Immer mehr Frauen warten in Deutschland mit ihrer ersten Schwangerschaft, bis sie deutlich älter als 30 Jahre sind. Dabei liegt, rein medizinisch gesehen, der optimale Zeitpunkt für die erste Schwangerschaft zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr. Grund hierfür ist, dass die Fruchtbarkeit der Frau bereits Ende 20 langsam abnimmt. Während die jüngere Frau üblicherweise noch ein wenig Zeit hat, sollten Frauen mit Kinderwunsch ab Mitte 30 eher frühzeitig eine Basisdiagnostik durchführen lassen, um nicht noch weitere Jahre vergehen zu lassen.
Hormone
Dabei sollte u.a. sowohl die Schilddrüse als auch die männlichen Hormone durch eine Hormonbestimmung untersucht werden sowie der Prolaktinwert. Oftmals genügt bereits eine Optimierung dieser Werte, z.B. durch die Gabe von Schilddrüsenhormonen, um die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft deutlich zu verbessern.
Mechanische Störungen
Auch mechanische Störungen, bspw. der Verschluss der Eileiter durch eine unbemerkte Infektion, kann Ursache des unerfüllten Kinderwunsches sein. Hilfreich sind hier weiterführende Untersuchungen, bei denen der Kontakt mit Chlamydien erfasst wird oder aber auch die Durchgängigkeit der Eileiter geprüft wird. Letzteres ist im Rahmen einer Operation möglich, vielfach eignet sich aber auch eine Prüfung mittels Ultraschall, während ein Kontrastmittel in die Gebärmutter gegeben wird.
Ursache: Mann!
Bei einem Drittel aller Paare mit unerfülltem Kinderwunsch gibt es eine Einschränkung der Fruchtbarkeit auf männlicher Seite. Daher empfiehlt sich eine parallele Abklärung des Mannes, hier insbesondere die Durchführung eines Spermiogramms
Therapie
Nur bei sehr deutlichen Einschränkungen auf männlicher Seite oder aber einem Verschluss der Eileiter ist eine Reagenzglasbefruchtung sofort indiziert. Vielfach genügt auch eine Optimierung der möglichen Störparameter (z.B. Schilddrüse) und eine Stimulationsbehandlung. Bei dieser wird in den ersten Tagen des Zyklus entweder eine Tablette oder aber ein Hormon gegeben. Im Verlauf wird dann kontrolliert, ob Eibläschen heranwachsen.
Begleitende Maßnahmen – was kann man noch tun?
Neben einem Verzicht beider Partner auf Nikotin, einem zurückhaltenden Kaffeekonsum und einem gesunden Lebensstil kann auch der Einsatz von Mikronährstoffen hilfreich sein. Die Gabe von Folsäure ist ohnehin jeder Schwangeren mindestens 8 Wochen vor Eintritt der Schwangerschaft zu empfehlen. Weitere Vitamine, wie bpsw. Vitamin B6, Vitamin C, Zink und Selen haben ebenfalls positive Effekte. Auch für das in Algen enthaltene DHA gibt es Studien, die eine verbesserte Entwicklung des Embryos gezeigt haben.
Inzwischen sind verschiedene Kombinationspräparate auf dem Markt, von mir gerne verwendet wird beispielsweise adfetal®, dass das DHA aus Algen und nicht aus Fischöl enthält sowie die anderen o. a. Mikronährstoffe und zudem in dem Sektor der Kombinationspräparate zu den preiswerten gehört.
Wichtig ist in jedem Falle eine rechtzeitige Abklärung. Auf der anderen Seite sollte jedem Paar klar sein, dass eine Schwangerschaft nicht immer sofort eintritt. Die Chance auf eine Schwangerschaft bei optimalen Voraussetzungen beträgt nämlich nur 25%. Das heißt auch, dass nach 6 Monaten mit optimalen Voraussetzungen erst 50% aller Frauen schwanger ist.
In den meisten Fällen klappt dies aber ohne die Zuhilfenahme ärztlicher Maßnahmen, was ja schon mal beruhigend ist.
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