Kreidezähne kommen in unterschiedlicher Ausprägung vor. Es können weißliche Flecken mit intakter Oberfläche des Zahnschmelzes sein (leichte Ausprägung). Je dunkler die Farbe (gelb bis braun) des betroffenen Zahnes ist, umso größer ist die Gefahr, dass die Schmelzoberfläche weich und porös ist.
Je poröser die Oberfläche ist, umso größer ist die Gefahr, dass allein durch Kauen Teile des Zahnes abplatzen. In einem solchen Fall ist eine zahnärztliche Behandlung dringend erforderlich, um den Zahn zu erhalten.
Von Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) betroffene Zähne haben keinen natürlichen Schutz vor dem Angriff von Säuren aus der Nahrung. Bei zu lang hinausgezögerter Therapie sind die Zähne häufig nicht mehr zu erhalten.
Kreidezähne (auch schon bei leichter Ausprägung) schmerzen häufig sehr stark bei Heiß-kalt-Unterschieden, beim Essen, Kauen und beim Zähneputzen. Das ist für die ganze Familie eine große Belastung und eine Herausforderung.
Kauen wird aufgrund des Schmerzes auf die andere Seite verlagert und der Zahn wird beim Zähneputzen ausgespart. Dieses Verhalten erhöht das Risiko, dass der MIH-Zahn an Karies erkrankt.
Versiegelungen, sprich: das Auffüllen der Rillen auf der Kaufläche der betroffenen Zähne, mit Glasionomerzement oder mit Versiegelungsmaterialien auf der Basis von Kunststoff, können die Schmerzen beim Essen an den betroffenen Zähnen reduzieren.
Kinder mit der Diagnose MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) sollten in ein individuell angepasstes Prophylaxekonzept eingebunden werden, um den Verlauf der Erkrankung unter Beobachtung zu halten. Die Behandlung sollte zeitnah, wenn erforderlich, eingeleitet werden.
Das Prophylaxekonzept richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung der betroffenen Zähne:
Von MIH betroffene Zähne benötigen besondere Aufmerksamkeit, engmaschige Kontrollen und, wenn nötig, zeitnahe Behandlung. Die zahnärztliche Behandlung ist manchmal erschwert, da sich diese Zähne nicht mit konventioneller Schmerzausschaltung betäuben lassen. Die Behandlung kann mittels Lachgas, oder in besonders schwierigen Fällen mittels Vollnarkose, durchgeführt werden.
Sollte Ihr Kind im Alter zwischen sechs und acht Jahren über Schmerzen beim Essen klagen, zuvor geliebtes Eis verweigern und nur noch lauwarme Speisen zu sich nehmen oder das Zähneputzen nur noch unter Tränen möglich sein, dann lassen Sie einen Zahnexperten diesen Zahn anschauen. Sollte Ihnen als Eltern zudem ein gelb-braun verfärbter Zahn aufgefallen sein, ist es an der Zeit, für Ihr Kind eine Therapie einzuleiten.
Sie können mit der (Handy-)Taschenlampe in das Dunkel des Mundes Ihres Kindes leuchten, um verfärbte Zähne zu entdecken. Das Ziel ist es, diese Zähne schmerzfrei und kariesfrei zu erhalten.
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