Artikel 20/05/2016

Weisheitszahn-OP: Lokale Betäubung, Sedierung oder doch besser Vollnarkose?

null Simon Lehner Zahnarzt, Fachzahnarzt für Oralchirurgie
null Simon Lehner
Zahnarzt, Fachzahnarzt für Oralchirurgie
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Grundsätzlich lassen sich Weisheitszähne in lokaler Betäubung komplikations- und problemlos entfernen. Die Schmerzfreiheit kann durch das Lokalanästhetikum gewährleistet werden, ein Druckempfinden bleibt jedoch bestehen. Meistens werden alle vier Weisheitszähne in einer Sitzung entfernt. Der Zahnarzt wendet hierbei jeweils zwei Spritzen im Ober- und im Unterkiefer an, sodass diese Bereiche komplett betäubt sind.

Der Behandlungsverlauf

Die Entfernung der Weisheitszähne in lokaler Betäubung dauert circa 60 Minuten. 2-3 Stunden nach der Operation ist das Taubheitsgefühl in der Unterlippe weitestgehend wieder hergestellt. Nach der Operation sollte man sich schonen, gut kühlen, Schmerzmittel und gegebenenfalls ein Antibiotikum einnehmen. 7 Tage nach der Operation werden die Fäden entfernt.

Die Betäubung

Alternativ zur lokalen Betäubung gibt es die Sedierung oder die Vollnarkose. Beides kann in speziell dafür eingerichteten Praxen, z.B. einer oralchirurgischen Praxis, durchgeführt werden. Für diese Behandlung ist ein Narkosearzt (Anästhesist) notwendig.

Bei einer Sedierung (Dämmerschlaf) wird ein Medikament in eine Vene gespritzt. Der Patient ist noch ansprechbar und bei Bewusstsein. Bei einer Vollnarkose bekommt der Patient ein Narkosemittel über die Vene eingespritzt und ist in der Zeit der Operation durch den Narkosearzt optimal überwacht. In dieser Zeit ist der Patient nicht bei Bewusstsein, sodass er von der Operation nichts mitbekommt.

Nach der Operation kommt der Patient in einen Aufwachraum und kann - nachdem er wieder wach ist - die Praxis nach circa 2-3 Stunden mit einer Begleitperson verlassen.

Generell sollte der Patient bei einer Weisheitszahnentfernung in Vollnarkose oder in Sedierung circa 3-5 Stunden insgesamt einplanen.

Was zahlt die Krankenkasse?

Vollnarkosen werden von Krankenkassen bei Kindern (z.B. chirurgische Zahnsanierung) und behinderten Patienten übernommen.

In Fällen bei sehr schwierig liegenden Weisheitszähnen (z.B. nervnahe Lage) kann der Chirurg eine Begründung der Notwendigkeit einer Vollnarkose bei der Krankenkasse einreichen.

Generell kann der Patient selbst entscheiden, welche Art der Behandlung er bei der Weisheitszahnentfernung wünscht. Unabhängig davon wird er circa für eine Woche krankgeschrieben.

Worauf sollte man nach der Weisheitszahn-OP achten?

Insgesamt können nach der Entfernung der Weisheitszähne Schwellungen und Blutergüsse auftreten. Wichtig für ein optimales Heilverfahren ist, dass der Patient circa 2-3 Tage keine Milchprodukte zu sich nimmt, weiche Kost einnimmt, nicht raucht, keinen Kaffee und Alkohol trinkt.

Die Wunden können mit Wattestäbchen, die in Kamillentee oder Mundspül-Lösung getränkt sind, sauber gehalten werden. Die restlichen Zähne können mit einer weichen Zahnbürste normal geputzt werden.

Normalerweise sind bei einer Weisheitszahnentfernung nach einer Woche keine Beschwerden mehr zu erwarten.

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