Team jameda
Die Adventszeit ist die Zeit der Vorbereitung und Vorfreude auf das große Weihnachtsfest. Vorbereitung bedeutet aber auch Vorarbeiten und Mehrbelastung. Kommen dann auch noch Beschwerden oder gar Schmerzen hinzu, kann aus der Freude eine Belastung werden und die gute Laune geht verloren.
Typischer Weise sind Examenszeiten, Hochzeitsvorbereitungen, Schwangerschaft, Zeiten beruflicher Veränderungen oder Wohnortwechsel vergleichbare Lebenssituationen. Zu dramatischen Entwicklungen kann es in diesen Zeiten kommen, wenn die Belastung und die Beschwerden, hier im Kiefer- und Gesichtsbereich, kontinuierlich zunehmen, Schmerzmittel nicht mehr helfen und die Ursache für den beklagten Zustand nicht erkannt werden kann.
In jedem Fall gilt es, vor einer möglichen Behandlung herauszufinden, wie die Entstehungsgeschichte der vorliegenden Schmerz- und Beschwerdeproblematik zu analysieren ist. Man muss also in der Krankengeschichte ausarbeiten, welche Ereignisse die ursprünglich beklagten Schmerzen ausgelöst haben könnten. Wann sind diese erstmals und wie aufgetreten? Sind daraufhin Reaktionen zu beobachten gewesen, die als Folge des Ursprungsschmerzes verstanden werden können? Mit zunehmender Beschwerdedauer kann die Beantwortung dieser Fragen zu einem gravierenden diagnostischen Problem werden. Aus diesem Grund verwenden wir nach sorgfältiger Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) und Fragebogenanalyse bei entsprechender Indikation in der Routine den Monoblock zum Einstieg in die Therapie bei Beschwerden im Kiefer- und Gesichtsbereich. Dieser wird ausschließlich in der Nacht getragen (s. a. jameda Blog-Artikel v. 16.11.2009, Abs.3).
Nach einer gewissen Gewöhnungszeit werden die Patienten in die Lage versetzt, Veränderungen sehr viel empfindlicher zu realisieren. Sie können dadurch ihrem behandelnden Arzt genauere Angaben machen, als dies zu Beginn der Behandlung gewesen war. In der Regel erkennen sie dann auch zunehmend, dass sie mit den Zähnen pressen und in der Nacht, ggf. sogar extreme Pressphasen durchlaufen, die als direkte Folge der bestehenden Stressbelastung interpretiert werden dürfen. Der Arzt kann nun in sorgfältiger Feinarbeit alle Störfaktoren der Reihe nach mit dem Patienten zusammen herausfinden und schrittweise abarbeiten. Der Behandlungserfolg oder auch Misserfolg wird vom Patienten selbst auf den bereits bekannten Fragebögen in regelmäßigen Abständen dokumentiert. Mit fortschreitendem Therapieerfolg bessert sich auch die allgemeine Stimmungslage des Patienten. Eine derartige Stimmungsaufhellung wird uns nicht nur häufig vom Patienten selbst ungefragt bestätigt, sie ist auch als Nebeneffekt der erfolgreichen Schmerztherapie bei uns viele Male durch die ausgefüllten Fragebögen dokumentiert. Man kann den Monoblock daher auch als Antistressgerät bezeichnen, das schlussendlich sogar für gute Laune sorgen kann.
Nicht selten kommt es vor, dass Schmerzpatienten, die bei den Ärzten keine Hilfe finden, zu hören bekommen, sie sollten sich einmal beim Psychotherapeuten vorstellen. Derartige Empfehlungen sind äußerst problematisch, da kein Schmerzpatient, wie oben bereits gesagt, gute Laune hat! Das kann und darf aber nicht im Umkehrschluss heißen, dass durch eine schlechte psychische Verfassung beim Patienten Schmerzen entstehen, wenn gleich grundsätzlich diese Möglichkeit besteht. Diese Empfehlungen werden weit häufiger ausgesprochen, als dies medizinisch begründet werden kann!
Der Psychotherapeut ist nicht in der Lage zu beurteilen, ob eine erkrankte Seele (Psyche) die Ursache für die beklagten Beschwerden ist, weil er kein Schmerztherapeut ist. Einige Psychotherapeuten lehnen die Behandlung von Schmerzpatienten sogar kategorisch ab. Während von dieser Seite keine Qualitätskontrolle über den Fortschritt der Behandlung erfolgt, befragen wir seit über zehn Jahren routinemäßig unsere Schmerzpatienten nach ihrer Stimmungslage parallel zur Behandlung der Kiefer- und Gesichtsbeschwerden. Stellen wir bei der Erstvorstellung oder im Verlauf der Betreuung ein eklatantes Missverhältnis zwischen Angaben zu den körperlichen Befunden und dem Gemütszustand fest, nehmen wir dies zum Anlass, in dieser Richtung mit dem Patienten zu sprechen.
Fast immer wird uns in derartigen Fällen die Grundproblematik bestätigt oder der Patient wird bereits psychotherapeutisch betreut. Sicher ist, dass diese Fälle zahlenmäßig sehr gering sind und nur etwa 10% aller Behandlungen ausmachen. Sollte es also einmal unglücklicher Weise dazu kommen, dass trotz Konsultation mehrerer Ärzte keine Besserung der Beschwerden eintritt, so ist keinesfalls daran zu denken, dass eine kranke Psyche an allem schuld ist. Vielmehr gilt der Grundsatz, dass bei anhaltenden Schmerzen trotz ärztlicher Therapiemaßnahmen nicht der Patient psychisch krank ist, sondern es dem Arzt nicht gelungen ist, seinen Aufgaben gerecht zu werden solange, bis das Gegenteil bewiesen ist.
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