Artikel 30/05/2012

Weltnichtrauchertag 2012: Auswirkungen des Tabakkonsums auf die Mundgesundheit

Dr. med. dent. M. Ayna M.Sc. M.Sc. Zahnarzt
Dr. med. dent. M. Ayna M.Sc. M.Sc.
Zahnarzt
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Seit 1987 findet jedes Jahr am 31. Mai der Weltnichtrauchertag statt. Der Weltnichtrauchertag 2012 ist der Einflussnahme der Tabakindustrie gewidmet. Die Kampagne soll jeden dazu aufrufen, gegen die Versuche der Einflussnahme der Tabakindustrie vorzugehen.
Jedes Jahr wird auf die gesundheitlichen und auch die volkswirtschaftlichen Nachteile des Rauchens hingewiesen. Tabakkonsum ist eigentlich das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Jedes Jahr sterben bundesweit 110.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Laut der WHO werden in diesem Jahr weltweit mehr als 5 Millionen Menschen an den durch Tabakkonsum bedingten Krankheiten sterben (Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Atemwegserkrankungen u.a.).

Die Zahnärzte sind täglich mit den Auswirkungen des Rauchens auf die Mundgesundheit konfrontiert. Das Rauchen kann die Zahnlosigkeit fördern. Außerdem führt Rauchen in der Mundhöhle zu Verfärbungen an Zähnen, es verändert den Geruchs- und Geschmackssinn, verzögert und stört die Wundheilung bei zahnärztlich chirurgischen Eingriffen wie Zahnfleischbehandlungen und Zahnentfernungen und gilt als wichtiger Risikoindikator für eine erhöhte Kariesaktivität.

Rauchen kann zu Krebs in der Mundhöhle führen, was sich direkt durch die Wirkung des Rauchens entwickeln kann. Diese Krebsartarten können tödlich für den Betroffenen enden.
Eine der häufigeren Erkrankungen ist die Parodontitis. Hier wirken die Bestandteile der Zigarette zerstörend auf das Zahnfleisch. Hierbei besteht eine Abhängigkeit des Schweregrades der Parodontitis von der Dosis und der Dauer des Tabakkonsums.
Bei der Versorgung der entstandenen Lücken bietet sich unter anderem die Zahnimplantologie an. Die Implantate können die verloren gegangenen Zähne ersetzen.

Die Zahl der implantologischen Eingriffe wächst seit Jahren, ein Anstieg der Eingriffe in den kommenden Jahren ist zu erwarten. Nur zwei bis drei Prozent der Zahnlosen weltweit haben bisher eine implantologische Behandlung erfahren.
Es ist anzunehmen, dass die Zahl der Implantationen angesichts dieses noch zu schließenden Bedarfs weltweit ansteigt. Aber es ist auch anzunehmen, dass die Komplikationen bei den Implantaten prozentual zunehmen.

Tabakkonsum hat auch Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel. Die Durchblutung und die Immunreaktion des Zahnfleisches am Implantat werden nachteilig gestört. Das führt häufig zu Knochenabbau und kann somit den Implantaterfolg gefährden. Diese Erkrankung an den Implantaten nennt sich \‘Periimplantitis\’. 
Schon 1997 stellten sich im Rahmen einer zehnjährigen Studie deutlich mehr Knochenabbau und Komplikationen bei Rauchern dar, insbesondere wenn schlechte Mundhygiene als Begleitfaktor vorhanden war.
Nicht nur vor dem Hintergrund einer Implantatbehandlung ist es daher sinnvoller, das Rauchen einzuschränken oder ganz aufzugeben.

So bieten manche Praxen schon seit Jahren ein neues Behandlungskonzept für Raucher an, die wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung der Rauchentwöhnung beiträgt. Damit können in dem therapeutisch sensiblen Zeitfenster Implantate in den Kiefer des Patienten inseriert werden, ohne ein höheres Risiko für einen Implantatverlust. Dabei können die Konzepte “Knochenaufbauprozeduren umgehen“ und „Knochenaufbauprozeduren umgehen mit 3D-Navigation“ mit dieser neuen Behandlung kombiniert werden.

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