Team jameda
Von einem Engstand spricht man, wenn Zähne in einem Kiefer keinen Platz haben und somit gedreht oder schief stehen. Sie können auch ganz im Kiefer verbleiben, weil sie keinen Platz haben, um durchzubrechen.
Man unterscheidet mehrere Formen von Engständen
Von einem primären Engstand spricht man, wenn es ein Missverhältnis zwischen Zahngröße und Kiefergröße gibt. Entweder sind die Zähne zu groß für den Kiefer oder der Kiefer ist zu schmal. Das ist häufig genetisch bedingt.
Der sekundäre Engstand entsteht durch frühzeitigen Milchzahnverlust. Oftmals ist eine tiefe Karies der Grund dafür, dass der Milchzahn entfernt werden muss. Umso wichtiger ist es, frühzeitig zahnärztliche Vorsorgetermine wahrzunehmen. Außerdem sollten Eltern gezielt auf eine gute Mundhygiene sowie Ernährung des Kindes achten.
Der vorzeitige Verlust eines Milchzahnes führt dazu, dass die nebenstehenden Zähne in die Lücke wandern. Dadurch verengen sie den Platz für den nachkommenden Zahn.
Das kann jedoch vermieden werden, indem ein sogenannter Platzhalter eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine lose Zahnspange, die täglich mehrere Stunden getragen werden muss. Sie hält die entstandene Lücke auf, bis der nachkommende Zahn durchbricht.
Ein tertiärer Engstand entwickelt sich häufig ab dem zweiten Lebensjahrzent und somit nach der Pubertät. Es handelt sich dabei um einen Engstand der vorderen Schneidezähne im Unterkiefer. Diese Entwicklung wird auch unabhängig von Weisheitszähnen beobachtet.
Man geht davon aus, dass der Unterkiefer im Vergleich zum Oberkiefer geringfügig weiterwächst und sich dadurch die Zähne verschieben. Hinzukommt, dass Zähne oftmals Kräften wie Zähneknirschen oder dem Zungen- und Lippendruck ausgesetzt sind. Das kann wiederum einen Engstand hervorrufen.
Es heißt zwar, dass Weisheitszähne bei deutlich engen Platzverhältnissen dazu beitragen, dass sich Zähne nach kieferorthopädischer Behandlung wieder verschieben können.
Das wird in der Wissenschaft jedoch kontrovers diskutiert. Noch stehen sich die Ergebnisse verschiedener Studien gegenüber. Laut DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde) handelt es sich bei tertiärem Engstand um einen komplexen Vorgang. Die Weisheitszähne stellen darin nur einen von vielen Faktoren dar.
Aus kieferorthopädischer Sicht wird eine Entfernung unter anderem bei deutlichem Platzmangel und Verlagerung der Weisheitszähne empfohlen. Außerdem bei erneut entstehenden Engständen in der Unterkieferfront nach kieferorthopädischer Behandlung, wenn eine Einordnung der Weisheitszähne nicht möglich ist.
Hieraus wird deutlich, wie wichtig eine Dauerretention nach kieferorthopädischer Behandlung ist. Besonders in der Unterkieferfront ist ein Retainer sinnvoll.
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