Team jameda
Fällt der erste Milchzahn aus, ist in der Zahnlücke meist schon der bleibende Zahn zu sehen. Auf was Kinder und Eltern jetzt achten müssen, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.
Der Zahndurchbruch und das Wachstum der Zähne sind an die Entwicklung von Gesicht und Kiefer angepasst. Dabei brechen die Milchzähne im Alter von sechs Monaten bis zweieinhalb Jahren durch und formen das Milchzahngebiss aus zwanzig Zähnen. Milchzähne dienen zum Kauen und als Platzhalter für die bleibenden Zähne, auch zur Sprechentwicklung tragen sie bei.
Beim Zahnwechsel schieben sich die bleibenden Zähne aus dem Kiefer in die Mundhöhle. Die Milchzähne fallen dabei relativ leicht aus, da sich ihre Wurzeln nach und nach schon aufgelöst haben. Die erste Zahnlücke entsteht meist in der Reihe der Schneidezähne, etwa zeitgleich brechen hinter dem letzten Milchbackenzahn die vier ersten Molaren (große Backenzähne) durch. Diese im Zahnarztjargon „Sechser“ genannten Zähne treten direkt durch das Zahnfleisch ohne dass ein Milchzahn ausfällt. Bis zum Alter von etwa 14 werden alle Milchzähne durch bleibende ersetzt, zusätzlich bekommen die Jugendlichen noch einmal vier große Backenzähne (zweite Molaren). Die Weisheitszähne treten, wenn überhaupt, meist erst im Erwachsenenalter durch, sie sind nicht bei jedem Menschen angelegt. Das vollständige Gebiss besteht dann aus 32 bleibenden Zähnen.
Die ersten bleibenden Backenzähne, die „Sechser“, werden oft nicht wahrgenommen, da bei ihrem Durchbruch kein Milchzahn ausfällt. Auch werden sie irrtümlicherweise als verspätete Milchzähne angesehen und erfahren dadurch nicht die nötige Pflege. Durchbrechende bleibende Zähne müssen von Anfang an gründlich gereinigt werden, dabei gilt wie für das ganze Gebiss: Mindestens zweimal am Tag für jeweils zwei Minuten mit einer fluoridierten Zahncreme putzen, dabei die Bürste an den Zahnseiten mit kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn hin bewegen, danach werden die Kauflächen gesäubert. Ab sechs Jahren wechseln die Kinder zu einer Zahnpasta mit 1000-1500 ppm Fluoridanteil (0,1-0,15 %). Sogenannte „Juniorpasten“ enthalten genauso viel Fluorid wie normale Pasten für Erwachsene, sind aber nicht so scharf. Bei schlechter Zahnsubstanz oder schon bestehendem Karies sollten Kinder einmal in der Woche ein hochdosiertes Fluoridgel verwenden. Ab dem Schulkindalter geht man zweimal im Jahr zum Zahnarzt zur Kontrolle.
Verliert das Kind vorzeitig einen Milchzahn z. B. durch einen Unfall oder Karies, sollte die Lücke wieder gefüllt werden. Bei einem Unfall gibt man den Zahn ohne Reinigung (!) in eine Zahnrettungsbox, die mit einer Nährlösung gefüllt ist. Zur Not kann der Zahn auch in ein Gefäß mit H-Milch oder steriler physiologischer Kochsalzlösung oder in einen frischen Gefrierbeutel gelegt werden, um die Zahnwurzel vor dem Austrocknen zu bewahren. Man geht sofort zum Zahnarzt, je eher der Zahn wieder eingesetzt wird, desto besser kann er wieder anwachsen. Muss ein Milchzahn wegen Karies gezogen werden oder lässt sich ein ausgeschlagener Zahn nicht wieder einsetzen, wird der Zahnarzt einen festen oder herausnehmbaren Lückenhalter anpassen. Dieser ersetzt den Milchzahn, er hält den Platz frei für den nachkommenden bleibenden Zahn und kann so Verschiebungen der anderen Zähne vermeiden.
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