Artikel 17/03/2017

Wenn Angstattacken das Leben im Griff haben: So finden Sie den Weg aus der Angst!

Dr. med. Vadym Pastushenko - Privatpraxis Neurologe, Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie, Psychologischer Psychotherapeut
Dr. med. Vadym Pastushenko - Privatpraxis
Neurologe, Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie, Psychologischer Psychotherapeut
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Und plötzlich ist sie da: die Angst. Begleitet von Herzrasen, staut sich innerlich ein so unangenehmes Gefühl auf, dass jeder Gedanke und jede Handlung davon dominiert wird. Noch bevor man sich fragen kann, was das eigentlich für ein Gefühl ist, kommen weitere Gefühle der Ohnmacht, der Hilflosigkeit und der Verzweiflung hinzu - der Kontrollverlust scheint unausweichlich. Das beschriebene Phänomen beinhaltet typische Symptome einer Panikattacke, die abrupt und situationsunabhängig auftauchen und zusätzlich mit körperlichen Symptomen wie Zittern und Atemnot verbunden sein können. Nicht selten wird eine solche Situation von Betroffenen deshalb als lebensbedrohlich erlebt.

Panikstörung im Alltag

In der Regel dauert eine Angstattacke nicht mehr als 30 Minuten, sie wird aber auch in kleineren Zeiträumen schon als sehr intensiv erlebt.

Häufen sich die Angstattacken, kann es zu einer Panikstörung kommen. Das bedeutet, dass man Angst hat, wieder eine Panikattacke durchleben zu müssen. Für Betroffene ist eine solche Angstattacke nicht nur psychisch und physisch eine Belastung, auch das soziale Umfeld bekommt die negativen Auswirkungen zu spüren.

Der Wunsch nach sozialer Isolation kann immer größer werden. Der Rückzug ist oftmals der einzige Weg, um mit dieser Situation umzugehen. Betroffene zeigen typische Vermeidungsverhalten, d.h. sie möchten das Haus nicht verlassen, denn in ihren Augen ist das der einzige Ort, an dem sie sich sicher fühlen. Doch genau dieses Verhalten erhält die Panikstörung aufrecht!

Klammern sich Patienten zu sehr an Medikamente, an ihr Zuhause oder an eine Begleitung, wird das Problem auf Dauer eher verschlimmert.

Es ist entscheidend, dass Betroffene die Erfahrung machen, ohne Hilfsmittel eine für sie gefährliche Situation zu meistern, andernfalls ziehen sie den falschen Rückschluss, dass nicht sie, sondern ihr Hilfsmittel bewirkt hat, dass sie sich etwas „zutrauen“.

Extremer Stress fördert zudem eine Panikstörung - wer also ohnehin innere Spannung fühlt, dem reicht ein Reiz der Umwelt wie zum Beispiel eine Menschenmasse, um eine Panikattacke zu bekommen.

Die Angst vor der Angst: Konfrontation als Heilmittel

Ängste sind Bestandteile des Lebens und können nicht gänzlich verhindert werden. Verändern kann man aber den Umgang mit der Angst. Es gilt also, die Angst vor der Angst zu bewältigen.

Ein entscheidender Schritt ist dabei, sich den eigenen Ängsten zu stellen, in einer Konfrontation mögliche Ursachen zu erforschen und zu lernen, dass die Angst das Leben nicht bestimmen muss.

Eine Panikstörung kann auf unverarbeitete, verdrängte Konflikte hinweisen, deren Bewältigung jedoch bedeutsam für die Behandlung von Ängsten und Panikattacken ist.

Die Angst vor der Angst kann im therapeutischen Kontext verlernt werden. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Konfliktsituation und eine entsprechende Behandlung ermöglicht Betroffenen zudem, das Gefühl von Kontrolle zurückzuerlangen, sodass sich in ihnen wieder ein Gefühl der Sicherheit festigt.

Eine umfassende Diagnostik kann klären, inwiefern die Panikstörung mit einer weiteren Krankheit einhergeht. Panikstörungen und Angstattacken können auch im Zusammenhang mit Depressionen und Schlafstörungen auftauchen.

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