Enossale Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die verlorengegangene Zähne sicher und erfolgreich ersetzen. Die Implantologie wird in der Zahnmedizin seit vielen Jahren als erfolgreiche Disziplin praktiziert und hat in dieser Zeit viele Innovationen erfahren.
Enossale Implantate ähneln in ihrem Design häufig einer Schraube. Sie werden dann in den Kieferknochen eingedreht. Dabei kommt die stabile Verbindung zwischen Kieferknochen und Implantat einerseits durch den direkten Kontakt nach dem Einsetzen zustande, die sogenannte Primärstabilität.
Während das Implantat einheilt, wächst der Knochen aber auch direkt auf die Implantatoberfläche. Es bildet die für den langfristigen Erfolg wichtige Sekundärstabilität aus.
Für einen optimalen Knochen-Implantat-Verbund sollten die Implantatoberflächen rau und porös sein. Denn durch diese Oberflächenvergrößerung kann der Knochen optimal in die Hohlräume einwachsen. Unterschiedliche Oberflächenbehandlungen wie z. B. Sandstrahlen oder Ätzung der Oberfläche bereiten die Implantate dementsprechend vor.
Einige Implantate haben am Hals zusätzlich noch eine polierte Oberfläche. Dieser Bereich dient der Schleimhaut zur Anlagerung.
Während bis vor kurzem noch nahezu ausschließlich Implantate aus Reintitan hergestellt wurden, gibt es inzwischen auch Implantatsysteme aus Zirkonoxidkeramik. Beide Implantatmaterialien haben klare Indikationen bzw. Einsatzgebiete und Daseinsberechtigungen.
Titanimplantate sind über viele Jahre wissenschaftlich untersuchte und zuverlässige Implantate, die auch heute und in Zukunft den Großteil ausmachen werden. Aber auch Zirkonkeramik-Implantate gewinnen an Bedeutung.
Dabei muss die Wahl des Implantatmaterials klar auf die individuelle Situation abgestimmt sein.
Das Setzen eines Implantats ist ein Eingriff, der unter örtlicher Betäubung völlig schmerzfrei abläuft. Natürlich kann er insbesondere bei komplexeren implantologischen Eingriffen auch unter Vollnarkose stattfinden.
Hierbei muss zunächst der Kieferknochen dargestellt werden, indem die Schleimhaut in diesem Bereich gelöst wird. Im Anschluss wird durch ein auf das entsprechende Implantatsystem abgestimmte Bohrerset ein Hohlraum in den Kieferknochen gebohrt. Dabei wird zunächst mit Bohrern kleineren Durchmessers vorgebohrt. Im Anschluss wird die Bohrung durch Bohrer mit größerem Durchmesser erweitert.
Nach einer passgenauen Bohrung wird das Implantat mit niedrigen Drehzahlen in die Knochenkavität hineingedreht bis es vollumfänglich und in ganzer Länge im Knochen sitzt. Anschließend wird die Wunde vernäht und das Implantat heilt ein.
Moderne Verfahren der Implantologie – wie z. B. navigierte Implantologie – ermöglichen dem Behandler, minimalinvasiv vorzugehen. Das bedeutet, Haut und Weichgewebe werden so wenig wie möglich verletzt.
Durch dreidimensionale Röntgendiagnostik (DVT) und Bohrschablonen kann mittlerweile auf Schnitte, Ablösen der Schleimhaut und Nähen gänzlich verzichtet werden.
Zu Beginn jeder implantologischen Behandlung steht zunächst ein ausführliches Beratungsgespräch, Wünsche und Anforderungen des Patienten werden erfragt, eine passende Behandlung und optimaler Zahnersatz geplant. Auch eventuelle relevante Vorerkrankungen des Patienten fließen in die OP-Planung mit ein.
Im Anschluss wird durch eine umfangreiche Diagnostik, klinische Untersuchung sowie Röntgen die anatomische Situation der Kiefer- bzw. Implantatposition verifiziert. Insbesondere die dreidimensionale digitale Volumentomographie (DVT) ist bei komplexeren anatomischen Situationen oder Eingriffen mittlerweile eine wichtige diagnostische Stütze. Dadurch ist es möglich, die eigentliche Operation bereits vor dem Eingriff zu planen und Fehler zu vermeiden.
Nach erfolgreicher Diagnostik und Planung werden in einem operativen Eingriff die eigentlichen Implantate gesetzt. Die Dauer des Eingriffs hängt dabei von der Zahl der Implantate und eventueller knöcherner Aufbaumaßnahmen ab.
Nach in der Regel einer Woche werden etwaige Fäden entfernt. Außerdem müssen die Implantate einheilen. Im Einzelfall können Implantate zwar auch sofort belastet werden, meist heilen diese jedoch zwischen sechs bis acht Wochen und drei Monaten ein.
Im Anschluss können die Implantate mit Zahnersatz versorgt werden.
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