Weisheitszähne brechen erst spät durch den Kieferknochen, wenn sich das restliche Gebiss bereits ausgebildet hat. Eigentlich könnten Menschen komplett auf sie verzichten, denn sie haben keinerlei Funktion, bereiten Mund- oder Zahngesundheit aber oft viele Probleme. Dann wird eine Weisheitszahnentfernung erforderlich.
Bei den meisten Menschen zeigen sich mit dem Übergang zum Erwachsenenalter vier Weisheitszähne – einer in jedem Gebissquadranten. Weil sie erst so spät kommen, haben sie als einziger Zahntyp ihren besonderen Namen erhalten. Die Zähne dringen dann bis in die Mundhöhle vor, können aber auch im Kieferknochen liegen bleiben. Für die Nahrungsaufnahme reichen die anderen 32 Zähne eines gesunden Gebisses vollkommen aus. Die Anlagen zur Bildung von Weisheitszähnen sind nur ein Überbleibsel eines sehr frühen Evolutionsstadiums in der menschlichen Entwicklung.
Während sich die Kiefergröße dabei im Laufe der Zeit immer mehr verschlankt hat, sind die Zähne im Kiefer in etwa gleich groß geblieben. Der Platz in den Zahnreihen oder im Zahnhalteapparat wurde also knapper. Drängen dann von hinten noch Weisheitszähne, können sie andere Zähne verschieben. Wachsen die Weisheitszähne ungleichmäßig, stören sie die Kaufunktion und sorgen so für Zahnschäden oder Kiefergelenksbeschwerden.
Häufig werden die Weisheitszähne auch zur Quelle von Infektionen oder Zahnerkrankungen. Wo sie teilweise noch Zahnfleisch bedecken, entstehen Taschen, in denen sich Bakterien ansammeln. Weisheitszähne erschweren zudem oftmals die optimale Pflege der Nachbarzähne, so dass dort schnell Karies entsteht. Und auch der Weisheitszahn selbst kann von einer Karies betroffen sein. Das alles sind Gründe, um ihn dann zu entfernen.
Für die Weisheitszahnentfernung gibt es zwei Möglichkeiten: das klassische Ziehen des Zahnes oder das Entfernen bei einem chirurgischen Eingriff. Dieser wird notwendig, wenn der Weisheitszahn noch im Knochen liegt. Zeigt er sich auch nur teilweise in der Mundhöhle, lässt er sich in der Regel auf herkömmlichem Weg ziehen. In beiden Fällen begleitet eine örtliche Betäubung den rund 15 Minuten dauernden Eingriff. Durch sie wird die Weisheitszahnentfernung weitestgehend schmerzfrei.
Komplikationen sind dabei äußerst selten und hinterher verschließt eine kleine Naht die Wunde. Deren Fäden können etwa eine Woche später gezogen werden. Bei einem Eingriff lassen sich bis zu vier Weisheitszähne ziehen, falls dies notwendig ist. Alternativ bietet es sich an, die Zähne paarweise in jeder Gesichtshälfte zu entfernen.
Eine schnelle, gute Wundheilung nach einer Weisheitszahnentfernung lässt sich leicht unterstützen. Unmittelbar nach dem Eingriff verhindert Kühlen eine größere Schwellung. Etwas später sollte der Mund nach jedem Essen kurz mit Wasser, einer Mundspülung vom Zahnarzt oder auch einem lauwarmen Kamillentee ausgespült werden. Vorsicht beim Zähneputzen in diesem Bereich!
Beim Essen sollte in den ersten Tagen auf alle Milchprodukte verzichtet werden, denn Milchsäurebakterien behindern den Wundverschluss. Ähnlich wirken Alkohol, Kaffee oder Tee – besser jetzt nur Wasser trinken. Auch Rauchen, große Hitze oder körperliche Anstrengungen sollten in diesen ersten Tagen gemieden werden. Stattdessen sollten Sie Ruhe und Entspannung suchen und die Wunde verheilt in einer guten Woche vollständig.
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