Team jameda
Woher die weißen Flecken auf den Frontzähnen kommen, können viele Betroffene nur mutmaßen. Der Zahnarzt bezeichnet sie als White Spots. Sie zeigen sich beispielsweise nach einer Behandlung mit Brackets, die für kieferorthopädische Korrekturen eingesetzt werden. Dabei entstehen die unschönen weißen Flecken nicht unter den Brackets, wie fälschlicherweise oft angenommen, sondern um die Brackets herum. Ausschlaggebend dafür ist die tägliche Zahnreinigung. Geht man rund um die Brackets nicht gründlich genug vor, bleiben weiche Zahnbeläge zurück. Die darin enthaltenen Bakterien entziehen dem Zahn permanent Mineralien. Als Folge dieser Demineralisierung des Zahnschmelzes entstehen weiße Flecken. Sie sind eine Vorstufe von Karies.
Zahnbehandlung ohne Bohrer
Mit einer Behandlung, die sich Kariesinfiltration nennt, lässt sich die weitere Schädigung des Zahnschmelzes verhindern. Das Besondere daran: Die Behandlung ist schmerzfrei und das Bohren entfällt. Damit bleibt bei dieser Therapieform gesunde Zahnsubstanz komplett erhalten. Beginnende Karies wird ausschließlich durch die Wirkung eines speziellen Gels entfernt. Hinterher füllt man die betroffene Stelle des Zahns mit flüssigem Kunststoff, dem Infiltrat, auf. Klinische Studien und die erfolgreiche praktische Anwendung der Kariesinfiltration seit 2009 bestätigen: Kleine Zahnschäden lassen sich ohne großen Eingriff, also noninvasiv, reparieren. Die weißen Flecken verschwinden oder werden zumindest soweit gemildert, dass sie nicht mehr auffallen. Damit ist der ästhetische Gesamteindruck der Zähne wiederhergestellt und unterstreicht das kieferorthopädisch gewünschte Ergebnis. Allerdings gilt Kariesinfiltration nur bei geringfügigen Zahnschmelzschäden bis ins erste Drittel des Dentins hinein als sichere Methode. Die Herausforderung für den Zahnarzt besteht darin, den richtigen Zeitpunkt für diese schonende Therapieform auszumachen.
Wie aufwendig ist die Kariesinfiltration?
Für die Behandlung wird ein Spanngummi, der Kofferdam, so über die betroffenen Zähne gezogen, dass der Behandlungsbereich separiert und eine totale Trockenlegung der Zähne möglich ist. Ein wichtiges Kriterium für den Erfolg der Infiltrationstechnik. Nach gründlicher Reinigung des zu behandelnden Zahns wird ein Gel auf die erkrankte Region aufgetragen, das Karies entfernt und gleichzeitig die Poren von Zahnschmelz und Dentin öffnet. Anschließend appliziert man ein speziell entwickeltes, flüssiges Kunststoffgemisch. Es fließt in den Zahn hinein wie Wasser in einen trockenen Schwamm, füllt den Defekt aus und dichtet ihn ab. Nach Aushärtung mit UV-Licht wird dieser Vorgang wiederholt, um eine vollständige Infiltration zu garantieren. Danach ist die Behandlung, die auch an mehreren Zähnen zeitgleich vorgenommen werden kann, abgeschlossen.
Weißen Flecken vorbeugen - geht das?
Wer zuhause gut putzt, regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung geht und Termine in der Prophylaxeabteilung seiner Zahnarztpraxis wahrnimmt, hat gute Chancen darauf, White Spots zu verhindern. Zumindest kann man beginnende Karies rechtzeitig entdecken. Sichtbare White Spots nach Abschluss einer KFO-Behandlung mit Brackets sollten so früh wie möglich behandelt werden. Dann lässt sich die Stabilität des Zahnschmelzes schnell wiederherstellen. Bei regelrechten Verfärbungen an den Schneidezähnen kann man die Kariesinfiltration auch mit einem anschließenden Bleaching kombinieren.
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