oder solche, die dämpfende Nebenwirkungen haben, kann durch den Genuss von Alkohol sich schnell ziemlich benommen fühlen. Bei der Einnahme von anderen Arzneimitteln kann Alkohol sogar Übelkeit und Erbrechen auslösen.
Doch auch bei nicht-alkoholischen Getränken lauern Gefahren, etwa bei der Kombination von bestimmten Bluthochdruckmitteln und Grapefruitsaft: Grapefruitsaft hemmt Enzyme im Körper, die die Blutdruckmittel normalerweise abbauen. In Kombination mit Grapefruitsaft können diese Arzneistoffe aber nicht ausreichend verstoffwechselt werden und entfalten deshalb eine viel zu starke Wirkung. Die Folge ist eine zu schnelle Blutdrucksenkung mit starkem Schwindel.
Wer unter Asthma leidet, sollte möglichst nicht rauchen. Nicht nur, dass sonst die Bronchien noch weiter geschädigt werden: Auch manche Medikamente, die die Bronchien erweitern sollen, wirken nicht mehr so gut, so dass es häufiger zu Anfällen von Atemnot kommt.
Arzneimittel können zahlreiche solcher Wechselwirkungen mit Lebensmitteln eingehen. Sogar die Tatsache, ob die Arzneimittel zum Essen oder auf nüchternen Magen eingenommen werden, spielt je nach Arzneistoff eine wichtige Rolle. Man sollte also darauf achten, welche Angabe man in der Packungsbeilage findet.
Grundsätzlich gilt: Zur Einnahme von Tabletten und Kapseln eignet sich am besten ein großes Glas Leitungswasser.
Mineralwässer können teilweise so viele Mineralstoffe enthalten, dass auch dadurch Wechselwirkungen entstehen können.
Wer raucht oder regelmäßig Alkohol trinkt, sollte bei der Verordnung von Medikamenten oder bei der Vorbesprechung zu einer Narkose unbedingt den Arzt darauf hinweisen. Nur so kann die richtige Dosierung berechnet werden. Noch besser ist es natürlich, gleich den Arzt zu fragen, welche Hilfen es zum Aufhören gibt.
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