Der Verlust eines Zahnes ist für jeden Menschen ein drastisches Ereignis. Die Minderung der Lebensqualität wird verstärkt, da man oftmals mehrere Monate mit einer Zahnlücke oder einem Provisorium essen und sprechen muss. Sofortimplantate wurden entwickelt, um genau dies zu vermeiden. Das bedeutet, Sofortimplantate können direkt nach der Zahnentfernung eingesetzt werden. Früher musste nach der Zahnentfernung oft zwischen 4 und 6 Monaten gewartet werden.
Sofortimplantate können die Behandlungsdauer also drastisch reduzieren, aber sie haben noch weitere Vorteile. Wird das Implantat sofort nach der Zahnentfernung eingesetzt, findet kaum bzw. kein Schwund von Zahnfleisch und Kieferknochen statt.
Dies ist ein entscheidender Aspekt - so kann verhindert werden, dass eine große Knochenaufbau-Operation notwendig wird oder dass es zu unästhetischem Zahnfleischschwund kommt. Gerade bei Implantaten im Frontzahnbereich ist die Ästhetik einer der wichtigsten Faktoren. Ästhetische Einbußen können durch eine Sofortimplantation verhindert werden.
Neben allen positiven Aspekten einer Sofortimplantation gibt es natürlich auch einige Nachteile, über die man sich bewusst sein sollte.
Bei den klassischen Implantaten wird eine Einheilung geschützt unter dem Zahnfleisch durchgeführt. Wenn bei der Sofortimplantation auch direkt eine Krone eingesetzt wird, dann besteht ein minimales Risiko, dass es zu einer bakteriellen Infektion auf dem Implantat noch vor der Einheilung kommt.
Des Weiteren kann eine zu starke Belastung des Implantats in der Einheilphase dazu führen, dass das Implantat nicht feste mit dem Knochen verwächst. Trotz dieser Risiken ist eine Sofortimplantation bei guter Planung und erfahrenem Implantologen eine vorhersagbare Behandlung.
Nach einer gründlichen Untersuchung inklusive Röntgenbildern plant der Implantologe die Operation und die Anfertigung des Zahnersatzes. Im Anschluss erhalten Sie einen Behandlungsplan, der Sie über die Kosten informiert.
Für den Tag der OP wird die Zahnentfernung sowie das Einsetzten des Implantates geplant. Dies kann Ihnen jedoch nicht garantiert werden. Sollte der Knochen um das Implantat bereits sehr entzündet sein, ist eine sofortige Implantation nicht möglich. Man sollte in diesem Fall warten, bis die Lücke vollständig abgeheilt ist.
Wenn das Implantat eingesetzt werden kann, dann möchte man auch eine provisorische Krone auf das Implantat setzten. Dies geht nur, wenn das Implantat richtig fest im Knochen steckt.
Da eine sofortige Versorgung nicht immer möglich ist, ist es wichtig, dass das Zahntechniklabor schnell ein anderes Provisorium herstellen kann. Dies kann vor allem dann gewährleistet werden, wenn das Labor direkt in der Praxis oder in der Nähe ist. Nach der Implantat-OP sind 2-3 Kontrolltermine beim Zahnarzt notwendig. Mit der Anfertigung der richtigen Krone wird erst 3-4 Monate nach der OP fortgefahren.
Gerade in der Zeit nach der Implantation muss man besonders vorsichtig sein. Implantate, die sofort eingesetzt werden und auch sofort mit einer Krone versorgt werden, dürfen keiner vollen Kaubelastung ausgesetzt werden. Weiche Kost ist besonders entscheidend.
Wenn man zu den Menschen gehört, die - speziell nachts - sehr stark mit den Zähnen knirschen, benötigt man auf jeden Fall eine Schiene, die das Implantat vor zu starkem Kaudruck schützt.
Wenn das Implantat nach 3-4 Monaten vollständig eingeheilt ist, wird die Krone in der Regel nochmals ausgetauscht. Die neue Krone ist dann aber direkt voll belastbar.
In den nächsten Monaten und Jahren ist eine sehr gute Zahnpflege und regelmäßige Kontrolltermine wichtig, um das Implantat langfristig zu erhalten.
Dafür sucht man sich am besten eine Zahnarztpraxis aus, die sowohl auf Implantation, als auch Zahnersatz spezialisiert ist. Wenn die Praxis ein spezielles Pflegekonzept für Implantate verfolgt, dann ist für Ihre Zahngesundheit alles Entscheidende getan und Ihr Implantat hat eine rosige Zukunft vor sich.
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